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Editorial der Ausgabe 3-2025 27.03.2025, 15:40 Uhr

Die Zukunft der industriellen Produktion

Unternehmen stehen heute vor der dringenden Aufgabe, sich an eine hochdynamische und durch Volatilität geprägte Wirtschaft anzupassen. Wer in Deutschland auch morgen noch wettbewerbsfähig produzieren will, muss konsequent auf flexible, produktive und somit digital vernetzte Produktionssysteme setzen. Die Antwort auf diese Herausforderung liegt unter anderem in der Matrixproduktion – einem revolutionären Ansatz, der starre Strukturen ablöst und Produktivität mit Flexibilität verbindet. Die aktuelle Ausgabe der wt Werkstattstechnik online zeigt, wie dieses Konzept die industrielle Zukunft prägen kann.

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Ein Blick in die Zukunft wirft eine entscheidende Frage auf: Kann mein aktuelles Produktionssystem in zehn Jahren noch bestehen? Wer hier zögert, muss handeln. Die klassischen Produktionssysteme auf Basis von Toyota stoßen längst an ihre Grenzen: Fließbandfertigung wird durch eine zunehmende Anzahl an Produktvarianten und daraus resultierenden Taktzeitspreizungen ineffizient, während Werkstattproduktionen unter wachsendem wirtschaftlichen Druck leiden. Die Matrixproduktion löst diese Probleme, indem sie Vorteile beider Ansätze optimal vereint. Sie erlaubt eine agile und skalierbare Produktion, die sich veränderten Marktanforderungen mühelos anpasst.

Dank ihrer modularen Struktur ermöglicht die Matrixproduktion eine durchgängige Nutzung von Automatisierungspotenzialen – unabhängig von Stückzahlen. Damit bietet sie Unternehmen in Hochlohnländern eine echte Zukunftsperspektive. Die digitale Transformation beschleunigt diesen Wandel zusätzlich: KI, Robotik und smarte Produktionssteuerung schaffen eine adaptive Fertigungsumgebung, die sich in Echtzeit optimieren lässt.

Die Ausgabe 3/2025 widmet sich ausführlich diesen Themen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Robotik, KI und Arbeitsgestaltung präsentieren neueste Erkenntnisse zur digitalen und biologischen Transformation. Ergänzend dazu geben Experten spannende Einblicke in klassische Technologien wie Schleifen und Messen, die ebenfalls von modernen Produktionsansätzen profitieren.

Nutzen Sie diese Gelegenheit, um sich über die Zukunft der industriellen Produktion zu informieren – und lassen Sie sich von den innovativen Konzepten inspirieren. Die Matrixproduktion ist keine Vision mehr, sondern ein entscheidender Baustein für eine wettbewerbsfähige Industrie von morgen. Ich wünsche Ihnen eine spannende und erkenntnisreiche Lektüre.

Von T. Bauernhansl

Prof. Dr.-Ing. Thomas Bauernhansl
ist Institutsleiter am Institut für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb IFF der Universität Stuttgart und am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA. Foto: Fraunhofer IPA

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