Wasserstoff sicher tanken
Die Bundesanstalt für Materialforschung- und Prüfung (BAM) zeigt in Hannover Qualitätsinfrastruktur für Wasserstofftankstellen und die additive Fertigung.
Die BAM will auf der Hannover Messe über die Vorteile einer digitalen Qualitätsinfrastruktur (QI) informieren. Anhand der Beispiele Wasserstofftankstelle und additive Fertigung will die Bundesanstalt zeigen, dass QI zu einer verbesserten Qualitätssicherung, neuen Sicherheitsstandards und mehr Wirtschaftlichkeit beiträgt.
„Die Digitalisierung stellt neue Anforderungen an die Qualitätssicherung und die Sicherheit von Zukunftstechnologien wie Wasserstoff”, so Ulrich Panne, Präsident der BAM. „Eine digitale Qualitätsinfrastruktur kann einen echten Mehrwert liefern und Vertrauen in diese neuen Technologien schaffen.”
Qualitätssicherung in der additiven Fertigung
Die additive Fertigung birgt laut BAM große Potenziale, qualitativ hochwertige und komplexe Komponenten schneller und effizienter zu produzieren. Jedoch stelle die Komplexität des Fertigungsprozesses und der hohe Individualisierungsgrad der Produkte die herkömmliche Qualitätssicherung vor große Herausforderungen. Hier setzt das Projekt QI-Digital in der additiven Fertigung an, an dem neben der BAM u. a. das Deutsche Institut für Normung (DIN) beteiligt ist.
Im neuen QI-Digital-Reallabor Additive Fertigung entwickelt und testet die BAM dazu gemeinsam mit Industriepartnern innovative Lösungen. In einem Kompetenzzentrum speziell für den Mittelstand wird die gesamte additive Prozesskette – von der Geometriedatenerfassung über den Druckprozess bis zur finalen zerstörungsfreien Prüfung – physisch eingerichtet und im Rahmen des Projektes digital abgebildet.
Zusätzlich werden laut dem Aussteller innovative Monitoring- und Prüfverfahren entwickelt. Zudem werden für Anwenderinnen und Anwender smarte Standards und digitale Zertifikate perspektivisch zur Verfügung gestellt. Eine eigene Blockchain-basierte QI-Cloud ermöglicht dabei die sichere Dokumentation.
Sichere und effiziente Wasserstofftankstellen
Mit der intensiveren Nutzung von Wasserstoff im Mobilitätssektor steigen u. a. Anforderungen an die Verfügbarkeit, Betriebssicherheit und Wirtschaftlichkeit eines entsprechenden Tankstellennetzes. Eine digitale QI kann hier laut BAM – wie in vielen vergleichbaren Einsatzgebieten für Wasserstoff – mit digitalen Mess- und Überwachungsmethoden einen wesentlichen Beitrag leisten.
Im Rahmen der Initiative QI-Digital errichtet die BAM eine Forschungstankstelle für Wasserstoff als Reallabor auf ihrem Testgelände in Brandenburg. Ziel sei es, die Sicherheit und Wirtschaftlichkeit der Komponenten und Prozesse solcher Anlagen zu steigern und das Vertrauen in moderne Wasserstofftechnologien zu fördern.
Forschungstankstelle für Wasserstoff entsteht nahe Berlin
Dazu werden eine Vielzahl von Komponenten – vom Druckgasspeicher bis zur eigentlichen Tanksäule – mit Sensoren ausgestattet und digital miteinander vernetzt. Darüber hinaus wird die gesamte Tankstelle in einem digitalen Zwilling abgebildet. Hierdurch lassen sich Prozesse optimieren und analoge Wartungsmethoden durch effizientere, digital qualitätsgesicherte Überwachungsmethoden ersetzen. Auf der Hannover Messe erwarten Besucher*innen zu diesem Thema interaktive Exponate und eine Beratung zum Projekt, das die BAM gemeinsam mit der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) präsentiert. (har)
BMWK-Gemeinschaftsstand, Halle 2, Stand C34
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