Der Engineer Woman Award 2025 geht an Marie-Josée Turgeon aus Kanada
Der Engineer Woman Award wurde zum dritten Mal im Rahmen der Hannover Messe verliehen. In diesem Jahr ging der Preis an Marie-Josée Turgeon.

Die Preisträgerin der Engineer Woman Award 2025 ist Marie-Josée Turgeon. Sie bringt fast 30 Jahre Erfahrung in Fertigung, Mikroelektronik und Prozessoptimierung mit. Als Chemieingenieurin mit MBA und Präsidentin & CEO von C2MI treibt sie Innovationen in der Mikroelektronik voran.
Foto: Alexandra Ilina
Und die Siegerin ist …
Marie-Josée Turgeon bringt fast 30 Jahre Erfahrung in Fertigung, Mikroelektronik und Prozessoptimierung mit. Sie hat einen Abschluss in Chemieingenieurwesen und einen MBA. Als Präsidentin und CEO von C2MI treibt sie Innovationen in der Mikroelektronik voran. Unter ihrer Führung erhielt das Unternehmen mehrere Auszeichnungen, darunter den Great Mention der Performance Quebec Awards 2021 und den Gold Award 2022. Durch Lean Manufacturing und Prozessoptimierung steigerte sie die Produktivität erheblich. Zudem engagiert sie sich in verschiedenen Gremien, etwa als Vorsitzende des Forschungsethikkomitees am Cégep de Granby und Mitglied des Canadian Semiconductor Council.
„Ich bewundere viele Menschen, aber nicht nur im Technologiebereich, sondern in verschiedenen Bereichen. Die drei oder vier Frauen, die mich am meisten inspiriert haben, haben mir eine entscheidende Lektion mitgegeben: Du kannst alles erreichen, was du willst. Unabhängig davon, welchen Bereich du studierst oder in welchem Beruf du arbeitest – es gibt keine Grenzen. Diese Botschaft war für mich enorm wichtig, und deshalb gebe ich sie weiter. Jugendlichen sage ich, dass sie alles tun und in der Zukunft alles sein können, was sie möchten“, sagte sie nach der Preisverleihung gegenüber ingenieur.de.
Marie-Josée Turgeon rät jungen Mädchen, die in die Technologiebranche einsteigen möchten, daran zu glauben, dass alles möglich ist, wenn sie dranbleiben. Außerdem empfiehlt sie, nach Mentorinnen im eigenen Umfeld oder in Organisationen zu suchen, die Unterstützung bieten können. Es sei wichtig, aus deren Erfahrungen zu lernen, den besten Weg für sich selbst zu finden und entschlossen voranzugehen. Alles sei möglich.
Der Engineer Woman Award
Zum dritten Mal vergibt die Deutsche Messe im Rahmen des Karrierekongresses FEMWORX zwei angesehene Preise für Frauen in Mint-Berufen. Der Engineer Woman Award ehrt eine Expertin, die sich durch Innovation, Engagement oder besondere Leistungen in der Technik auszeichnet. Der Young Engineer Woman Award geht an Frauen unter 30 Jahren, die in ihrem Fachbereich herausragend sind oder sich darüber hinaus besonders engagieren.
Die Engineer Woman Awards würdigen die Leistungen von Frauen in technischen Berufen und fördern ihre Sichtbarkeit. Unternehmen werden ermutigt, die Erfolge ihrer weiblichen Ingenieurinnen anzuerkennen und sich für mehr Chancengleichheit in der Branche einzusetzen.
Die Gewinnerinnen beider Kategorien wurden am 3. April während des Karrierekongresses FEMWORX auf der Hannover Messe bekannt gegeben.
Nominiert waren auch:
Cécile Deprez forscht am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in München und spezialisiert sich auf Satellitenpositionierung und Orbitbestimmung. Seit 2020 entwickelt sie Algorithmen und Simulationsumgebungen und leitet Projekte. Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit engagiert sie sich für Frauen in der Forschung, unter anderem als Mitbegründerin von DLR Women+ in Science & Technology und Pride@DLR. Sie hält Vorträge und koordiniert Initiativen wie Women In Aerospace – Europe, um Frauen in der Wissenschaft sichtbarer zu machen.
