Kooperation treibt Offshore-Lieferungen mit Drohnen-Einsatz voran
Die Zeitfracht Gruppe bestellt 17 Wingcopter-Lieferdrohnen und schließt eine Option für den Kauf weiterer 115 bis 2023. Das Fluggerät soll ab dem zweiten Halbjahr 2024 zum Einsatz kommen – zunächst offshore - zum Beispiel für Ersatzteillieferungen in Windparks.
Die Zeitfracht Gruppe und German Airways betreiben Pionierarbeit. Die beiden Partner werden weltweit zu den ersten Unternehmen zählen, die Drohnen kommerziell in der Logistik einsetzen. In einer gemeinsamen Absichtserklärung mit dem deutschen Hersteller Wingcopter vereinbarten die Unternehmen jetzt den Kauf von 17 Transportdrohnen vom Typ Wingcopter 198 – mit der Optionen für die Bestellung von zusätzlichen 115 Fluggeräten in zwei weiteren Tranchen bis Ende 2023. Die Drohnen sollen ab dem zweiten Halbjahr 2024 zunächst offshore zum Einsatz kommen – beispielsweise für die Ersatzteillieferung in Windparks. Einem technisch sehr anspruchsvollen Einsatz, bei dem die Lieferdrohnen auch auf einem fahrenden Schiff punktgenau landen können müssen.
Flughafen Rostock-Laage wird zum Testfeld
Starten werden die Wingcopter vom Flughafen Rostock-Laage aus, der seit Jahresbeginn zur Zeitfracht Gruppe gehört und dem Entwicklungsteam von Wingcopter ein geeignetes Umfeld für Testflüge sowie Räumlichkeiten für Messungen und die Auswertung der dabei gesammelten Daten bietet. Als Unternehmen mit einem Luftverkehrsbetreiberzeugnis (AOC) erfüllt German Airways bereits wesentliche Voraussetzungen, um Wingcopters Lieferdrohnen in der „specific category“ und später auch in der „certified category“ betreiben zu können. Zudem ist German Airways auch IOSA zertifiziert und arbeitet damit nach den höchsten international vereinbarten Standards der internationalen Luftfahrtbehörde IATA.
Bis zu 110 Km Flugstrecke
Die von Wingcopter entwickelten Drohnen können mit einer Nutzlast von bis zu 5 Kg beladen werden und schaffen – je nach Zuladung – eine Strecke zwischen 75 und 110 Km. Dabei fliegen die Fluggeräte des in Weiterstadt ansässigen Unternehmens besonders wind- und wetterstabil und sind in Hinsicht auf das Verhältnis von Zuladung und Reichweite weltweit führend. Sie starten senkrecht, ohne zusätzliche Infrastruktur zu benötigen, und bewegen sich anschließend im Flug wie ein normales Flugzeug horizontal vorwärts. Durch ihren rein elektrischen Antrieb leisten die Wingcopter-Lieferdrohnen auch einen Beitrag zu einer emissionsfreien Logistik.
Zeit ist reif für den kommerziellen Drohneneinsatz
Zeitfracht-Vorstand Wolfram Simon-Schröter: „Aus unserer Sicht ist die Zeit jetzt reif für den kommerziellen Einsatz von Drohnen etwa für die Auslieferung von Ersatzteilen in Offshore-Windparks. Mit German Airways, unserem Flughafen Rostock-Laage und der Erfahrung unserer Reederei OPUS bei Liefereinsätzen auf hoher See haben wir gemeinsam mit Wingcopter ideale Voraussetzungen, diese Technologie ein gewaltiges Stück voranzutreiben.“
Weitere Geschäftsfelder erschließen
„Mit den geplanten Versorgungsflügen zu Schiffen und Offshore-Windparks werden wir einen neuen, stark wachsenden Anwendungsbereich erschließen, für den der Wingcopter 198 dank seiner hohen Effizienz, selbst bei extremen Wetterbedingungen, bestens geeignet ist. Zusätzlich bietet das Testgelände und die enge Zusammenarbeit die Möglichkeit zur gemeinsamen Erschließung weiterer vielversprechender Geschäftsfelder“, ergänzt Tom Plümmer, Mitgründer und CEO von Wingcopter.
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