Mit KI schneller zum Medikament
Siemens zeigt, wie digitale Techniken alle Schritte der Pharmaproduktion beschleunigen. Im Fokus: KI-gestützte Lösungen für die gesamte Wertschöpfungskette.

Auf der Hannover Messe 2025 präsentiert Siemens Lösungen für die pharmazeutische Industrie.
Foto: Siemens
Auf der Hannover Messe 2025 will Siemens zukunftsweisende Lösungen für die pharmazeutische Industrie präsentieren. Im Fokus steht, so das Unternehmen, die Integration industrieller künstlicher Intelligenz (KI) in die Pharmaproduktion, die den Weg vom Labor zum Patienten drastisch verkürzt. Siemens‘ End-to-End-Showcase zeigt unter anderem anhand einer intelligenten Laborumgebung, wie die Digital-Twin-Technik Entwicklungsprozesse von Rezepturen beschleunigt und Kosten senkt.
Ein weiteres Highlight ist, wie Siemens-Technik die kritische Lücke zwischen der Rezepturentwicklung im Labor und der anschließenden Massenproduktion überbrückt. Eine Schlüsselrolle in Siemens’ Showcase spiele KI: Sie verschlanke Prozesse und optimiere den Ressourceneinsatz über alle Produktionsschritte hinweg – vom Rezeptdesign über den Produktionsbetrieb bis zur Qualitätskontrolle von Wirkstoffen.
Pharmabranche steht global vor großen Herausforderungen
Die demografische Entwicklung, zunehmende chronische Erkrankungen und potenzielle Pandemierisiken erhöhen den Bedarf an innovativen Arzneimitteln weltweit, führt Siemens aus. Pharmaunternehmen stehen vor der Herausforderung, Medikamente noch schneller, kostengünstiger und individueller zu entwickeln, ohne Abstriche bei der Qualität zu machen. Als strategischer Partner der Pharma- und Life-Science-Industrie bietet Siemens den Angaben zufolge ganzheitliche Digitalisierungslösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Diese ermöglichen nicht nur schnellere Entwicklungszyklen, sondern auch einen effizienteren und nachhaltigeren Betrieb von Laboren und Produktionsanlagen – unterstützt durch intelligente Infrastruktur- und Energielösungen.
Siemens‘ End-to-End-Showcase auf der Hannover Messe 2025 beinhaltet unter anderem folgende KI-Techniken, die den gesamten Lebenszyklus der pharmazeutischen Produktion unterstützen und optimieren.
Engineering: digitale Zwillinge von Bestandsanlagen mithilfe von KI erstellen
Mit dem Copilot für die Engineering Software Comos lassen sich Bestandsdokumentationen (2D-Zeichnungen und Diagramme wie P&IDs) mithilfe von künstlicher Intelligenz effizient digitalisieren und im Anschluss über einen Copiloten effektiv aktualisieren – beispielsweise für einen Umbau oder Modernisierung. Dies legt die Grundlage für einen effizienten Aufbau eines digitalen Zwillings der Anlage sowie einer Wissensbasis über eine Pharma-Anlage, um zukünftige Planungen und Aktivitäten zu steuern. Und wirkt dem Fachkräftemangel entgegen, weil nicht mehr Schritt für Schritt geplant werden muss, sondern der Copilot schon ein passendes Anlagendesign vorschlägt.
Der Industrial Copilot für das TIA Portal von Siemens ist, so das Unternehmen, ein generativer KI-gestützter Assistent für Automatisierungsingenieure, die das TIA Portal nutzen. Er hilft Ingenieuren bei der schnelleren Erstellung von SCL-Code, bei Fragen zum Engineering und bei der Erstellung von HMI-Visualisierungen.
Betrieb: vereinfachte und zuverlässigere Wartung
Mit dem KI-basierten Chatbot Simatic eaSIe können Techniker und Wartungspersonal per Chat oder Voice Interaction mit dem System kommunizieren und auf relevante Daten einer Pharmaanlage zugreifen. Das erleichtere die Wartung, mache sie zuverlässiger und sicherer. Zudem werde die Dokumentation jederzeit aktuell gehalten. Im Kontrollraum hilft Simatic eaSie dem Bedienpersonal bei der Navigation durch Prozessbilder. Auf der Feldebene können Wartungsteams per QR-Code-Scan Informationen abrufen und Anlageninformationen (zum Beispiel: Ist das Gerät an oder aus, Status, Temperatur, Druck etc.) per Chat oder Sprachsteuerung generieren und Aktivitäten dokumentieren.
Vorausschauende Wartung
Senseye Predictive Maintenance analysiert automatisch Anlagendaten und steigert die Produktivität durch KI-gestützte Handlungsempfehlungen in verständlicher Sprache.
Siemens Predictive Analytics (SiePA) integriert, wie es weiter heißt, menschliches Fachwissen und maschinelles Lernen, um relevante Informationen aus ihrem Anlagen- und Prozessstatus zu gewinnen. SiePA überwacht nicht nur die Betriebsdaten der Anlage selbst, sondern analysiert auch den Prozess um die Anlage herum und ermöglicht so die frühzeitige Erkennung von Verhaltensänderungen der Anlage und bessere Betriebs- und Wartungsentscheidungen.
Papierlose Fertigung
Generative KI in Siemens‘ Manufacturing Execution System (MES) Opcenter Execution Pharma vereinfacht das Rezept-Engineering und bietet über einen Chatbot Zugriff auf:
- Engineering-Daten
- Echtzeit-Produktionsdaten
- Dokumentation für Audits
Shopfloor Management
Der Siemens Industrial Copilot für den Shopfloor unterstützt Bediener, Servicetechniker und Wartungsingenieure durch transparenten Zugriff auf relevante Fabrikinformationen.
Siemens auf der Hannover-Messe 2025: Halle 9, Stand D53
Quelle: Siemens
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