Cobot-Einsatz wird noch einfacher
Wie einfach der sichere Einsatz von Robotern für die Kollaboration und Koexistenz mit Menschen erfolgen kann, zeigte Franka Emika in Hannover. Apps und Künstliche Intelligenz spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Obwohl kollaborierende Roboter für ungeübte Menschen bereits deutlich einfacher zu bedienen sind als klassische Industrieroboter, ist noch einiges Wissen nötig, damit sie produktiv eingesetzt werden können. Der Münchner Roboterhersteller Franka Emika hat deshalb seine Lösung weiterentwickelt. In Hannover zeigte das Unternehmen erstmals den Roboter Franka Production 3 (FP3). Damit wird eine cloudbasierte, kollektive und KI-gestützte Lernplattform für vielfältige Anwendungen innerhalb der Automatisierung aufgebaut. Laut Hersteller können damit Projektverantwortliche ihren Prozess binnen weniger Minuten in robotergestützte Automatisierungsanforderungen übersetzen – ohne jegliche Programmierkenntnisse.
Sensorische Rückkopplung sorgt für „Fingerspitzengefühl“
Die besondere Art der Robotersteuerung wird ergänzt durch eine schnelle und präzise sensorische Rückkopplung. Damit erhält der FP3 taktile Fähigkeiten wie Fingerspitzengefühl und Geschicklichkeit. „Dank der selbst entwickelten Drehmomentsensoren in sieben Achsen und der dezentralen Regelung in den Franka eigenen Gelenkelektroniken, verfügt der FP3 über Eigenschaften, die mit der Geschicklichkeit eines menschlichen Arms vergleichbar sind. Damit ist er der bisher sensibelste Leichtbauroboter auf dem Markt“, hebt Patrick Pfaff, Chief Technology Officer von Franka Emika, hervor.
In den nächsten Tagen soll der Roboter zudem nach den ISO-Normen 10218–1 und 13849–1 mit funktionalen Sicherheitsfunktionen in Performance Level D (PLd) und Kategorie 3 zertifiziert werden. Das Performance Level ist in fünf Stufen unterteilt, von denen D die zweithöchste Sicherheitsstufe im Rahmen der Sicherheitsbeurteilung der Anwendung ist. In puncto Sicherheitsstandards gehört das Produkt damit im weltweiten Vergleich zum Spitzenfeld.
Arbeitsabläufe per App erstellen
Arbeitsabläufe werden auf der intuitiv gestalteten Bedienoberfläche durch Applikationsmodule einfach zusammengesetzt. Softwarekompetenz oder Fachwissen in der Künstlichen Intelligenz (KI) sind nicht nötig. Das Robotik- und KI-Fachwissen steckt vor allem in den eingesetzten App-Bausteinen. Damit kann der Roboter schnell produktiv eingesetzt werden.
Alwin Mahler, Chief Executive Officer von Franka Emika, resümiert: „Franka Emika definiert damit den Anspruch an Next Generation Robotics. Nämlich über höchste Sicherheitsstandards in der Zusammenarbeit, in Verbindung mit einer menschenähnlichen Geschicklichkeit in der Robotersensorik und einer einfachen Plattformzugänglichkeit.“
Der FP3 ist ab sofort verfügbar. Über den Franka World App Store stellt der Hersteller dazu eine Auswahl an grundlegenden App-Bausteinen bereit, die auch ohne Onlinezugang verfügbar sein werden. Weitere Apps können über den sogenannten Customer Hub heruntergeladen und auch selbst installiert werden. Damit können auch eigene Robotik-Apps im Franka World App Store angeboten und verkauft werden. Ab Juli soll zudem eine Entwicklerversion des Roboters auf den Markt kommen, der Franka Research 3 oder kurz FR3. (ciu)
Franka Emika: Halle 6, Stand D48
Ein Beitrag von: