Hannover Messe 2023: 130.000 Besucher*innen, Aufbruchsstimmung und jede Menge Politik
Die Hannover Messe 2023 zeigte eine Fülle von Technologien, die eine wettbewerbsfähige und klimaneutrale Industrieproduktion ermöglichen. Die vielen positiven Rückmeldungen deuten auf einen erfolgreichen Verlauf der Veranstaltung hin, der Veranstalter zeigte sich überaus zufrieden und stellte eine Aufbruchsstimmung fest.
Die Weltleitmesse der Industrie hat gezeigt, dass es inzwischen eine Fülle von Technologien gibt, die es möglich machen, Industrieproduktion wettbewerbsfähiger und zugleich klimaneutraler zu gestalten. Die vielen positiven Rückmeldungen aus der Branche deuten darauf hin, dass die diesjährige Veranstaltung ein voller Erfolg war. Doch trotz des großen Fortschritts, den die Technologie in den letzten Jahren gemacht hat, gibt es immer noch viel zu tun, um diese Lösungen konsequent einzusetzen. Insgesamt verzeichnete die Hannover Messe 2023 rund 130.000 Besucher*innen, hinzu kamen etwa 15.000 Online-Teilnehmer*innen.
Messe-Chef Dr. Jochen Köckler mehr als zufrieden
Kernthemen der Hannover Messe 2023 waren künstliche Intelligenz, Wasserstoff, Energiemanagement, die vernetzte und intelligente Produktion sowie das neue Datenökosystem Manufacturing-X. Der Veranstalter zeigte sich vom Verlauf mehr als zufrieden:
„In den Hallen der Hannover Messe herrscht Aufbruchsstimmung“, sagte Dr. Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Messe AG auf der Abschlusspressekonferenz der Hannover Messe 2023. „Die hohen Erwartungen der ausstellenden Unternehmen und Besucher*innen wurden übertroffen.“ Insgesamt präsentierten mehr als 4.000 Aussteller ihre Lösungen für eine digitale, vernetzte sowie nachhaltige Industrie. „Die vergangenen fünf Messetage haben gezeigt: Die Technologien für eine wettbewerbsfähige und klimaneutrale Industrieproduktion sind verfügbar – jetzt brauchen wir Tempo und Entschlossenheit in der Umsetzung“, so Köckler.
Klimaschutz braucht Industrie
In seiner Abschlussrede hob Dr. Jochen Köckler noch einmal hervor, dass Klimaschutz ohne die Mithilfe der Industrie nicht möglich sei. Sei es als Anwender von Technologien, die eine CO2-neutrale Produktion ermöglichen als auch als deren Anbieter. „Die Hannover Messe ist die globale Plattform für den Austausch zwischen Industrie, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft. Und nie war es wichtiger als heute sich auszutauschen. Die technologischen Lösungen für eine klimaneutrale Produktion sind da! Um die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie und unseren Wohlstand nachhaltig zu sichern, müssen jedoch bürokratische Hemmnisse zügig abgebaut, Chancen befeuert und länderübergreifende Kooperationen geschlossen werden,“ so Köckler.
Groß war auch der internationale Zuspruch, kamen doch 43 Prozent der Besucher*innen aus dem Ausland. Sie informierten sich zum Beispiel darüber, wie sie ihre Produktion zukunftsfähig gestalten können. Neben dem Gastgeber Deutschland, kamen die Besucher*innen insbesondere aus den Niederlanden, China, Korea, Polen und den USA.
Industrielle Transformation live erlebbar
Die Hannover Messe stand unter dem Leitmotto „Industrielle Transformation“ und die war in den Messehallen live erlebbar, wie Köckler weiter ausführte. Von High-End-Produkten für eine klimaneutrale Produktion über neue Wasserstoff-Technologien bis hin zu inspirierenden Impulsen von Startups für vernetzte Produktionsprozesse gab es eine Vielzahl von Innovationen zu entdecken.
Ein besonderes Highlight waren die Roboter, die per Sprache mittels KI bedient werden können. Diese Technologie zeigt, wie fortschrittlich die Robotik-Industrie bereits ist und welches Potenzial in der Verknüpfung von Spracherkennung und künstlicher Intelligenz steckt. Aber auch in Bezug auf Energiemanagement gab es viele Lösungen zu sehen. Effiziente Energiemanagement-Systeme können dazu beitragen, Energiekosten zu senken und Ressourcen zu schonen.
