Inhalte der Online-Ausgabe 9-2023
Menschzentrierte Montage
Prof. Dr.-Ing. K. Tracht – Bremer Institut für Strukturmechanik und Produktionsanlagen (bime), Universität Bremen; Univ.-Prof. Dr.-Ing. R. Weidner – Professur für Fertigungstechnik (PfF) an der Universität Innsbruck, Laboratorium Fertigungstechnik der Helmut-Schmidt-Universität, exoIQ GmbH
Liebe Leserinnen und Leser, die menschzentrierte Produktion hat sich zu einem zentralen Ansatz entwickelt, der auch die Zukunft der Montage maßgeblich prägen wird. Angesichts des wachsenden Einsatzes von Robotik und Automatisierungssystemen in Verbindung mit Industrie 4.0-Ansätzen ist die Integration des Menschen in den Produktionsprozess von entscheidender Bedeutung und darf keinesfalls außer Acht gelassen werden. Die menschzentrierte Montage ist dabei mehr als ein Schlagwort; sie ist ein wegweisender Ansatz für die Zukunft der industriellen Fertigung. Indem wir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Fokus rücken und ihre Fähigkeiten optimal mit modernen Technologien kombinieren, eröffnen sich neue Möglichkeiten für eine effiziente, flexible und ressourcenoptimierte Montage. S. 340
Konzept für eine Smartphone-basierte VR-Lernumgebung
K. Rüstmann, K. Tracht – bime, Universität Bremen
Durch die zunehmende Digitalisierung in produzierenden Unternehmen verändern sich die Prozesse und damit auch die Anforderungen an die Mitarbeiter. In diesem Beitrag wird exemplarisch an der kollaborativen Robotik das Konzept einer Lernfabrik vorgestellt, die dezentral mittels Virtual Reality auf einem (privaten) mobilen Endgerät erlebt werden kann. Um dem Nutzer auch auf begrenzter Hardware eine immersive und interaktive Lernumgebung zu bieten, enthält das Konzept Elemente wie Streaming-Technologien und Hand-Tracking. S. 341
doi.org/10.37544/1436-4980-2023-09-5
Exoskelett-Adaptivität durch Zustandsautomaten
O. Ott, K. Schmermbeck, R. Weidner – Universität Innsbruck, Faktultät für Technische Wissenschaften, Institut für Mechatronik, Professur für Fertigungstechnik
Um den Menschen bei vielfältigen Tätigkeiten in verschiedenen Arbeitsumgebungen bestmöglich zu unterstützen, muss das Verhalten von Exoskeletten an die wechselnden Anforderungen anpassbar sein. Zur Realisierung wird die Methode eines übergeordneten Reglers nach dem Prinzip der Zustandsautomaten eingeführt. Aufbauend auf Prozesswissen beschreibt der Zustandsautomat den Arbeitsablauf und erlaubt die Betrachtung sowie die Abstimmung der Unterstützung an die Anforderungen einzelner Tätigkeiten. S. 347
doi.org/10.37544/1436-4980-2023-09-11
Interaktive Oberflächen für mobiles Arbeiten
L.-A. Mathis, R. Wechner, M. Lahres, H. Widlroither; A. Halili; M. Bues, D. Krun – Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, Stuttgart; Universität Stuttgart, Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement; Mercedes-Benz AG Hardware & Digital Technologies, Böblingen
Mobiles Arbeiten in vollautomatisierten Shuttles ermöglicht in Zukunft eine produktive Nutzung der Reisezeit. In diesem Beitrag werden zwei Konzepte interaktiver Oberflächen im Fahrzeuginnenraum für das Ausführen von Büroaufgaben evaluiert, ein Touchscreen und eine interaktive Projektionsfläche. Neben dem Nutzungserlebnis und der subjektiven Arbeitsbelastung wird die effiziente Aufgabenbearbeitung im Vergleich zur Arbeit an einem herkömmlichen Laptop mit Nutzenden bewertet. S. 355
doi.org/10.37544/1436-4980-2023-09-19
KI in der Produktion – und was ist mit dem Menschen?
S. Werens, J. von Garrel – Hochschule Darmstadt
Von fahrerlosen Transportsystemen bis hin zur Bilderkennung bei der Qualitätssicherung: der zunehmende Einzug KI-basierter Arbeitssysteme in Unternehmen schreitet voran und verändert Arbeitsprozesse und -strukturen spürbar. Dabei wird oftmals der Fokus auf die technologische Sicht scharf gestellt, während der Blick auf die Bedürfnisse von Mitarbeitenden nicht selten zu verschwimmen droht. Aber wie gestaltet sich die Arbeitsfähigkeit bei einer solchen Mensch-KI-Interaktion und worauf sollten Führungskräfte achten? Ein Workshop mit Expert*innen aus Praxis und Forschung liefert hilfreiche Erkenntnisse. S. 361
doi.org/10.37544/1436-4980-2023-09-25
Autonome Montagezellen in Matrix-Produktionssystemen
U. Frieß, L. Oberfichtner, A. Hellmich, M. Lorenz, S. Ihlenfeldt – Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU, Chemnitz
Der Beitrag beschreibt einen Ansatz, mit dem autonome Montagesysteme ihre Eigenschaften durch lokale Selbstoptimierung verbessern. In Abgrenzung zu bestehenden Systemen ist dieser Ansatz für kleine und mittlere Chargen wesentlich besser geeignet, da die notwendige Anlagentechnik weniger komplex und adaptiv einsetzbar ist sowie eine sequenzielle Einbindung von Handarbeitsplätzen im Sinne „hybrid-autonomer Zellen“ vorsieht. Zudem wird die Einbettung des Konzepts in eine matrixbasierte Produktion aufgezeigt. S. 366
doi.org/10.37544/1436-4980-2023-09-30
Identifikation und Auswahl von digitalen Services
E. Gross, P. Schrader, T. Gramberg, M. Schneider, T. Bauernhansl – Fraunhofer IPA, Stuttgart
Digitale Services und smarte Produkte revolutionieren das Geschäft mit Maschinen und Anlagen. Cloud Computing, IoT und KI erlauben Unternehmen, ihre Produkte mit digitalen Services an Kundenbedürfnisse anzupassen. Das traditionelle Verkaufsgeschäft wandelt sich zu serviceorientierten Produkt-Service-Systemen. Wie können Unternehmen attraktive digitale Services identifizieren, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen und innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln? Ein Ansatz wird im Folgenden erläutert. S. 376