Staat statt Start-up: Hier warten überraschend attraktive Jobs
Ingenieur und öffentlicher Dienst? Das scheint ein sich ausschließendes Wortpaar zu sein. Weit gefehlt! Personalberater Ingo Scheider sagt, warum Ingenieure besser nicht vorschnell urteilen sollten. Denn viele haben, gerade in unsicheren Zeiten, die Vorzüge einer Anstellung bei Vater Staat für sich entdeckt.
Inwiefern stellt der öffentliche Dienst für Ingenieure eine Alternative zur Industrie und Wirtschaft dar?
Wir erhalten sehr gute Resonanz von Ingenieuren aus der Direktansprache für Vakanzen aus dem öffentlichen Dienst. Viele Ingenieure schätzen die Planungssicherheit und Budgetstabilität und den Schutz eines öffentlich-rechtlichen Arbeitgebers. Darüber hinaus sind die Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes sehr unpolitisch und sachorientiert unterwegs und bieten zeitstabile Projektaufträge. In der Regel können sich die Ingenieure von politischer Arbeit freihalten und sich ganz den inhaltlichen Aufgabenstellungen widmen.
Ist der öffentliche Dienst sogar besonders in Zeiten der Pandemie attraktiv, da es in der Privatwirtschaft ruckelt?
Der öffentliche Dienst hat ein Imageproblem im Ingenieurswesen. Im Vergleich zum extensiven Personalmarketing der Industrie vermarkten sich die öffentlich-rechtlichen Arbeitgeber sehr schlecht. Gleichwohl erleben wir, dass die Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes sehr professionell bei Stellenangeboten sind, realistische Erwartungen an neue und junge Ingenieure haben sowie faire Anstellungsverträge mit marktkonformen Konditionen bieten. Darüber hinaus sind die Stellen konjunkturunabhängiger und ein klassischer ökonomischer Rechtfertigungsdruck entfällt.
Wie viel Ingenieure im öffentlichen Dienst verdienen
Was bietet der öffentliche Dienst darüber hinaus noch? Wo sehen Sie die wesentlichen Vorzüge einer Anstellung beim Staat und was könnte besser sein?
Der öffentliche Dienst ist ein moderner Arbeitgeber im Bereich des Personalmanagements, bei Arbeitsverträgen und dem Work-Life-Balance Management ungleich besser als Industriepartner. Dafür hinken manche Arbeitgeber im Bereich der Arbeitsplatzausstattung und Arbeitsmittel manchmal etwas hinterher.
Kann man als Ingenieur direkt nach dem Studium einsteigen oder ist im öffentlichen Dienst zumindest erste Berufserfahrung gefragt?
Alle Wege sind offen, natürlich werden Ingenieure und Ingenieurinnen mit Berufserfahrung bevorzugt. Aber in der öffentlichen Verwaltung werden auch M. Sc. ohne Berufserfahrung gerne genommen.
Welche Ingenieurs-Fachrichtung ist im öffentlichen Sektor besonders nachgefragt?
Insbesondere Studiengänge des Ingenieurswesens im Bereich Architektur, Bauwesen, Facility Management, Stadtentwicklung aber auch Umwelttechnologien sowie Informatiknahe Ingenieursgebiete sind besonders gefragt. Nicht zu vernachlässigen sind die Fachrichtungen Elektrotechnik, Energieversorgung und Infrastruktur.
Ingenieurkarriere im öffentlichen Dienst
Für welche Führungspositionen sind Ingenieure prädestiniert?
Das hängt sehr von der Struktur in der jeweiligen Kommune oder Stadt ab und natürlich den aktuell freien Vakanzen. Gerade in den technischen Bereichen bieten sich besonders für Wirtschaftsingenieure (m/w/d) oder Ingenieure mit Management-/ BWL-Qualifizierungen Chancen auf Führungspositionen in der Fachbereichsleitung und Abteilungsleitung sowie als verantwortlicher Geschäftsführer.
Warum sind Sie als Headhunter für das Ingenieurswesen im öffentlichen Dienst unterwegs?
Es herrschen ein sehr intransparenter Arbeitgebermarkt und eine veraltete Interamt-Plattform (das Stellenportal des öffentlichen Dienstes, Red.), die sich den überarbeiteten und erweiterten Studiengängen im Ingenieurswesen noch nicht angepasst haben. Da kommen wir als Headhunter für das Ingenieurwesen ins Spiel, der die Aufgabe hat, zwei Suchende zusammenzubringen. Wir prüfen die Qualifikation und Kompetenzen des Kandidaten (m/w/d) und gewährleisten einen Arbeitgeber-konformen Recruiting-Prozess. Der Headhunter muss den Preisvergleich mit einer Anzeigenschaltung und der Eigenrekrutierung nicht scheuen: Denn eine Vermittlung auf der Ebene von Fachbereichsleitungen sollte keinesfalls mehr als allerhöchstens vier Bruttomonatsgehälter kosten. Das Märchen, eine Vermittlung durch einen Headhunter kostet um die 50.000 Euro ist falsch. Dienstleister, die diese Beträge fordern, sind unseriös und nutzen nicht die digitale Direktansprache, wie wir es tun.
Die kommunale Alternative für Ingenieure
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