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*** Exklusiver Fachbeitrag *** 15.07.2024, 12:00 Uhr

Verpackung: Stabilere Pakete dank weniger Leerraum

Beschädigungen beim Paketversand können durch passgenaue Pakete oft vermieden werden.

Geringere Leerräume machen ein Paket stabiler und weniger anfällig für Beschädigungen. Mit der Lösung von Sparck Technologies können Versender vollautomatisch passgenaue Pakete herstellen. Foto: Sparck Technologies

Geringere Leerräume machen ein Paket stabiler und weniger anfällig für Beschädigungen. Mit der Lösung von Sparck Technologies können Versender vollautomatisch passgenaue Pakete herstellen.

Foto: Sparck Technologies

Ein Rucksack, das neue Sofa oder eine Kiste Bier – wenige Klicks im Internet und alles wird vor die Türe geliefert. Die Vorzüge des E-Commerce sind unübersehbar und tragen zum Wachstum dieses Sektors kontinuierlich bei. Doch mit diesem Wachstum gehen auch viele Herausforderungen einher. Besonders für die Logistik. Nicht optimal ausgelastete Lieferfahrzeuge, zuviel Leerraum im Paket und das kostspielige Retourenmanagement sind hier nur einige Punkte, welche die Unternehmen aber auch die Verbraucherinnen und Verbraucher beschäftigen und für viel Diskussionsstoff sorgen.

Onlinehandel beschleunigt Retourenaufkommen

Mit dem Online-Handel wachsen auch die Retourenberge, die Besteller täglich produzieren. Etwa vier Prozent der anfallenden Rücksendungen werden nicht mehr in die Lager der Händler aufgenommen, sondern direkt entsorgt. Das entspricht hierzulande etwas 20 Millionen Artikel pro Jahr. Warum das so ist, wollte Dr. Björn Asdecker, Leiter der Forschungsgruppe Retourenmanagement der Universität Bamberg, in einer Umfrage wissen. Mit der Studie legte er erstmals detaillierte Erkenntnisse über die Hintergründe der Retourenentsorgung vor.

Bereits Anfang 2019 hatte die Forschungsgruppe Retourenmanagement im Retourentacho 2018/19 festgestellt, dass etwa 20 Millionen zurückgesandte Online-Artikel in Deutschland vernichtet werden. In einer weiteren Befragung konnte Asdecker die Ursachen benennen: Eine Entsorgung ist oftmals alternativlos. Denn bei mehr als der Hälfte der vernichteten Artikel ist eine Wiederaufbereitung nicht möglich, weil sie beispielsweise beschädigt oder defekt sind.

Dieses Problem liegt nicht immer – aber häufig – an der Verpackung. Die Aufgabe jeder Verpackung ist es, das Produkt vor Beschädigungen zu schützen. Durch äußere Belastungen bei der Lagerung oder beim Transport können zum Beispiel solche Beschädigungen entstehen. Stapeldruck, Stöße oder Vibrationen, aber auch extreme Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnisse machen den Verpackungen zu schaffen. Daher gilt: Versandpakete müssen so gestaltet werden, dass sie all diesen Herausforderungen gewachsen sind.

Geringere Leerräume machen ein Paket stabiler und weniger anfällig für Beschädigungen. Mit der Lösung von Sparck Technologies können Versender vollautomatisch passgenaue Pakete herstellen.

Foto: Sparck Technologies

Wenig Leerraum für mehr Stabilität

Grundsätzlich gilt: Eine optimale Auslastung – und somit eine gute Paketstabilität – wird immer dann erreicht, wenn für jede Sendung eine passgenaue Transportverpackung zur Verfügung steht und möglichst wenig Leervolumen im Paket vorhanden ist. Da bei vorgefertigten Paketgrößen oft Leerräume vorhanden sind, kommen für Versender noch Kosten für Einkauf, Handling und Entsorgung von Füllmaterialien hinzu. Denn diese sind zum Schutz vieler Waren notwendig.

Mögliche Alternativen

Gibt es eine Alternative? Diese Frage stellte sich vor vielen Jahren der niederländische Hersteller von Verpackungssystemen Sparck Technologies und entwickelte einen neuen Ansatz für die Automatisierung des gesamten Verpackungsprozesses. Am Anfang des Vorgangs steht dabei ein 3D-Scanner, der die starren oder flexiblen Produkte exakt vermisst. Auf Basis dieser Informationen wird vollautomatisch ein Karton, der mit einem kundenindividuellen Branding versehen sein kann, ausgeschnitten, gefaltet, geschlossen, verklebt und etikettiert. Für die Zufuhr der bestellten Produkte in die Anlage werden ein oder zwei Mitarbeiter benötigt. Es gibt zwei Varianten der vollautomatisierten Verpackungslösung: Die CVP Everest und die CVP Impack. Mit der CVP Everest können bis zu 1 100 Pakete pro Stunde verpackt werden, die CVP Impack schafft bis zu 500 Pakete pro Stunde.

Passgenaue Pakete: Die Lösung?

Durch die passgenauen Kartons, die direkt um die Produkte erstellt werden, entfällt die Notwendigkeit, eine große Anzahl von Standardkartons zu lagern – und es wird keine unnötige Luft mehr verschickt. Die Versender können fast vollständig auf Füllmaterialien verzichten. Zudem werden bis zu 30 Prozent Wellpappe eingespart. Im Durchschnitt kann das Versandvolumen dank der passgenauen Transportkartons um 50 Prozent reduziert werden.

Produktivität und Effizienz gesteigert

Auch bei CNB Computers, einem Anbieter von überholten IT-Geräten aus Nordamerika, kommt eine vollautomatisierte CVP Impack zum Einsatz. „Seit der Installation der CVP Impack verpacken wir mit höherer Geschwindigkeit. Das steigert die Produktivität und die Effizienz.“, betont Bony Singh, Geschäftsführer von CNB Computers. Die Zahl der Kundenanrufe bezüglich der Auftragsverfolgung und beschädigter Waren sei deutlich zurückgegangen, bestätigt der Geschäftsführer. Und zwar um rund 35 Prozent.  

Von Claus Weigel, International Senior Sales Manager DACH-Region bei Sparck Technologies
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