Künstliche Intelligenz 19.05.2022, 08:00 Uhr

Wie selbstlernende KI Energie und CO2 reduziert

Wärme wird in vielen Produktionsprozessen benötigt. Ein Fallbeispiel zeigt, wie sich die Betriebskosten für Öfen und Trockner senken lassen – und dabei zugleich dem Fachkräftemangel getrotzt wird.

Viel Wärme wird bei der Stahlbearbeitung oder bei Trocknungsprozessen benötigt - aber der Energieeinsatz variiert deutlich und lässt sich durch KI optimieren. Foto: Pixabay

Viel Wärme wird bei der Stahlbearbeitung oder bei Trocknungsprozessen benötigt - aber der Energieeinsatz variiert deutlich und lässt sich durch KI optimieren.

Foto: Pixabay

Wärme ist extrem wichtig, sei es zum Schmelzen von Metall oder zum Trocknen von Keramik-/Gips- oder Holzprodukten. Um die notwendigen hohen Temperaturen zu erzeugen, muss viel Energie zugeführt werden. Oberste Priorität ist, eine gute Produktqualität zu erzeugen. Aber der Energieeinsatz variiert deutlich, obwohl das Material und der Maschineneinsatz nur geringen Veränderungen unterliegen.

Viele Einflussfaktoren berücksichtigen

Die Gründe dafür sind vielfältig. Es können klimatische Einflüsse sein, bedingt durch Hochsommer oder Winter sowie die Art der Lagerung. Jedoch sind die Zusammenhänge oft komplexer und hängen von unterschiedlichen, sich bedingenden Einflüssen ab. Daher ist eine eindeutige Zuweisung oft nicht möglich.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Fachexperte Umweltschutz (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Torsional Vibration Solution Architect (m/f/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur für Torsionsschwingungslösungen (m/w/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
MicroNova AG-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Electrical Engineering / Elektrotechnik MicroNova AG
Vierkirchen Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) Maschinenbau JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
NORMA Group Holding GmbH-Firmenlogo
Product Design Engineer (m/f/d) NORMA Group Holding GmbH
Maintal Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) - Teilprojektleitung für Bauprojekte DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
SARPI Deutschland GmbH-Firmenlogo
Junior-Betriebsingenieur/Verfahrensingenieur Prozesstechnik (m/w/d) SARPI Deutschland GmbH
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Application Engineer (m/w/d) Systems / Software für Nutzfahrzeuge Cummins Deutschland GmbH
Nürnberg Zum Job 
Jülich Forschungszentrum-Firmenlogo
Revisor mit Schwerpunkt Baurevision oder IT-Revision (w/m/d) Jülich Forschungszentrum
Jülich bei Köln Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
MKH Greenergy Cert GmbH-Firmenlogo
Projekt-Ingenieur (m/w/d) in der Anlagenzertifizierung MKH Greenergy Cert GmbH
Hamburg Zum Job 
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
mondi-Firmenlogo
Junior Anwendungstechniker (m/w/x) mondi
Steinfeld Zum Job 
Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG-Firmenlogo
Technische Mitarbeiter Vertragsmanagement (m/w/d) Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG
Leverkusen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) für Straßenausstattungsanlagen und Verkehrsführung Die Autobahn GmbH des Bundes
Osnabrück Zum Job 
Sprint Sanierung GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Großschäden Sprint Sanierung GmbH
Düsseldorf Zum Job 

Erschwerend kommt hinzu, dass die Maschinenführer, die viele Jahrzehnte Erfahrung im Betrieb des Ofens oder des Trockners haben, in naher Zukunft in den Ruhestand gehen werden. Bei der jüngeren Generation ist es eher die Ausnahme als die Regel, einen Großteil des Berufslebens bei dem gleichen Arbeitgeber mit den gleichen Maschinen zu verbringen. Optimal wäre es daher, die über Jahrzehnte angesammelte Erfahrung direkt in die Maschinen einzubringen. In dem Fall würde diese sich selbst optimal steuern – oder der Mensch wäre am Hebel und würde von der Maschine Empfehlungen für die Steuerung des Ofens oder des Trockners bekommen.

Die Lösung: Maschine entscheidet selbst

Hört sich zu futuristisch an? Nicht wirklich: Denn die Erfahrungen zum optimalen Betrieb der Maschinen liegen in Form von Daten vor; und genau diese Steuerungsdaten „knackt“ die KI-Lösung von IS Predict. In diesen Daten ist dokumentiert, wann welches Material und wie viel davon in den Trockner kam, welche Zieltemperaturen wann eingestellt wurden und wie schnell sie erreicht wurden, wie kräftig die Ventilatoren die Luft umwirbelten, etc.

Diesen dokumentierten Erfahrungsschatz macht sich der Softwareentwickler aus Saarbrücken zunutze: Mathematisch-semantische KI-Netze sind über Jahre darauf spezialisiert worden, in schwierigen Datenstrukturen versteckte Zusammenhänge zu finden. Gerade in komplexer Produktion, die eine hohe Variantenvielfalt aufweist, hat sich die KI-Lösung im operativen 24/7-Betrieb bewiesen. Innovative und selbstlernende Künstliche Intelligenz-Algorithmik deckt diese verwobenen Zusammenhänge in Form von Datenmustern auf.

Semantische Netze mit Selbstlerneffekt

So laufen mehrere mathematische Modelle mit der Maschine mit: Die KI-Lösung „Predictive Intelligence“ hat einerseits selbstlernende Prognosemodelle, um sowohl die entsprechenden Qualitätskennzahlen und als auch die Energieverbräuche zu prognostizieren. Andererseits wird ein adaptives Simulationsmodul eingesetzt, um die verschlungenen Einflüsse und die optimalen Maschineneinstellungen aufzudecken. Die Software leitet aus diesen Erkenntnissen Empfehlungen zum Maschinenbetrieb ab und gibt diese entweder an den Maschinenführer oder direkt an die Steuerungseinheit der Maschine weiter. Dazu wird ein Steuerungsmodul genutzt.

Dank selbstlernenden KI-Systemen können auch sehr komplexe Zusammenhänge aufgedeckt werden, die oft selbst den erfahrenen Maschinenführern bisher verborgen geblieben sind. Folglich reduzieren Steuerungsempfehlungen nicht nur die Energiekosten, wenn jüngere Maschinenführer am Werk sind, sondern auch erfahrene Werker profitieren davon.

Der Hirnforschung abgeschaut

Die Entwickler haben ermittelt, dass sich in diesen Fällen der Einsatz von semantischen KI-Netzen besonders bewährt hat. Zwar redet jeder von „Deep Learning“ – und meint damit nahezu immer das Hintereinanderschalten von neuronalen Netzen. Doch bei IS Predict wurden aus der Hirnforschung semantische Netze abgeleitet, die die Information preisgeben, welche Einflüsse wie eine Rolle spielen; und das auch in hochkomplexen Datenstrukturen, bei denen andere Verfahren wie Entscheidungsbäume längst „aussteigen“ müssen. Durch diese Transparenz erhält der Maschinenführer zusätzlich ein noch besseres Verständnis von den verwobenen Produktionsabläufen – „die KI erklärt‘s dem Menschen“. (be)

IS Predict GmbH: Halle 2, Stand B 28 (Saarlandstand)

ispredict.com

Ein Beitrag von:

  • ingenieur.de

    Technik, Karriere, News, das sind die drei Dinge, die Ingenieure brauchen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.