Gaia-X in Aktion
Unter dem Motto „Erfahrungsaustausch durch Datenaustausch“ führt EuProGigant als erstes Gaia-X-Leitprojekt die Anbindung an die neue europäische Dateninfrastruktur vor – live.
Am Stand des österreichisch-deutschen Forschungsprojekts „EuProGigant“ dreht sich während der Messetage alles um die Zustandsüberwachung von Fertigungsprozessen und wie gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Erstellung der dafür benötigten Datenbasis kooperieren können. Die hierfür notwendigen Datenmengen stellen KMU vor zahlreiche Herausforderungen – fehlt es ihnen oftmals an der benötigten Anzahl gleicher Maschinen, um ausreichend Betriebsdaten zu generieren, oder an Möglichkeiten zur Auswertung vorhandener Daten.
EuProGigant macht zusammen mit der Deltadao AG – einem in Hamburg ansässigen Spezialist für Distributed-Ledger-Technologien (DLT) – die europäische Dateninfrastruktur erlebbar. Messebesucher und Messebesucherinnen sollen live erleben können, wie die Daten zweier CNC-Bearbeitungsmaschinen (CNC: Computerized Numerical Control) standortübergreifend auf einer Plattform zusammenfließen und über den Minimal-Viable-Gaia-X-Demonstrator der Deltadao AG sicher und dezentral bereitgestellt werden.
Anhand von zwei verbundenen CNC-Maschinen an unterschiedlichen Standorten setzt das Projektteam intakte und defekte Werkzeuge ein, um deren Zustände zur Bewertung des Prozesses über die Plattform zugänglich zu machen.
Betriebsdaten unternehmensübergreifend teilen
Die vom Projektteam entwickelte Validierungsplattform eröffnet KMU neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Dabei setzt die Validierungsplattform auf die neue Dateninfrastruktur Gaia-X und gewährleistet einen sicheren und souveränen Datenaustausch zwischen Produktionsunternehmen.
Markus Weber, Projektkoordinator Deutschland und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Produktionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen (PTW) der TU Darmstadt: „Der Gaia-X-Demonstrator erlaubt es uns, Standbesuchern und Standbesucherinnen aufzuzeigen, wie Daten den industriellen Wertschöpfungsprozess unterstützen können und wie zudem neue, datengetriebene Geschäftsmodelle entstehen können.“
In fünf einfachen Schritten können sich Messebesucher und -besucherinnen vor Ort für die Nutzung des MVG-Demonstrators registrieren und anschließend im öffentlichen Gaia-X-Testnetzwerk die zuvor generierten Datenpakete der CNC-Bearbeitungsmaschinen vorfinden.
Gaia-X–Anwendungsfälle von der Industrie für die Industrie
KMU hingegen sollen durch industrienahe Anwendungsfälle Einblicke in die selbstständige Anbindung an Gaia-X erhalten. Mit der Validierungsplattform und drei weiteren thematischen Arbeitsgruppen gestaltet das Projektteam insgesamt sieben Anwendungsfälle, die wichtige Problemstellungen der Produktionsindustrie aufgreifen:
1. CO2-Fußabdruck in der Produktentstehung:
Bereitstellung von CO2-Äquivalentdaten in der Produktdesignphase zur Beeinflussung der Klimabilanz in der Produktherstellung.
2. Validierungsplattform: Unternehmensübergreifende Kooperationen zur Erstellung einer Datenbasis aus Maschinen und Prüfständen zur effektiven Zustandsüberwachung mit dem Ziel der kollaborativen Nutzung von Hardwareressourcen z. B. in der Bauteilprüfung und Maschinenauslastung.
3. Ideales Bauteilmatching: Optimierte, datenbasierte Zusammenstellung von Baugruppenkomponenten.
4. Mobile Bearbeitungsmaschine: Verarbeitung und Nutzung großer Datenmengen beim mobilen Einsatz von Maschinen.
Stand der Wirtschaftskammer Österreich
Halle 4, Stand 12A
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