Ein weiteres wichtiges Thema war das neue Datenökosystem Manufacturing-X. Dieses soll insbesondere dem industriellen Mittelstand den Weg zu digitalen Geschäftsmodellen ebnen und ihnen helfen, ihre Produktion noch effizienter und ressourcenschonender zu gestalten. Insgesamt bot die Hannover Messe also eine Fülle von interessanten Innovationen und Ideen für eine nachhaltige Industrie der Zukunft.
ZVEI-Präsident: „Unsere Branche ist im Aufwind“
Der Präsident des Verbands der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) und Vorsitzender des Ausstellerbeirats der Hannover Messe Dr. Gunther Kegel zog folgendes Fazit aus Sicht der ausstellenden Unternehmen:
„Elektrifizierung, Digitalisierung und Automatisierung: Es sind diese drei Trends, die der diesjährigen Hannover Messe den Stempel aufgedrückt haben und die zu Lösungen führen, wie beispielsweise wirkungsvoller Klimaschutz geleistet werden kann. Gerade im Zusammenspiel dieser Trends zeigt sich darüber hinaus, dass die Energiewende auch eine Energieeffizienzwende sein muss. Die Messe bestätigt unseren Optimismus für die Elektro- und Digitalindustrie und unsere Prognoseerhöhung auf 1 bis 2 Prozent reales Produktionswachstum für dieses Jahr. Noch zum Jahresanfang waren wir nur von einer Seitwärtsbewegung auf hohem Niveau ausgegangen. Unsere Branche ist im Aufwind.“
Klimaschutz und Nachhaltigkeit ganz oben auf der Agenda der Industrie
Der Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) Thilo Brodtmann zog ebenfalls ein positives Messe-Fazit, er hob insbesondere die Bereiche Klimaschutz und Nachhaltigkeit hervor: „Klimaschutz und Nachhaltigkeit stehen in der ganzen Welt inzwischen ganz oben auf der Agenda der Industrie. Um die angestrebte Klimaneutralität zu erreichen, braucht es neue, intelligente Technologien und Lösungen für eine ressourcenschonende und effiziente Produktion quer durch alle Lebensbereiche“.
Brodtmann weiter: „Gerade hier auf der Hannover Messe haben wir das große Interesse der Kunden an den Lösungen gespürt, die der Maschinen- und Anlagenbau dafür bereitstellt. Deshalb war die Messe für unsere Branche in diesem Jahr ein voller Erfolg und ein wichtiges Zeichen, dass mit intelligenter und vernetzter Produktion die großen Herausforderungen unserer Zeit gelöst werden können.“
Köckler ergänzt: „Für die ausstellenden Unternehmen ist die Hannover Messe eine Win-Win-Win-Messe: Sie treffen auf Besucher*innen aus aller Welt. Sie profitieren vom Geschäft mit den anderen 4 000 Ausstellern und sie haben Zugang zu so vielen politischen Entscheidungsträger*innen und Delegationen, wie sonst auf keiner anderen Messe.“
Von Olaf Scholz bis Robert Habeck: Politik stark auf der Messe vertreten
Die Hannover Messe hat in diesem Jahr ein hohes politisches Interesse geweckt und mehr als 100 politische Delegationen aus über 50 Ländern waren zu Gast. Bundeskanzler Olaf Scholz und der indonesische Präsident Joko Widodo waren dabei besonders prominent vertreten und konnten viele spannende Gespräche führen.
Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nutzte die Gelegenheit und verbrachte den gesamten Dienstag damit, die Messehallen zu besuchen. Vertreter*innen der europäischen Politik aus Brüssel waren so stark vertreten wie nie zuvor und auch weitere Delegationen aus der ganzen Welt, darunter Argentinien, Mexiko, Kanada, Japan, China, den USA und Indien, waren zu Gast.
Das Partnerland Indonesien hat sich als besonders attraktiver und dynamischer Standort für Investitionen und Partnerschaften in Szene gesetzt. Insgesamt war die politische Präsenz auf der Hannover Messe ein starkes Zeichen für die Bedeutung, die der Technologie- und Industriestandort Deutschland international hat.
Die nächste Hannover Messe wird vom 22. bis zum 26. April 2024 ausgerichtet
Ein Beitrag von: