Jobwechsel 17.06.2022, 10:38 Uhr

Wie verabschiede ich mich richtig von den Kollegen?

Ob Jobwechsel oder Ruhestand, wenn Sie sich von Kollegen und Geschäftspartnern verabschieden, ist guter Stil gefragt. Das gilt für die Abschiedsrede und die E-Mail. Von wem Sie sich mit einem Danke und guten Wünschen verabschieden sollten, lesen Sie hier.

Kollegen stehen im Halbkreis und klatschen, Frau in der Mitte verabschiedet sich mit Handschlag

Foto: panthermedia.net/depositedhar

Ein Abschied von den Kolleginnen und Kollegen kann aus verschiedenen Gründen erfolgen und nicht immer sind damit nur positive Gefühle verbunden. Wer beispielsweise betriebsbedingt entlassen wird oder selbst kündigt, weil er sich im Unternehmen nicht wertgeschätzt fühlt, hat eventuell das Bedürfnis, seinen Unmut beim Abschied von den Kollegen zum Ausdruck zu bringen. Das wäre jedoch nicht empfehlenswert. Denn die Verabschiedung ist im Grunde genommen die letzte offizielle Handlung als Arbeitnehmer und sollte mit der gleichen Sorgfalt und Professionalität durchgeführt werden wie alle übrigen Tätigkeiten im Job.

 Wen soll ich zum Abschied einladen?

Der richtige Moment für eine Abschiedsrede hängt sowohl beim Jobwechsel als auch beim bevorstehenden Ruhestand von der individuellen Situation ab. Es sollte einen passenden Anlass geben, zu dem sie gehalten wird. Das kann zum Beispiel ein Treffen mit den Kollegen zu einem kleinen Ausstand sein. Eventuell bieten sich auch eine Betriebsfeier oder ein Team-Meeting kurz vor dem letzten Arbeitstag an.

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Dabei gilt jedoch, dass eine Abschiedsrede nur Sinn macht, wenn Sie den zuhörenden Kollegen gut bekannt sind. In größeren Unternehmen sollten Sie Ihre Abschiedsrede also lediglich vor Ihrer Abteilung oder maximal vor Kollegen aus angrenzenden Arbeitsbereichen halten, mit denen Sie im Alltag zusammengekommen sind. Ein Vortrag vor 200 Mitarbeitern, von denen der größte Teil nicht einmal Ihren Namen kennt, könnte als anmaßend empfunden werden – und verfehlt den Zweck, nämlich Dank und Grußworte für die gute Zusammenarbeit auszusprechen. Zusätzlich ist es ratsam, sich bei besonders engen Kollegen persönlich per Handschlag zu verabschieden und Zeit für einen kurzen, persönlichen Wortwechsel einzuplanen.

Anders sieht es bei Geschäftspartnern aus. Diese sind in der Regel über verschiedene Standorte verteilt, sodass sich eine Gelegenheit für eine Abschiedsrede ohnehin selten ergibt. Auch hier gilt jedoch die Devise, dass ein kurzer Händedruck und ein letztes Gespräch zum guten Stil gehören – zumindest bei Geschäftspartnern, zu denen viel Kontakt bestand. Sollte das aus räumlichen oder zeitlichen Gründen nicht möglich sein, ist ein kurzes Telefonat die Alternative.

Was gehört in eine Abschiedsrede?

Wer eine gute Zeit im Unternehmen verbracht hat, wird leicht positive Worte finden. Das ist meistens der Fall, wenn ein Mitarbeiter in den Ruhestand geht oder selbst gekündigt hat, weil ein Jobwechsel ansteht. In der Abschiedsrede vor den Kollegen sollten folgende Punkte zur Sprache kommen:

  • Dank an die Kollegen und Vorgesetzten für die Unterstützung und gute Zusammenarbeit
  • Bedauern über den Weggang aus dem Unternehmen
  • Gute Wünsche für die Zukunft, gerichtet an Kollegen und Vorgesetzte

Solch eine Abschiedsrede muss nur 3 bis 4 Minuten lang sein. Für eine professionelle Verabschiedung ist das vollkommen ausreichend. Wichtig ist dabei, dass Sie die einzelnen Punkte mit Details und konkreten Beispielen unterfüttern. Auf diese Weise zeigen Sie, dass Sie sich Gedanken gemacht haben und bis zum letzten Tag sorgfältige Arbeit leisten:

  • Sprechen Sie in Ihrer Abschiedsrede bestimmte Kollegen persönlich an und bedanken Sie sich für konkrete Tätigkeiten, etwa die Unterstützung bei Projekt XY. Vergessen Sie dabei nicht, Mitarbeiter zu erwähnen, die Ihnen zugearbeitet haben, wie etwa Ihre Sekretärin. Sie sollten diese individuellen Danksagungen jedoch auf die 4 bis 5 wichtigsten Personen beschränken. Zum einen zieht sich Ihre Abschiedsrede sonst zu stark in die Länge. Zum anderen ist es besser, beispielsweise von 10 Kollegen nur 2 hervorzuheben. Das kann jeder nachvollziehen. Sprechen Sie allerdings 8 persönlich an und lassen nur 2 aus, ist mit Unmut zu rechnen.
  • Auch das Bedauern und die guten Wünsche können Sie mit Details verknüpfen, zum Beispiel mit einem Projekt, das gerade startet und das Sie gerne noch begleitet hätten. Dafür können Sie gleichzeitig viel Erfolg wünschen.

Welche Punkte können Sie optional in Ihrer Abschiedsrede anführen?

In Ihrer Abschiedsrede blicken Sie vor Ihren Kollegen auf eine gemeinsame Zeit zurück. Sympathisch wirken daher kurze Anekdoten, die sich auf Herausforderungen, Erfolge oder auch Eigenarten Ihrer Kollegen beziehen. Lange Ausschweifungen sollten Sie jedoch vermeiden. Außerdem ist es wichtig, dass es sich um positive Erlebnisse handelt, die gerne mit kleinen Scherzen verbunden sein dürfen.

Falls Sie in den Ruhestand gehen, können Sie in Ihrer Abschiedsrede auch 2, 3 Sätze zu Ihren Plänen einflechten. Etwas schwieriger ist der Hinweis auf Ihre Zukunft bei einem Jobwechsel. Details über die neue Stelle könnten von Ihrem bisherigen Arbeitgeber als unhöflich empfunden werden. Besser ist es daher, sich in der Abschiedsrede auf allgemeine Aussagen zu beschränken, wie: „Ich widme mich einer neuen Herausforderung.“ Engen Kollegen können Sie gegebenenfalls im persönlichen Gespräch mehr über Ihre Pläne verraten.

Auf welche Äußerungen sollten Sie bei einer Abschiedsrede in jedem Fall verzichten?

Die Trennung von einem Unternehmen erfolgt nicht immer im Guten. Eventuell haben Sie gekündigt, weil Sie die Arbeitsbedingungen als eine Belastung empfunden haben. Oder es gab Konflikte mit Kollegen. Auch bei einer Kündigung durch den Arbeitgeber stehen in den letzten Tagen meistens negative Gefühle im Vordergrund. Sicherlich wäre es menschlich, in der Abschiedsrede die letzte Chance zu nutzen, Kritik zu äußern. In einer professionellen Abschiedsrede sollten Sie sich jedoch auf die positiven Aspekte beschränken – oder auf eine Abschiedsrede vollständig verzichten. Das hat 3 Gründe:

  1. Sie sollten bei einem Jobwechsel nach Möglichkeit keine verbrannte Erde hinterlassen. Es wäre durchaus möglich, dass Ihnen Vorgesetzte oder Kollegen in einem anderen Kontext erneut begegnen. Wenn Sie bei Ihrer Abschiedsrede souverän und zurückhaltend auftreten, wird das in Erinnerung bleiben und Ihnen später unter Umständen nutzen.
  2. Gerede Ihrer Kollegen über eine kritische Abschiedsrede könnte schlimmstenfalls sogar den neuen Arbeitgeber erreichen und Ihren dortigen Start erschweren.
  3. Auch wenn es in manchen Situationen schwerfällt: Falls es Ihnen gelingt, die Probleme tatsächlich hinter sich zu lassen und auf die positiven Aspekte zu blicken, gehen Sie mit weniger emotionalem Ballast in die Zukunft, unabhängig davon, ob Sie eine neue Stelle antreten oder in den Ruhestand gehen.

Übrigens: Gegenüber Geschäftspartnern sind negative Äußerungen ein absolutes No-Go. Das könnte Ihren Ruf in der Branche schädigen und sogar rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, falls Ihr ehemaliger Arbeitgeber davon erfährt.

An wen sollte man eine Abschiedsmail schicken?

Die Abschiedsmail ersetzt nicht die Abschiedsrede. Unter Kollegen ist sie in der Regel an einen größeren Kreis von Personen gerichtet. Falls Sie beispielsweise Ihre Abschiedsrede nur vor der eigenen Abteilung gehalten haben, wäre es empfehlenswert, die Abschiedsmail zusätzlich an Kollegen zu verschicken, mit denen Sie nur hin und wieder zu tun hatten. Wohlgemerkt: Der Kreis der Adressaten vergrößert sich für die Abschiedsmail, die engen Kollegen nehmen Sie in Ihren Mail-Verteiler aber ebenfalls auf. An Vorgesetzte sollten Sie eine separate Abschiedsmail verschicken.

Unabhängig von der Mail an die Kollegen, sollten Sie sich auch von Geschäftspartnern verabschieden. Da Sie wichtige Geschäftspartner bereits persönlich oder telefonisch kontaktiert haben, dürfen Sie in den Verteiler für die Abschiedsmail Ihre gesammelten Kontakte aufnehmen. Achten Sie aber unbedingt darauf, die Adressen im Feld BC (Blind Copy) einzutragen, damit sie für die Empfänger nicht sichtbar werden. Das wäre zum einen rechtlich nicht zulässig, weil es dem Datenschutz widerspricht, zum anderen könnten Sie dabei ungewollt Informationen über geschäftliche Verstrickungen preisgeben.

Den Zeitpunkt für die Abschiedsmail sollten Sie so wählen, dass der letzte Tag in greifbarer Nähe ist, Geschäftspartner und Kollegen aber noch ausreichend Gelegenheit haben, Ihnen zu antworten, also etwa 1 bis 2 Wochen vor dem letzten Arbeitstag. Bei einem bevorstehenden Ruhestand können Sie diese Zeitregel etwas entspannter handhaben und die Abschiedsmail früher verschicken. Dass Sie bald in Rente gehen, ist vermutlich ohnehin bekannt. Selbstverständlich muss der Text frei von Rechtschreibfehlern sein.

Was sollte in einer Abschiedsmail stehen?

Die Abschiedsmail ist im Prinzip genauso aufgebaut wie die Abschiedsrede, mit Dank, Bedauern und guten Wünschen für die Zukunft. Bei Geschäftspartnern ist es aber noch wichtiger, sich neutral zu verhalten. Selbst kleine Andeutungen zu Unstimmigkeiten in Bezug auf den bisherigen Arbeitgeber sind tabu.

Verzichten sollten Sie bei einem Jobwechsel zudem auf Informationen zur neuen Stelle. Allgemeine Äußerungen wie „neue Herausforderung“ oder „berufliche Weiterentwicklung“ sind angemessen und ausreichend. Eventuell ist ein Hinweis möglich, dass Sie sich freuen würden, über Xing oder LinkedIn in Kontakt zu bleiben. Dort sollte zu diesem Zeitpunkt aber noch Ihr alter Arbeitgeber hinterlegt sein.

Im Idealfall stimmen Sie Ihre Abschiedsmail mit Ihrem Vorgesetzten ab. Gerade bei Streitigkeiten ist das ein extrem souveränes und professionelles Verhalten. Außerdem stellen Sie auf diese Weise sicher, dass Sie keinen letzten Ärger zu erwarten haben. Hinzu kommt: Eventuell fragen Geschäftspartner bei Ihrem Vorgesetzten nach, warum Sie das Unternehmen verlassen. War Ihre Mail höflich, neutral und mit dem Chef abgestimmt, wird er sich vermutlich nicht zu negativen Aussagen hinreißen lassen, die Ihnen schaden könnten.

 Was schreibt man Kollegen zum Abschied? Tipps für Sprüche und Abschiedsgeschenke

Ob Sie sich als Kollege im persönlichen Gespräch verabschieden oder als Vorgesetzter eine Abschiedsrede halten, es gilt das Gleiche wie für die Abschiedsrede des scheidenden Mitarbeiters: Äußern Sie Dank, Bedauern und gute Wünsche für die Zukunft.

Außerdem gehört in vielen Fällen ein Abschiedsgeschenk zum guten Stil. Es ist vor allem angebracht, wenn:

  • Mitarbeiter in den Ruhestand wechseln
  • Ingenieure das Unternehmen nach jahrelanger Zugehörigkeit verlassen
  • es sich um Kollegen handelt, die sich besonders engagiert eingesetzt haben
  • das persönliche Verhältnis im Team sehr eng war

Ein gutes Abschiedsgeschenk sollte eine persönliche Note enthalten. Bei einem Jobwechsel wäre ein Utensil eine gute Idee, das der Kollege bei seiner nächsten Stelle verwenden kann, zum Beispiel ein Kugelschreiber mit Gravur oder eine Arbeitsjacke, bedruckt mit einem Motto. Oder wie wäre es als Abschiedsgeschenk mit einem Modell des letzten Projektes, auf dem sich alle beteiligten Kollegen mit einer kleinen Widmung verewigt haben?

Eine gute Alternative für ein Abschiedsgeschenk sind Gegenstände, die sich auf ein Hobby beziehen. Das ist besonders nett, wenn der Kollege in den Ruhestand wechselt und so in seiner Freizeit durch das Abschiedsgeschenk immer wieder an seine ehemaligen Kollegen erinnert wird.

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Ein Beitrag von:

  • Nicole Lücke

    Nicole Lücke macht Wissenschaftsjournalismus für Forschungszentren und Hochschulen, berichtet von medizinischen Fachkongressen und betreut Kundenmagazine für Energieversorger. Sie ist Gesellschafterin von Content Qualitäten. Ihre Themen: Energie, Technik, Nachhaltigkeit, Medizin/Medizintechnik.

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