Straßenbahn unterstützt Paketdienst
Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), das FZI Forschungszentrum Informatik und andere Partner haben das Projekt LogIKTram initiiert, um den Gütertransport von Straßen auf Schienen zu verlagern und somit den Verkehr zu entlasten und umweltfreundlichere Lösungen zu bieten.
In einem neuen Ansatz zur Verlagerung des Gütertransports von den Straßen auf die Schienen haben das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), das FZI Forschungszentrum Informatik und weitere Partner das Verbundprojekt LogIKTram ins Leben gerufen. Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung eines fortschrittlichen Logistikkonzepts, das die Nutzung von Straßen- und Stadtbahnen zur Güterbeförderung fördert, um den städtischen und regionalen Straßenverkehr zu entlasten und umweltfreundlichere Transportlösungen anzubieten.
Schnelle Marktdiffusion durch sinkende Kosten
Umweltfreundlicher Paketdienst per Schiene
Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist die Umrüstung einer Zweisystem-Stadtbahn nach dem bewährten „Karlsruher Modell“. Dieses Modell kombiniert seit fast drei Jahrzehnten erfolgreich Straßenbahnstrecken in der Stadt mit Eisenbahnstrecken im Umland. Im Rahmen von LogIKTram wurde eine ältere Stadtbahn der AVG entsprechend den Projektanforderungen umgebaut und dient nun als Demonstrationsobjekt für eine Gütertram. Diese soll zukünftig einen umweltfreundlichen Paketdienst innerhalb des bestehenden Schienennetzes ermöglichen.
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Automatisiertes Be- und Entladen von Transportbehältern
Die Wissenschaftler und Ingenieure des KIT haben sich intensiv mit dem technischen Umbau der Bahn beschäftigt, einschließlich der Gestaltung des Innenraums für das automatisierte Be- und Entladen von Transportbehältern sowie deren sichere Fixierung während der Fahrt. Besonderes Augenmerk lag auch auf der optimalen Positionierung der Straßenbahnen an den Haltestellen, um sowohl die Güter effizient transportieren als auch die regulären Fahrgastwechselzeiten im Personenverkehr einhalten zu können.
Shared Logistics macht die Logistik zukunftsfest
Fahrradkuriere übernehmen Pakete
Während der Abschlussveranstaltung des Projekts wurde das umgebaute Fahrzeug vorgestellt, das bereits erfolgreich in das bestehende Schienennetz der AVG integriert wurde. Ein Höhepunkt war die Vorführung eines elektrisch unterstützten Fahrradanhängers, der eigenständig in den dafür vorgesehenen Bereich der Gütertram fuhr, um von dort aus Pakete in das Zustellgebiet zu transportieren. Zukünftig könnten Pakete an einer Haltestelle von Fahrradkurieren übernommen werden, was zur Entlastung des städtischen Verkehrs und zur Reduktion der CO2-Emissionen beitragen soll.
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Simulation verschiedener Betriebsszenarien
Zusätzlich zu den technischen Aspekten hat das Institut für Verkehrswesen (IfV) des KIT die Auswirkungen des Gütertram-Konzepts auf den Straßen- und Schienenverkehr analysiert. Mittels Simulationsmodellen wurden verschiedene Betriebsszenarien untersucht, um zu zeigen, wie das Konzept zur Verlagerung von Gütertransporten von der Straße auf die Tram die Verkehrsbelastung im motorisierten Verkehr reduzieren kann.
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Neue Formen des Warenladungs- und Lieferverkehrs
Das Projekt LogIKTram ist Teil der Gesamtinitiative regioKArgo, die neue Formen des Warenladungs- und Lieferverkehrs erforscht und umsetzt. Mit einer Förderung von rund 2,75 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz zeigt LogIKTram das Potenzial auf, den wachsenden Paketverkehr durch nachhaltige Transportlösungen für städtische und regionale Versorgungsnetzwerke zu bewältigen. Partner des Projekts sind neben den bereits genannten Instituten und Unternehmen auch namhafte Logistikdienstleister und regionale Netzwerkpartner, die gemeinsam an einer zukunftsfähigen Mobilitätslösung arbeiten.