Bayern braucht auch mal Power von anderen Ländern
Die Strahlkraft der bayerischen Metropole ist ungebrochen: Fast aus jeder Gemeinde Bayerns pendeln Menschen zur Arbeit nach München. Insgesamt arbeiten dort rund 514 600 Personen, die an einem anderen Ort wohnen, wie das Landesamt für Statistik mitteilte. Die meisten Pendler zieht München mit 12 132 aus Augsburg an. Die stärkste Pendlerverbindung zwischen zwei Städten in Bayern hat allerdings nicht München. Vielmehr besteht sie zwischen Fürth und Nürnberg. 41 831 Menschen wechseln zur Arbeit in die eine oder andere Richtung zwischen den Städten hin und her. Das ist bundesweit der zweithöchste Wert hinter dem Duo Berlin und Potsdam.
Die Metropole zieht Fachkräfte an. Das ist verständlich, denn hier gibt es Hochkaräter wie Siemens, BMW und auch bald Google. Ein berühmter Sohn der Stadt hat eines meiner liebsten Zitate gesagt: „Die Zukunft war früher auch besser.“ Für München und andere Regionen und Städte von Bayern stimmt der hintersinnige Spruch von Karl Valentin sicher nicht. Der Siemens-Konzern hat angekündigt, eine 1 Mrd. € zusätzlich in in Bayern zu investieren, so sollen allein in Erlangen, wo 3500 Menschen arbeiten, 500 Mio € in die Digitalisierung und die Erweiterung der Fertigungskapazitäten fließen, auch die Healthineers-Standorte in Forchheim und Erlangen profitieren.
Die alteingesessenen Firmen, die Neuansiedlungen und Start-ups brauchen Fachkräfte. Die Anzahl der Ingenieurinnen und Ingenieure ist im vergangenen Jahr gewachsen, und es werden noch mehr Fachkräfte nötig sein, denn den hohen Bedarf können die bayerischen Unis nicht abdecken, auch wenn sie einen guten Ruf haben, so wie die Technische Universität München.
Bayern gilt als Land mit hoher Lebensqualität und ist beim Länderfinanzausgleich Geberland. Aber als Eingeborene des Ruhrgebietes möchte ich trotzdem daran erinnern: Das war nicht immer so, Bayern hat früher von anderen Ländern profitiert. Und beim Thema erneuerbare Energie kann Bayern sicher auch Ideen-Power aus anderen Regionen Deutschlands aufsaugen.
Sonst passt das wunderbare Zitat von Karl Valentin womöglich doch noch irgendwann. Das gilt es zu vermeiden.
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