Hlulani Klingsiek Baloyi ist Senior Software Ingenieurin mit über zehn Jahren Erfahrung. Sie setzt sich aktiv für Frauen und Diversität in der Tech-Branche ein. Als Gründerin des „She Talks Tech“-Podcast gibt sie Frauen in der Technologie eine Stimme. Zudem ist sie Women Techmakers Ambassador und war Vorsitzende von Black Girls Code Johannesburg. Ihr Einsatz für die Digitalisierung afrikanischer Sprachen zeigt sich in ihrer Arbeit als Product Owner bei Angula, das 2023 mit Best Educational Solution ausgezeichnet wurde.
„Ich bin in einem Umfeld aufgewachsen, das nicht besonders technikaffin war, und ich wollte das ändern. Ich hoffte, dass ich, indem ich diesen Weg einschlage, die Geschichte neu schreiben könnte – nicht nur für mich selbst, sondern auch für die Menschen um mich herum, insbesondere für meine Schwester. In gewisser Weise glaube ich, dass mir das gelungen ist“, sagte Hlulani Klingsiek Baloyi.
Engineer Woman Award 2024
Im letzten Jahr war Yvonne Groth mit dem Engineer Woman Award ausgezeichnet worden. Die Diplom-Ingenieurin studierte Landeskultur und Umweltschutz in Rostock und übernahm nach Stationen als Projektingenieurin und Geschäftsleiterin 2022 die Geschäftsführung der Dornier Construction und Service GmbH.
Neben ihrer beruflichen Tätigkeit engagiert sie sich für die Förderung von Frauen, unter anderem als Mentorin im Cross-Mentoringprogramm, Gründerin des Welcome Centers Mecklenburgische Seenplatte und Organisatorin eines Businesslunchs für Frauen in Führungspositionen.
Nominierte für den Young Engineer Woman Award 2025
Die Nominierten für den Young Engineer Woman Award 2025 kommen aus verschiedenen spannenden Bereichen. Dr.-Ing. Sina-Maria Breuer ist eine Verfahrensingenieurin, die sich auf nachhaltige Innovationen in der Stahlindustrie spezialisiert hat. Seit 2023 leitet sie den Bau einer wasserstoffbasierten Direktreduktionsanlage bei der SMS Group GmbH und gründete das „Junge Akademische Forum Metallurgie“, um den Austausch zwischen Studierenden und der Industrie zu fördern. „Um mehr junge Frauen für Mint-Berufe zu begeistern, wünsche ich mir eine erhöhte Sichtbarkeit der Frauen, die bereits in diesen Bereichen erfolgreich tätig sind. Ich halte es für wichtig, öffentlich zu zeigen, dass Frauen authentisch sein können und trotzdem oder gerade deshalb Erfolg haben“, so Breuer.
Myriam Erath ist eine Mechatronik-Ingenieurin und Gründerin von Erath-CWO und der CWO GmbH, die KI-basierte Lösungen zur Automatisierung von Bestellprozessen im Maschinenbau entwickelt. Neben ihrer unternehmerischen Tätigkeit leitet sie den Arbeitskreis „Young Engineers“ im VDI und plant, 2025 eine wissenschaftliche Arbeit über IT-Entwicklungen zu veröffentlichen.
Xheneta Krasniqi arbeitet als Cloud Solution Architect bei Microsoft in München und ist Expertin in den Bereichen M365, Apps, Copilot Cloud und KI-Transformation. Mit einem Abschluss in Informatik und einer Teilnahme am Women in Leadership Program der Universität Oxford (2024) wurde sie als eine der besten 200 Cloud Solution Architects weltweit ausgezeichnet und inspiriert durch ihre Projekte und Workshops auf der ganzen Welt.
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