„So macht Chefsein Spaß“
Stefan Dohm, Geschäftsführer der VDI GmbH, schilderte auf der Hannover Messe, wie er den kulturellen Wandel im Unternehmen erlebt.
Stefan Dohm stellte von Anfang an klar: „Das ist sicherlich kein sozialer Ponyhof. Und auch keine Basisdemokratie.“ Der Geschäftsführer der VDI GmbH schilderte im Gespräch mit Eva Holden, Leiterin der Personalentwicklung der VDI GmbH, wie stark die Einschnitte durch eine neue Arbeitskultur, Stichwort: New Work, ins Unternehmensgefüge sind.
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Zentrale Aussage der „Reise, die 2017 begann“: Die VDI GmbH ist ein Unternehmen, das wirtschaftlichen Erfolg erzielen will und muss. Das ist aber langfristig nur möglich, wenn die Menschen, die Mitarbeitenden, im Zentrum der Handlungen stehen. „Das Mindset zu verändern, ist nicht einfach, besonders bei denen, die lange im Unternehmen sind und die die alten Denk- und Hierarchiemuster verinnerlicht haben“, sagte Dohm auf der Hannover Messe. Im Zuge des Prozesses sei ihm klar geworden, dass man den Beschäftigten nicht von heute auf morgen ein neues System überstülpen könne und es wie auf Knopfdruck funktioniere. „Du musst die Leute dazu befähigen!“, sagte sich Dohm. Er holte sich Fachleute aus großen Unternehmen ins Haus und ließ sich belehren, wie ein solch radikaler Schnitt gelingen kann und wie der Belegschaft die geeigneten Hilfestellungen gegeben werden können.
Mehr als nur Homeoffice
Dabei fiel Dohm auf, dass es beileibe nicht immer die Basis ist, an der das Neue scheitert. „Wir haben in die Fortbildung der Führungskräfte investiert, von manchen mussten wir uns auch trennen.“ Bei Bewerbungsverfahren trugen die Beschäftigten zur Findungslösung bei, indem sie sich die Frage stellten: Passt dieser Mensch in unsere Gedankenwelt, passt er ins Gefüge? „Dabei plötzlich mitbestimmen zu können, kam für Kolleginnen und Kollegen sehr überraschend“, betont Eva Holden, die mit ihrem Team die Veränderungen steuert. Und Dohm ergänzt: „Man muss den Leuten Raum geben, das verändert kulturell unheimlich viel.“ Digitale Empathie ginge weit über die Bereitschaft hinaus, den Beschäftigten ins Homeoffice zu entlassen.
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Überhaupt werden Entscheidungen im Dialog getroffen, vielfach auf Augenhöhe, nicht mehr von oben herab. „Das sind anstrengende Prozesse, die muss man aushalten können“, sagt Dohm. Dabei war die Trennung von seinem Chefsessel die einfachste Übung. Dohms Zwischenfazit: „So macht Chefsein Spaß, vor allem, wenn man zufriedene Mitarbeiter sieht.“ Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die sich früher nicht zu Wort gemeldet hätten, hielten nun Vorträge oder moderierten Meetings – und das gerne.
Der kulturelle Wandel der Arbeit zieht alle mit
Treiber der Entwicklung sei, so Dohm, enger an den Beschäftigten und offener für deren Bedürfnisse zu sein. Was den Geschäftsführer fasziniert: „Es laufen fast alle in die gleiche Richtung.“ Die Begeisterung für den kulturellen Wandel, für das Gemeinsame, sei fassbar. In diesen Genuss sollen künftig auch die anderen Bereiche im VDI kommen, nicht allein die GmbH, die in der VDI-Gruppe für die wirtschaftlichen Aktivitäten verantwortlich ist.
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