Revolution in der Fabrikhalle: Künstliche Intelligenz erobert die Industrie
Textroboter mit Künstlicher Intelligenz können dichten wie William Shakespeare, juristisch argumentieren wie ein ausgebuffter Fachanwalt oder schreiben wie ein Sportreporter aus Fleisch und Blut. Künftig werden sie aber in den Fabrikhallen eine aktive Rolle spielen.
Die Zukunft der Industrie wird maßgeblich von der Integration von Künstlicher Intelligenz geprägt sein. Vor allem in der Fabrikhalle eröffnen sich dadurch völlig neue Möglichkeiten und Potenziale. Im Vorfeld der Hannover Messe zeichnet sich ab, dass immer mehr Unternehmen auf diesen Trend setzen und innovative Lösungen vorstellen. Innovative Lösungen wie der KI-Assistent von Aleph Alpha und HPE oder die Technologie von Siemens und Microsoft zeigen, wie die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine auf ein neues Level gehoben werden kann.
Aleph Alpha kündigt virtuellen Assistenten für die Industrieproduktion an
Textroboter mit Funktionen Künstlicher Intelligenz revolutionieren die Industrie – schon bald könnten sie vermehrt Einzug in Fabrikhallen halten. Dieser aufstrebende Trend zeichnet sich im Vorfeld der Hannover Messe ab, einer der weltweit bedeutendsten Industriemessen.
Bisher standen vor allem KI-Systeme aus den USA im Rampenlicht, doch auch auf der Industrieschau in Hannover sind nun Initiativen mit maßgeblicher Beteiligung aus Deutschland zu sehen. Unternehmen wie das Heidelberger KI-Start-up Aleph Alpha und der IT-Dienstleister Hewlett Packard Enterprise (HPE) haben bereits einen virtuellen Assistenten mit Künstlicher Intelligenz für die Industrieproduktion angekündigt.
Neben diesen innovativen Entwicklungen präsentiert auch Siemens seine langjährigen Erfahrungen im Einsatz von KI in der Industrie. Der deutsche Industrieriese kooperiert dafür sogar mit dem US-Softwarekonzern Microsoft. Auf der Messe stellt Siemens verschiedene Lösungen vor, darunter auch KI-basierte Assistenzsysteme für die Produktion.
Live-Demo auf der Hannover Messe
Aleph Alpha und HPE werden auf der kommenden Hannover Messe eine Live-Demo präsentieren, die zeigen soll, wie sich Fabrikpersonal in natürlicher Sprache und mit Bildern mit einem Roboter austauschen kann. Die innovative Lösung agiert dabei wie ein hoch spezialisierter Servicetechniker und unterstützt das Fabrikpersonal bei der Lösung sehr komplexer Aufgaben.
Der Dialog mit dem Textroboter muss nicht nach einer vorgegebenen Systematik ablaufen oder bestimmte Schlüsselbegriffe verwenden – das Personal kann ganz natürlich mit dem System sprechen. Auch die Antworten des KI-Assistenten erfolgen in natürlicher Sprache. Ein weiteres Highlight: Der Dialog kann sogar in verschiedenen Sprachen erfolgen, selbst wenn das Handbuch nur auf Deutsch oder Englisch verfügbar ist.
Sagen Bilder mehr als Worte?
Neben der natürlichen Sprache bietet der KI-Assistent von Aleph Alpha und HPE auch die Möglichkeit des Austauschs über Bilder. So könnte eine Fachkraft zum Beispiel ein Foto der Standposition des Roboters machen und fragen, ob diese Position sicher ist. In akuten Problemfällen kann der KI-Assistent entscheidende Hinweise liefern, um Schäden oder Produktionsausfälle zu verhindern.
Das Heidelberger KI-Start-up Aleph Alpha hat seit 2019 eine beeindruckende Künstliche Intelligenz auf einem Supercomputer von HPE entwickelt, die im Wettbewerb zu den KI-Projekten von US-Riesen wie OpenAI, Microsoft und Google steht. Es wird erwartet, dass das Unternehmen in diesem Zukunftsfeld eine wichtige Rolle spielen wird. Gründer und Wirtschaftsinformatiker Jonas Andrulis hat damit ein vielversprechendes Unternehmen aufgebaut, das mit innovativen Lösungen wie dem KI-Assistenten für die Industrieproduktion auf der Hannover Messe auftrumpfen kann.
Siemens kooperiert mit Microsoft
Neben deutschen Unternehmen präsentieren auf der Hannover Messe auch KI-Schwergewichte aus den USA innovative Lösungen für die industrielle Produktion. Der deutsche Industrieriese Siemens kooperiert zum Beispiel mit dem US-Softwarekonzern Microsoft, um die Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz in industriellen Produktionsprozessen auszuloten.
Während bei Aleph Alpha und HPE der Fokus auf dem natürlichen Dialog mit dem KI-Assistenten liegt, geht es bei dem Projekt von Siemens und Microsoft auch um den Programmcode. Das Microsoft-Partnerunternehmen OpenAI hat mit ChatGPT ein KI-System entwickelt, das nicht nur geschliffen formulieren kann wie ein Mensch, sondern auch den Code von gängigen Programmiersprachen erzeugen kann. Auf der Hannover Messe kann man am Siemens-Stand sehen, wie das System die Programmierung des Codes für speicherprogrammierbare Steuerungen beschleunigen kann.
„Leistungsstarke, fortschrittliche künstliche Intelligenz entwickelt sich zu einer der wichtigsten Technologien für die digitale Transformation“, sagte Cedrik Neike, Mitglied des Vorstands der Siemens AG und CEO Digital Industries. „Siemens und Microsoft arbeiten gemeinsam an der Bereitstellung von Tools wie ChatGPT, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Unternehmen jeder Größe die Möglichkeit zu geben, auf neue Weise zusammenzuarbeiten und innovativ zu sein.“
Produktionsfehler erkennen und vermeiden
Eine große Herausforderung in der industriellen Produktion ist das Erkennen und Vermeiden von Produktfehlern, was oft schwierig zu bewerkstelligen ist. Doch in der deutsch-amerikanischen Kooperation von Siemens und Microsoft soll diese Herausforderung mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz bewältigt werden.
Die Maschinen sollen durch maschinelles Lernen das Sehen erlernen und somit in der Lage sein, Bilder und Videos von Kameras zu analysieren. Diese Technologie kann dann zur Überwachung und Optimierung der Fertigung eingesetzt werden. Auf der Hannover Messe werden Siemens und Microsoft zeigen, wie diese innovative Lösung in der Praxis funktioniert und wie sie dazu beitragen kann, Produktionsfehler zu erkennen und zu vermeiden.
Künstliche Intelligenz in der Fabrik – das ist die Zukunft
Textroboter mit Künstlicher Intelligenz werden in Zukunft vermehrt in der Fabrikhalle zum Einsatz kommen und das Personal unterstützen, komplexe Aufgaben zu lösen. Doch nicht nur das – sie können auch dazu beitragen, Produktionsfehler zu erkennen und zu vermeiden. Die Möglichkeiten sind vielfältig und es bleibt spannend zu beobachten, wie sich diese Technologie in der industriellen Produktion weiterentwickeln wird. Dabei spielen nicht nur die Global-Player aus den USA eine wichtige Rolle – auch deutsche Unternehmen wie Aleph Alpha und Siemens treiben erfolgreich die Künstliche Intelligenz voran, wie sie auf der Hannover Messe zeigen werden. (mit dpa)
Ein Beitrag von: