Denkanstöße für die Intralogistik im Automobilbereich
Oft schauen Verantwortliche in Industriebetrieben zu sehr auf das große Ganze und vergessen die kleinen und doch so wichtigen Abläufe, die eine „smarte Produktion“ auszeichnen. Ein Beispiel für einen Bereich, in dem viele Effizienzsteigerungen möglich sind, ist die Intralogistik
Unter „Intralogistik“ lassen sich die Material- und Warenflüsse zusammenfassen, die sich auf einem Betriebsgelände oder in einer Produktionshalle abspielen. In der Automobilbranche sind dies eine ganze Reihe an Vorgängen, die bisher noch häufig unter Einsatz von Fachkräften abgewickelt werden. Bereits kleinere Maßnahmen können hier großes Verbesserungspotenzial bieten und die Effizienz steigern.
Eine Studie des BVL (Bundesvereinigung Logistik), Bremen, in dem weltweit rund 10.000 Fach- und Führungskräfte aus Industrie, Handel, Dienstleistung und Wissenschaft vertreten sind, hat herausgefunden: Über 80 Prozent der befragten Unternehmen erachten einen vermehrten Einsatz von KI (Künstliche Intelligenz) und Automatisierung in der Intralogistik für notwendig. Ziel ist dabei, Herausforderungen wie den Fachkräftemangel oder Wachstumsvorhaben stemmen zu können. Vier Gedankengänge eines Automatisierungsspezialisten geben Anregungen für Optimierungen.
Synergien im ACES-Gefüge werden immer wichtiger
Der „ACES-Trend“ – Abkürzung für Autonomous, Connected, Electric und Shared – erfordert ein ganzheitliches Umdenken in den Köpfen und Produktionshallen. Doch was ist bei Transport und Intralogistik zu beachten? Zur modernen Intralogistik gehören beispielsweise innovative Robotiklösungen wie mobile Roboter. So setzt der Automobilkonzern BMW auf mobile „LD“-Roboter von Omron, Langenfeld, um Material zu transportieren. Diese „Autonomous Mobile Robots“ (AMR) sind mit einem aktiven und höhenverstellbaren Conveyer-Aufsatz (Lastaufnahmemittel) ausgestattet.
Intralogistik umfasst aber auch die Lieferlogistik, innerbetriebliche Bewegungen, Förderbänder, Gabelstapler, Hochregallager, Scara-Roboter, Cobots und mehr: viele Bereiche, in denen Unternehmen ansetzen können, um Abläufe zu verbessern, Mitarbeiter zu entlasten, Zeit zu sparen und effizienter zu werden. Ein Beispiel ist die Batterieherstellung: Eine Batterie im E-Mobility-Umfeld wird bis zu ihrer endgültigen Fertigstellung sehr häufig bewegt und transportiert. Dies erfordert zahlreiche Technologien und Lösungen, die die Intralogistik unterstützen und eng miteinander verzahnt sind.
Industrielle Ökosysteme gewinnen an Bedeutung
In der Industrie gibt es viele Beispiele, die die wachsende Bedeutung von Technologiepartnerschaften in der Smart Factory unterstreichen – denn die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Automobilindustrie ist im Alleingang nicht realisierbar. Eine Studie des IDC (International Data Corporation), eines weltweit führenden Anbieters von Marktinformationen, befasste sich mit dem Thema IIoT (Industrial Internet of Things) in Deutschland. Es prognostizierte in diesem Zusammenhang, dass schon 2026 fast ein Drittel aller Umsätze der größten Unternehmen weltweit aus gemeinsam genutzten Daten, Anwendungen und operativen Initiativen innerhalb von „Industry Ecosystems“ stammen wird.
Standardisierung von Kommunikations-Schnittstellen
Eine vernetzte und automatisierte Intralogistik ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Smart Factory. Intralogistiker wie Synaos unterstützen Unternehmen dabei, transportierende Abläufe via Software abzudecken und die verschiedenen Workflows im Prozess miteinander zu verknüpfen. Hierzu gehören Supply Chain, ERP (Enterprise Resource Planning), ECM (Enterprise-Content-Management), der Einkauf von Rohmaterialien, die Fertigung oder die Auslieferung. Mithilfe standardisierter Kommunikationsschnittstellen lässt sich das Potenzial mobiler Robotik besser ausschöpfen, da durch sie Fahrzeuge verschiedener Hersteller nahtloser in eine Flottensteuerung integriert und effizienter betrieben werden können. So lassen sich etwa Auftrags- und Verkehrsmanagement auf einer Bedienoberfläche zusammenführen.
Autonome Roboter werden ohne teure Umbauten erschwinglich
Autonome mobile Roboter (AMR) helfen, die Produktivität in Fertigungs- und Logistikprozessen signifikant zu steigern. Sie erhöhen den Durchsatz, minimieren Fehler, optimieren die Materialrückverfolgbarkeit und sorgen dafür, dass Mitarbeiter sich auf Aufgaben konzentrieren können, die komplexe menschliche Fähigkeiten erfordern. Im Gegensatz zu traditionellen fahrerlosen Transportsystemen orientieren sich intelligente AMR an den räumlichen Gegebenheiten der jeweiligen Anlage und erfordern keine kostspieligen Umbauten.
Die Intralogistik bietet, wie gezeigt, zahlreiche Möglichkeiten, um schneller und effizienter zu werden. Genau diese Flexibilität ist es, die dringend benötigt wird, um Branchen wie die Automobilindustrie in die Zukunft zu führen.
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