Hannover Messe 2023 18.04.2023, 11:14 Uhr

Warum ist die deutsche Industrie bei Digitalisierung im Rückstand?

Die Digitalisierung schreitet voran und ist längst auch in der deutschen Wirtschaft angekommen. Doch trotz zahlreicher Initiativen und Förderprogramme der Bundesregierung hinkt die deutsche Industrie bei der Digitalisierung im internationalen Vergleich hinterher. Das zeigte die aktuelle Umfrage des Verbands eco unter IT-Experten. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Digitalisierung

Die Digitalisierung in der deutschen Industrie ist noch längst nicht abgeschlossen.

Foto: PantherMedia / Elnur_

Was sind die Gründe für den Rückstand?

Obwohl die Hannover Messe in diesem Jahr das Schwerpunktthema „Industrial Transformation“ hat, gibt es laut einer Civey-Umfrage im Auftrag von eco unter IT-Experten hierzulande noch Nachholbedarf. Die Mehrheit (83,7 Prozent) betrachtet die deutsche Industrie im internationalen Vergleich in Bezug auf die Digitalisierung als eher schlechter aufgestellt. Doch woran liegt es, dass die deutsche Industrie bei der Digitalisierung im internationalen Vergleich hinterherhinkt?

Als größte Herausforderungen werden bürokratische Hürden (55,2 Prozent), fehlendes Know-how (53,2 Prozent) und Datenschutzanforderungen (48,2 Prozent) genannt.

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Um diesem Rückstand entgegenzuwirken, wird auf der Hannover Messe 2023 in Halle 8, Stand D26 eine Gemeinschaftsstand Plattform Industrie 4.0 mit Gaia-X und GXFS organisiert. Am 21. April haben Besucher*innen die Möglichkeit, sich die Praxisbeispiele anhand von Forschungsprojekten und konkreten Geschäftsmodellen anzusehen. All das können Sie am Stand D17 in Halle 8 ab 10:55 Uhr live erleben.

Die Hannover Messe 2023 legt ihren Fokus unter anderem auf Energiemanagement und Industrie 4.0. Gaia-X unterstützt die digitale Transformation von Unternehmen, indem die datenbasierte Zusammenarbeit in dynamischen Wertschöpfungsnetzwerken gestärkt wird. Dadurch können Services optimiert und neue Geschäftsmodelle entwickelt werden. Um diese Potenziale zu nutzen, stellt die Gaia-X Federation Services (GXFS) beispielsweise einen Werkzeugkasten bereit, der den Aufbau von Gaia-X Föderationen erleichtert.

Grafik

Die größten Herausforderungen für die Digitalisierung der deutschen Industrie.

Foto: eco

Dateninfrastrukturen als Hebel für die Digitalisierung

Unter dem Titel „Gaia-X: Föderierte Dateninfrastrukturen als Hebel für die Digitalisierung der europäischen Industrie“ veranstalten GXFS, Gaia-X und der Gaia-X Hub Germany ein Panel. Andreas Weiss vom eco-Verband und Peter Kraemer vom Gaia-X Hub Deutschland werden über Praxisbeispiele diskutieren. Auf dem Unterausstellerstand von GXFS wird außerdem eine Live-Demo angeboten – so können die Besucher und Besucherinnen sehen, wie man im Gaia-X Ökosystem agieren kann.

„Die deutsche Industrie droht in Sachen Digitalisierung international den Anschluss zu verlieren“, kommentiert Oliver Süme, Vorstandsvorsitzender des eco Verbands die Ergebnisse der Befragung. „Wir brauchen jetzt den Mut, auf Datenökosysteme wie Gaia-X zu setzen, die einen souveränen und sicheren Austausch von Daten unter allen beteiligten Akteuren ermöglichen.“

Gaia-X verknüpft Daten- und Infrastruktur-Ökosysteme, um Unternehmen volle Souveränität und Kontrolle über ihre wachsenden Datenmengen zu ermöglichen. Dadurch entsteht ein transparentes und offenes System nach europäischen Standards, das es allen Teilnehmern ermöglicht, unabhängig zu entscheiden, mit welchen Plattformen und Cloud-Ressourcen sie mit Partnern zusammenarbeiten möchten.

Insgesamt zeigt die aktuelle Situation, dass die Digitalisierung in der deutschen Industrie noch längst nicht abgeschlossen ist. Es braucht weiterhin eine gezielte Unterstützung durch die Politik und eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, um die Herausforderungen der digitalen Transformation zu meistern. Auch bei der Hannover Messe kann man auf jeden Fall viele Impulse finden, um dem Problem entgegenzuwirken.

 

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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