Pressen aus schwedischem Automobilwerk werden veräußert

Zu den wichtigsten Maschinen in der Automobilindustrie gehören Pressen in den unterschiedlichsten Ausführungen. Die Technik sollte aus Anwendersicht effizient und energiesparend sein. Eine kostengünstige Lösung sind gebrauchte Maschinen, zum Beispiel aus der Insolvenz eines Fahrzeugbauers.

Kollage: Diverse Maschinen aus der Schließung des Werks von SAAB Automobile/NEVS können jetzt über surplex.com direkt gekauft werden. Grafik: Surplex

Hintergrund ist die aktuell vollzogene Schließung des schwedischen Werks von SAAB Automobile/NEVS in Trollhättan, Schweden. Das chinesische Mutterunternehmen hatte diesen Schritt umgesetzt, nachdem die Umstellung auf die Serienfertigung von Elektrofahrzeugen nicht erfolgreich war. Daher bietet das Industrieauktionshaus Surplex nun über seine gleichnamige Plattform diverse Pressen und andere Maschinen zum Direktkauf an.

Hintergrund: Umstrukturierungen in der Automobilindustrie

Wie in den meisten Industriezweigen, steht auch die Automobilbranche vor großen Herausforderungen, die sich sehr ähnlich sind: Lieferkettenprobleme, hohe Energiekosten und der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit. Dazu kommen wirtschaftliche Unsicherheiten, wie Inflation, welche sich auf den Absatz von Neuwagen auswirkt. Um die geforderten CO₂-Ziele zu erreichen, versucht die Branche, auf klimafreundlichere Technologie umzusteigen. Der Wandel vom Auto mit Verbrenner-Motor hin zum Auto mit elektrischem Antrieb ist daher seit einigen Jahren ein großes Thema für die Branche. Die Erschließung dieses Marktes erfordert eine Umstrukturierung in einigen Betrieben und führt zur Frage welche Autos und in welcher Menge in Zukunft produziert werden sollen.

Aber egal welche Art von Fahrzeug gebaut wird – der Fokus liegt auf möglichst effizienten, energiesparenden und gleichzeitig kostengünstigen Maschinen. Zu den meistgebrauchten Maschinen gehören neben Robotern für Schweiß- und Montagearbeiten auch diverse Pressen.

Pressen – das Rückgrat der Fahrzeugproduktion

Um ein Auto zu produzieren, sind Pressen unverzichtbar. Sie sorgen nicht nur für eine präzise und schnelle Produktion, sondern sind auch zentral für die Fertigung von Karosserieteilen wie Türen oder Motorhauben und Innenraumkomponenten wie Sitzgestelle. Auch werden mit diesen Maschinen Strukturteile hergestellt. Diese sorgen für Stabilität und den Schutz des Fahrzeugs durch Rahmenteile oder Verstärkungen. Zudem ermöglichen Pressen eine gleichbleibenden Qualität, was sie ideal für den Einsatz in der Massenproduktion macht.

Die „Hitachi Zosen DL4 & SL4“. eine mechanische Pressenstraße mit Hydrozonenumformung, steht ebenfalls im Angebot des Industriekaufhauses.

Foto: Surplex

Für verschiedene Anforderungen und Arbeiten gibt es unterschiedliche Typen von Pressen. Die drei am häufigsten genutzten sind diese Typen:

1 Hydraulikpresse: Mit Flüssigdruck wird von der Presse eine gleichmäßige Kraftübertragung erzeugt. Diese Presse ist ideal für präzise Formgebungen und die Bearbeitung von besonders dicken oder komplex geformten Metallteilen.
2 Exzenterpresse: Hier liegt der Fokus mehr auf die Geschwindigkeit und Präzision. So können kleine bis mittelgroße Teile in der Massenproduktion hergestellt werden.
3 Transferpresse: Sind mehrere Form- und Bearbeitungsschritte in einer einzigen Maschine zu erfüllen? Für diesen Typ ist das kein Problem. Dies macht die Presse ideal für die Produktion großer, komplexer Bauteile, um verschiedene Bearbeitungsschritte effizient miteinander zu kombinieren.

Eine neue Chance für gebrauchte Maschinen

Seit 1947 wurden am Standort in Trollhättan in Schweden Autos produziert. Das schwedische Unternehmen SAAB Automobile, welches ursprünglich ein Luftfahrtunternehmen war, hat neben Fahrzeug-Sonderversionen auch 14 Hauptmodelle über die Jahre hinweg produziert. Durch die Insolvenz im Jahr 2011 wurde die Firma an das chinesische Unternehmen NEVS (National Electric Vehicle Sweden) verkauft.

Auf Basis der SAAB-Modelle sollten nun Elektrofahrzeuge produziert werden. Aufgrund diverser Probleme und Herausforderungen konnte jedoch keine umfassende Serienproduktion eines elektrischen Autos umgesetzt werden. Im Jahr 2023 wurde offiziell die Schließung des Werks von NEVS bekannt gegeben. Die Maschinen aus den Produktionsanlagen sollen nun über das renommierte Düsseldorfer Industrieauktionshaus veräußert werden.

Eine mechanische Tandem-Pressen-Linie von Vickers gehört zu dem zu veräußernden Inventar des schwedischen Automobilbauers.

Foto: Surplex

Durch die Schließung des Werks werden zahlreiche Maschinen frei, welche noch in gutem Zustand sind und für andere Betriebe ideal genutzt werden können. Bei der Liquidierung der Maschinen hilft Surplex. Die Firma hat sich auf die Bewertung und den Verkauf gebrauchter Maschinen spezialisiert.

Über den Direktkauf werden neben einer Fertigungslinie und einem CNC-Portalbearbeitungszentrum auch diverse Pressen angeboten. Die angebotenen Maschinen zeichnen sich durch ihre Langlebigkeit und Qualität aus. Neumaschinen dieser Größe und mit speziellen Anforderungen sind oftmals kostspielig sowie mit langen Wartezeiten verbunden. Daher bietet sich hier eine ideale Chance für Schnellentschlossene. Die Gebrauchtmaschinen sind rasch verfügbar und tragen ein geringeres Investitionsrisiko mit sich als eine Neuanschaffung.