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Editorial der Ausgabe 10-2024 18.11.2024, 13:55 Uhr

Synergien moderner Produktionsprozesse

In der Industrie steht die ständige Weiterentwicklung von Fertigungstechnologien im Zentrum der Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft. Insbesondere die Umformtechnik in Kombination mit den aktuellen Möglichkeiten der Mess- und Regelungstechnik, der Automatisierung, der Digitalisierung und dem Einsatz moderner Werkstoffe hat sich als integraler Bestandteil moderner Produktionsprozesse etabliert, da sie die Möglichkeit bietet, Materialien mit hoher Präzision und Effizienz zu Hochleistungsbauteilen zu verarbeiten. Mit dem zunehmenden Ziel, möglichst ressourcenschonend zu agieren und die Nachhaltigkeit zu fördern, hat sich der Leichtbau zu einem Schlüsselfaktor entwickelt, der die Grenze zwischen Leistungsfähigkeit und Gewichtseinsparung neu definiert.

WT - Werkstattstechnik online/01-02/2024/WT-Online_01-02_2024

Die Umformtechnik bildet durch Verfahren wie Schmieden und Walzen das Rückgrat zahlreicher industrieller Anwendungen und erlaubt es, Materialeigenschaften gezielt zu beeinflussen und hochfeste Bauteile mit minimalem Materialeinsatz herzustellen. Besonders der Einsatz neuer Werkstoffe wie hochfester Stähle und Leichtmetalllegierungen stellt neue Herausforderungen an die Umformprozesse, bietet aber zugleich Möglichkeiten zur Verbesserung der Bauteilperformance und Gewichtsreduktion.

Der Leichtbau ist in Branchen wie der Automobilindustrie und dem Flugzeugbau von entscheidender Bedeutung. Hier ist das Ziel, die Energieeffizienz und Umwelt­verträglichkeit durch Gewichtseinsparungen zu erhöhen, ohne Kompromisse bei der Sicherheit und Funktionalität einzugehen. Durch den Einsatz neuartiger Materialien und hybrider Konstruktionsansätze, die Werkstoffe wie Aluminium, Magnesium oder faserverstärkte Kunststoffe kombinieren, gelingt es, innovative Lösungen zu entwickeln.

Hinzu kommen Fertigungstechnologien wie die additive Fertigung und die Möglichkeiten der hochpräzisen Bearbeitungsmethoden, die die Art und Weise revolutioniert haben, wie Produkte geplant und her­gestellt werden. Dabei spielt die Integration digitaler Technologien in Produktionsprozesse eine zentrale Rolle, um intelligente Fabriken zu realisieren und die Industrie 4.0 voranzutreiben. Diese Innovationen erlauben es, Fertigungsschritte zu optimieren, die Produktqualität zu steigern und gleichzeitig die Produktionskosten zu senken.

Die Kombination zwischen Fertigungstechnologie, Umformtechnik und Leichtbau ist essentiell, um den stetig wachsenden Anforderungen der globalisierten Märkte gerecht zu werden. Die Synergien dieser Bereiche ermöglichen es, technologische Grenzen zu verschieben und nachhaltige, zukunftsorientierte Produkte zu entwickeln, die einen Beitrag zur Schonung natürlicher Ressourcen leisten. In dieser Ausgabe werden die neuesten Entwicklungen und Herausforderungen dieser Querschnittsthemen dargestellt und Möglichkeiten aufgezeigt, wie die industrielle Landschaft neugestaltet werden könnte.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen der Beiträge und würde mir wünschen, dass diese die Lesenden zum Nachdenken über zukünftige Veränderungen und Innovationen anregen.

  Ihr Bernd-Arno Behrens

Von B.-A. Behrens

Prof. Dr.-Ing. Bernd-Arno Behrens
Leiter des Instituts für Umformtechnik und Umformmaschinen (IFUM) an der Leibniz Universität Hannover. Zudem ist er Geschäftsführender Gesellschafter des IPH – Institut für Integrierte Produktion Hannover gGmbH. Foto: IPH

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