ZustellerInnen ächzen unter der wachsenden Arbeitslast
Eine aktuell von Scandit durchgeführte Studie zeigt: Die Arbeit wurde für die deutschen Paketzustellerinnen und Paketzusteller in den vergangenen Jahren deutlich anstrengender. Nicht nur, dass sie immer mehr Sendungen ausliefern - sie fahren auch immer mehr Adressen und Abholstellen an. Dennoch sind sie größtenteils mit den Arbeitsbedingungen und ihren Unternehmen zufrieden.
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Für die Studie „Einblicke in die weltweite Zustellindustrie: Fahrer und Branche“ hat Scandit mehr als 1 200 Fahrerinnen und Fahrer von Kurier-, Express- und Paketdiensten in elf Ländern befragt. Demnach müssen die Zustellenden hierzulande inzwischen durchschnittlich 11,1 Sendungen pro Stunde zustellen – dies entspricht einer Zustellung etwa alle fünfeinhalb Minuten und damit mehr als in allen anderen Ländern. 66 % der Befragten konstatieren, die Zahl der Lieferungen pro Schicht habe in den vergangenen fünf Jahren zugenommen. Da die Kundenerwartungen ebenfalls gestiegen sind und Kunden sich zunehmend flexible Zustelloptionen wünschen, ist der Job deutlich anstrengender geworden. 68 % der Fahrer müssen mehr Adressen und Abholstellen wie lokale Geschäfte und Paketboxen anfahren, 61 % übernehmen eine größere Bandbreite an Zustellarten und 60 % führen mehr administrative Überprüfungen als früher durch. Hierzu zählt beispielsweise die Kontrolle von Altersnachweisen oder die Dokumentation einer abgelegten Sendung per Foto.
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Mehrheit der ZustellerInnen ist zufrieden mit den Arbeitsbedingungen
Dennoch sind die Zusteller mit ihrem Job überwiegend zufrieden und würden ihr derzeitiges Unternehmen weiterempfehlen (81 %). Sie schätzen vor allem die Bezahlung und allgemeinen Arbeitsbedingungen (41 %) sowie die flexiblen Arbeitszeiten (41 %). Zudem bereitet es ihnen Freude, die glücklichen Gesichter bei der Sendungszustellung zu sehen (46 %). Umgekehrt sind schlechtgelaunte, frustrierte Empfänger neben schwer zugänglichen Adressen der größte Stressfaktor (jeweils 28 %). Über Verkehrschaos und daraus resultierende Verzögerungen ärgern sich hingegen nur 23 % – so wenige wie in keinem anderen Land.
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ZustellerInnen kritisieren den Scanprozess
Zwar nutzen inzwischen 71 % der deutschen Zusteller ein Smartphone für die Arbeit, doch in anderen Ländern sind Smartphones noch weiter verbreitet und zumeist Standard. Weil sie auf dedizierte Scanner setzen oder die Möglichkeiten, die Smartphones bei der Zustellung auf der letzten Meile bieten, nicht ausschöpfen, lassen viele deutsche Unternehmen die Chance ungenutzt, ihren Mitarbeitenden den Arbeitsalltag zu erleichtern. 60 % der hiesigen Zusteller verwenden ihr Gerät beispielsweise nicht für die Erfassung des Zustellnachweises (Unterschrift oder Foto) und 64 % können keine Ausweise oder andere Altersnachweise scannen. Die meisten Zusteller erhalten von ihrem Gerät auch keine Unterstützung beim Beladen des Fahrzeugs oder beim Heraussuchen einer bestimmten Sendung. Zudem wünschen sie sich, ihr Smartphone oder Scanner würde besser mit unterschiedlichen Scan-Distanzen (25 %), beschädigten Barcodes (21 %) und schlechten Lichtverhältnissen (18 %) zurechtkommen und könnte mehrere Codes mit einem Scan erfassen (19 %).
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Smartphones unterstützen ZustellerInnen bei ihrer Arbeit
„Die Arbeit als Zusteller ist anstrengend. Schade, dass viele Unternehmen nicht alles daransetzen, den Stress ihrer Mitarbeitenden zu reduzieren“, sagt Patricia Bleiker, Industry Solutions Manager Transport & Logistics bei Scandit. „Mit Smart Data Capture könnten sie Smartphones zu vielseitigen Werkzeugen machen, die Zusteller bei nahezu allen Tätigkeiten vom Beladen des Fahrzeugs bis zur Übergabe der Sendung und dem Erfassen des Zustellnachweises unterstützen. Eine Lösung, die auch in schlecht beleuchteten Hausfluren zuverlässig funktioniert oder wenn Adressaufkleber beschädigt sind.“