Gipfeltreffen auf der Hannover Messe: Der Leichtbau und die Kreislaufwirtschaft
Wie finden Leichtbau und Kreislaufwirtschaft zusammen und welche Herausforderungen sind zu bewältigen? Dieses spannende Thema wird auf der 4. Lightweighting Summit am 18. April auf der Hannover Messe disktutiert.
Im Rahmen der Hannover Messe 2023 findet am 18. April der 4. Lightweighting Summit des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) statt. Thema wird „Leichtbau 2.0 in der Circular Economy“ sein. Von 14 bis 17 Uhr werden führende Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik erörtern, wie nachhaltige Leichtbautechnologien zu einer zirkulären Wirtschaft beitragen können und welche Herausforderungen es hierfür noch zu meistern gilt.
Was kann Leichtbau?
Leichtbau hat enorme Potenziale, um Klimaschutz und Stärkung der Wirtschaft zu verbinden. Deshalb hat das BMWK die Initiative Leichtbau etabliert und Anfang 2021 die Leichtbaustrategie für den Industriestandort Deutschland veröffentlicht. Im Jahr 2022 wurden Aktivitäten nochmals ausgeweitet. Deutschland hat beim Leichtbau eine sehr gute Ausgangsposition, denn zentrale Industriebranchen wie die Automobilindustrie und der Maschinen- und Anlagenbau sind wichtige Anwendungsfelder. Aber der Leichtbau ist auch eine globale Chance. Mit dem EU-Netzwerk Leichtbau wurde eine Möglichkeit zum internationalen Austausch geschaffen.
Generell geht es beim Leichtbau darum, möglichst viel Gewicht und durch den optimierten Materialeinsatz Ressourcen und Energie einzusparen. Es wird nur so viel Material eingesetzt, wie wirklich benötigt wird. Insbesondere bei bewegten Massen wie Straßen- und Schienenfahrzeugen, Aufzügen, Roboterarmen oder Maschinenkomponenten können durch Leichtbau die Betriebskosten reduziert und die Nutzlasten erhöht werden.
Wie funktioniert Kreislaufwirtschaft?
Ziel der Kreislaufwirtschaft ist es, so wenig Abfall wie möglich zu produzieren. Dazu müssen bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglichst geteilt, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet oder recycelt werden. Kurz gesagt: Es geht darum, den Lebenszyklus der Produkte zu verlängern. Hat ein Produkt dennoch das Ende seiner Lebensdauer erreicht, verbleiben die Ressourcen und Materialien so weit wie möglich in der Wirtschaft.
Eine funktionierende Kreislaufwirtschaft ist aus verschiedensten Gründen notwendig. Sie dient zum Beispiel dem Umweltschutz und hilft dabei, die Rohstoffabhängigkeit zu reduzieren. Für die Verbraucher wäre von Vorteil, dass sie langlebigere Produkte erhalten, die die Lebensqualität steigern und langfristig Geld sparen. Derzeit arbeiten in Deutschland und in Europa viele Institutionen daran, die Kreislaufwirtschaft anzukurbeln.
Das passiert beim 4. Lightweighting Summit
Beim 4. Lightweighting Summit geht es, wie bereits geschrieben darum, wie sich Leichtbau und Kreislaufwirtschaft miteinander verbinden lassen. Einige wesentlichen Eckpunkte der beiden Philosophien passen perfekt zueinander, es gibt aber auch einige Herausforderungen, die angegangen werden müssen. Und genau darum geht es am 18. April 2023 auf der Hannover Messe.
Nach der Begrüßung durch Dr. Jochen Köckler, CEO der Deutschen Messe AG, wird Wirtschaftsminister Robert Habeck den Lightweighting Summit mit einer Keynote eröffnen. In einer weiteren Keynote wird Dr. Sven Jantzen, Director Government Affairs der Umicore AG & Co. KG, aus Sicht eines weltweit tätigen Recycling- und Materialtechnologiekonzerns das zirkuläre Wirtschaften als Schlüsselelement der Ressourceneffizienz thematisieren.
In der nachfolgenden Paneldiskussion geht es um Herausforderungen und Lösungsansätze für das Recycling im Leichtbau. Es diskutieren Dr. Barbara Güttler, Kompetenzfeldleiterin Materialkreisläufe am Leibniz-Institut für Verbundwerkstoffe, Dr. Gunnar Merz, CEO von Composites United e. V., Tim Rademacker, General Manager Carbon Fiber Recycling der Mitsubishi Chemicals Group, und Jörg Radanitsch, Founder und CEO der Carbon Cleanup GmbH.
Prof. Dr. Ulrich Panne wird in einer weiteren spannenden Keynote das Potenzial innovativer Ansätze für die zirkuläre Wertschöpfung im Leichtbau näher beleuchten. Er ist der Präsident der Bundesanstalt für Materialforschung und Materialprüfung (BAM).
In einem weiteren Panel geht es darum, welchen Beitrag Ökobilanzen und Lebenszyklusanalysen zur nachhaltigen Entwicklung von Leichtbauprodukten leisten können. Die Paneldiskussion bestreiten Prof. Dr. Thilo Bein, Leiter Wissenschaftsmanagement bei Fraunhofer LBF, Dr. Alexander Janz, Abteilungsleiter für nachhaltige Produkte und nachhaltigen Konsum und Kreislaufwirtschaft im Umweltbundesamt, Lisa Reehten, Geschäftsleitung der Bosch Climate Solutions GmbH, und Dr. Martin Vogt, Geschäftsführer des VDI Zentrum Ressourceneffizienz.
In einer Videobotschaft wird sich Dr. Florika Fink-Hooijer an die Teilnehmer des 4. Lightweighting Summits wenden. Die Generaldirektorin der Europäischen Umwelt-Kommission skizziert den Weg der EU hin zur Circular Economy.
In einem abschließenden Panel diskutieren Dr. Susanne Kadner, Co-Founderin von CIRCULAR REPUBLIC, Bernhard Kluttig, Abteilungsleiter Industriepolitik im BMWK, Frau Silke Küstner, Project Manager Circular Economy bei WWF, und Herr Holger Lösch, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BDI über die erforderlichen Rahmenbedingungen für den Leichtbau 2.0 in der Circular Economy.
Das Schlusswort an die Teilnehmenden richtet der Niedersächsische Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, Olaf Lies.
Die Veranstaltung findet am 18. April 2023 von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr in Halle 19/20 (Saal New York) auf dem Messegelände in Hannover statt. Tickets und weitere Informationen zum 4. Lightweighting Summit erhalten Sie hier: https://geschaeftsstelle-leichtbau.de/4-lightweighting-summit
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