Neue Plattform beschleunigt autonome Qualitätssicherung
Eine offene, robotergestützte Softwareplattform erlaubt es selbst Robotik-unerfahrenen Anwendern, jeden Industrieroboter zu programmieren und zu steuern – ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur industriellen Automation.
Die Manufacturing Intelligence Division von Hexagon stellt „HxGN Robotic Automation“ vor, eine wegweisende Software für die Roboterprogrammierung und -steuerung. Das Unternehmen ist zuverlässiger Partner für Lösungen intelligenter Fertigungstechnologien, die in namhaften Unternehmen wie Volkswagen und Boeing genutzt werden. Mit der Plattform lassen sich sowohl neue Werke als auch bestehende Fertigungslinien mit autonomen optischen Prüfzellen ausstatten – mit dem Resultat deutlich kürzerer Markteinführungszeiten, der Vermeidung von Engpässen sowie der Bereitstellung umfassender Daten direkt aus dem Produktionsprozess.
Erfolgreich im Einsatz bei Škoda Auto
HxGN Robotic Automation ist ein ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Industrie 4.0. Optimale Prüfroutinen lassen sich in nur einem Schritt planen – eine Aufgabe, die bisher deutlich mehr Zeit und Aufmerksamkeit sowohl von Messtechnik- als auch Robotik-Experten Anspruch nahm. Hersteller können nun robuste Programme für die Roboterzelle offline (abseits der Fertigungslinie) digital erstellen. Die Software kommt bereits bei Marktführern wie Škoda Auto zum Einsatz. Martin Jehlička, Leiter des Messzentrums, berichtet: „Mit der neuen Software konnten wir die Programmierzeiten für die Roboterzelle von einigen Tagen auf nur vier Stunden reduzieren, sodass wir nun mit dem geplanten Produktionsstart für das Prüfen eines neuen Fahrzeugs bereit sind. Die robotergestützte Automation und die High-Speed-Scanningsysteme von Hexagon haben die Prüfzeiten für Teile und Unterbaugruppen bereits halbiert. Die Installation der automatisierten Prüfzellen in der Fertigungsstraße ist eine grundlegende Voraussetzung unserer Industrie-4.0-Strategie, Daten verfügbar und verwertbar zu gestalten, sodass Qualitätsprobleme schnell erkannt oder in einigen Fällen automatisch korrigiert werden können.“
Schnellere, selbstkorrigierende Fertigung
Die Software basiert auf dem Grundsatz des offenen Designs und ist mit jedem neuen oder bereits vorhandenen Industrieroboter kompatibel. Ihre Flexibilität gestattet den Einsatz der jeweils geeignetsten Messsensoren, sodass Fabriken mithilfe von Inline-Messtechnik und Echtzeit-Ergebnissen rasch zukunftssicher gestaltet werden. Qualitätsfachkräfte werden dabei unterstützt, Prozesse in der gesamten Fertigungslinie deutlich zu verbessern und Messdaten aus allen Linien zusammenzuführen. So lassen sich zum Beispiel neue zellenbasierte Fertigungsmodelle nutzen, mit deren Hilfe sich Produkte anpassen und Produktionsprozesse beschleunigen lassen, ohne die Effizienz der Großserienfertigung einzubüßen.
Auch angesichts wachsender Nachfrage nach vertikaler Integration zur Optimierung der Qualitätskontrolle über mehrere Lieferwege hinweg, kommt die neue Software umfassend zum Einsatz: bei kleinen bis hin zu besonders großen Teilen, einfachen festkonfigurierten Einzelroboterzellen bis hin zu komplexen Zellen mit mehreren Sensoren sowie bei Robotern auf Schienen und Tischen.
Design optimieren, Performance vorhersagen
Die erfassten Messdaten unterstützen verbesserte Designsimulationen durch die Möglichkeit, die Leistung gefertigter Produkte bereits in der Konstruktionsphase zu prognostizieren – beispielsweise durch Berücksichtigen der beim Gießen verursachten Eigenspannungen. Umfassende, in Echtzeit erfasste Inline-Messdaten könnten zukünftige Systeme auf Basis des maschinellen Lernens fördern, die Design, Teile und Fertigungsprozesse optimieren und für zunehmend autonome selbstkorrigierende Fertigungslinien sorgen.
Stephen Graham, Präsident Metrology Software der Hexagon Manufacturing Intelligence Division, erläutert: „Die Prüfprozessautomatisierung spielt für OEMs bei der Optimierung der Qualität zunehmend diverser Produkte und Prozesse eine wesentliche Rolle. Eine wirklich intelligente Fertigung erfordert schnelle, korrekte und zugängliche Messdaten. Viele robotergestützte Prüfsysteme sind jedoch kostspielige geschlossene Systeme, die mit den bereits vorhandenen Werkzeugen nicht kompatibel und für Nichtfachleute unzugänglich sind. HxGN Robotic Automation basiert auf dem Grundsatz der Offenheit, sodass Hersteller schnell und nahtlos ganze Fertigungslinien zukunftssicher für die robotergestützte Prüfung gestalten können.“ Dabei werden Hexagons Laser Tracker sowie die Scanner Leica T-Scan und AS1 unterstützt. Zudem verfügt das System über eine direkte Schnittstelle zu Robotern der Marken Fanuc und Kuka. Integrierte Postprozessoren sorgen für die Kompatibilität der Robotersteuerung mit einer Vielzahl an Robotern von Drittherstellern. (be)
Hexagon: Halle 4, Stand C66
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