Innovative Arbeitswelten: New Work-Trends auf der Hannover Messe 2024
Die Hannover Messe verdeutlicht die Herausforderungen für Unternehmen in Bezug auf Anpassungen an Digitalisierung, KI und Nachhaltigkeit. Trotz weit verbreiteter Implementierung von New Work-Praktiken bilden nur rund ein Fünftel der Unternehmen ihre Mitarbeiter entsprechend weiter, wie aus der „TÜV Weiterbildungsstudie 2024“ hervorgeht.
Die Hannover Messe präsentiert einen Blick in die Zukunft der industriellen Wertschöpfung. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, sich angesichts von Digitalisierung und KI, Nachhaltigkeit, Fachkräftemangel und intensivem Wettbewerb anzupassen. Laut einer Weiterbildungsstudie des TÜV-Verbands bilden jedoch nur etwa ein Fünftel der Unternehmen, die neue Arbeitsmethoden im Rahmen von New Work einsetzen, ihre Mitarbeiter entsprechend weiter.
„Die industrielle Arbeitswelt wandelt sich in rasantem Tempo – mit praktischen Auswirkungen für jeden einzelnen Mitarbeitenden“, kommentierte Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands, im Rahmen der Hannover Messe. „Digitalisierung und KI, der Nachhaltigkeitstrend, neue Energiesysteme, der Fachkräftemangel und ein intensiver internationaler Wettbewerb setzen viele Unternehmen unter Anpassungsdruck.“
Umsetzung von New Work in deutschen Industrieunternehmen
Dieser Wandel geht mit einer neuen Arbeitskultur einher. Über 80 Prozent der Industrieunternehmen in Deutschland haben bereits neue Arbeitsmodelle im Rahmen von „New Work“ implementiert, darunter agile Arbeitsmethoden, flexible Arbeitsorganisationen und neue Führungskonzepte. Etwa 68 Prozent nutzen diese Ansätze zumindest teilweise, während 14 Prozent angeben, sie vollständig umgesetzt zu haben. In knapp jedem fünften Industrieunternehmen spielt New Work bisher keine Rolle. Diese Ergebnisse stammen aus der „TÜV Weiterbildungsstudie 2024“, bei der Forsa im Auftrag des TÜV-Verbands 500 Unternehmen mit mindestens 20 Mitarbeitern befragte. „New Work Methoden kommen vor allem in Unternehmen zum Einsatz, die Innovationen vorantreiben, schneller auf Veränderungen reagieren und die Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden verbessern wollen“, sagte Bühler.
Was versteht man unter New Work?
New Work umfasst innovative Arbeitsmodelle und -methoden, die darauf abzielen, die Arbeitswelt flexibler, effizienter und mitarbeiterorientierter zu gestalten. Dies wird durch verstärkten Einsatz digitaler Technologien, flexible Arbeitszeit- und -ortmodelle, flache Hierarchien, spezifische Projektarbeitstechniken und eine stärkere Betonung der Work-Life-Balance erreicht. Laut den Studienergebnissen haben 78 Prozent der Unternehmen in Deutschland New Work entweder teilweise (61 Prozent) oder vollständig (17 Prozent) umgesetzt. Der Dienstleistungssektor ist hierbei führend (88 Prozent teilweise oder vollständige Umsetzung), gefolgt vom Handel (66 Prozent) und dem Sektor Energie, Bau und Verkehr (59 Prozent).
Agile Arbeitsmethoden und Mitarbeiterbedürfnisse
Mehr als zwei Drittel der befragten Unternehmen, die New Work-Praktiken anwenden, betrachten agile Arbeitsmethoden als entscheidend für ihre Wettbewerbsfähigkeit (68 Prozent). Zudem stimmen 60 Prozent der New Work-Anwender der Aussage zu, dass die Einführung moderner Arbeitsformen insbesondere von jungen Mitarbeitenden gefordert wird. „Ein modernes Arbeitsumfeld ist gerade für die Hochqualifizierten in der Generation Z ein wichtiges Kriterium für Zufriedenheit im Job“, erklärte Bühler.
In der Praxis wendet etwa ein Viertel der Unternehmen (23 Prozent) agile Arbeitsmethoden wie Scrum, Design Thinking oder Kanban im täglichen Betrieb an. Allerdings erhalten Mitarbeiter nur in rund einem Fünftel der Unternehmen, die New Work-Praktiken einsetzen, Schulungen zu diesen Themen (21 Prozent).
Bühler sagte, dass New Work sich nicht von selbst implementiere. Er betonte, dass alle Mitarbeitenden lernen müssten, wie sie neue Arbeits- und Führungsmethoden anwenden und im Berufsalltag leben könnten. Er erklärte weiterhin, dass Weiterbildungen der Schlüssel dazu seien.
Wie wurde die Umfrage durchgeführt?
Die Studienergebnisse basieren auf einer repräsentativen Umfrage, die das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag des TÜV-Verbands unter 500 Unternehmen mit mindestens 20 Mitarbeitern in Deutschland durchgeführt hat. Die Befragten waren von Oktober bis Dezember 2023 Verantwortliche für Weiterbildung, Geschäftsführer, CEOs und Vorstände.
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