Top-Arbeitgeber für Schüler: Die meistbegehrten Unternehmen enthüllt
Das Trendence-Schüler*innen-Ranking zeigt, dass die Bundeswehr an Attraktivität verliert, während die Handelsbranche, besonders bei Mädchen, an Beliebtheit gewinnt. Jobsicherheit, Karriereperspektiven und Vielfalt sind wichtige Kriterien bei der Arbeitgeberwahl.
Heutige Schüler und Schülerinnen sind die künftigen Arbeitnehmer. Doch welche Vorstellungen haben sie von der Arbeitswelt und bei wem würden sie am liebsten arbeiten? Eine aktuelle Studie gibt Aufschluss über diese Schlüsselfragen und zeigt, wer der beliebteste Arbeitgeber dieser Generation ist.
Bundeswehr verliert an Attraktivität bei der Berufswahl junger Menschen
Die Bundeswehr verliert aufgrund des Ukraine-Kriegs und der damit verbundenen Sicherheitslage in Europa an Attraktivität als Arbeitgeber. Dies ist eines der Ergebnisse des aktuellen Trendence-Schüler*innen-Rankings, für das in diesem Jahr über 15.000 Schüler und Schülerinnen befragt wurden. Das HR-Marktforschungsunternehmen ermittelt jährlich die attraktivsten Arbeitgeber Deutschlands. Demnach rutschte die Bundeswehr in der Gunst der jungen Menschen von Platz 2 auf Platz 5 ab. An der Spitze steht wie im Vorjahr die Polizei, gefolgt von Adidas, BMW und Porsche, die sich jeweils um einen Platz verbesserten.
Im Branchenranking konnte der Handel erstmals die Spitzenposition als attraktivste Arbeitgeberbranche erreichen mit einem Anteil von 32,1 % und einem deutlichen Plus von 7,8 %. Der öffentliche Dienst fiel vom ersten auf den zweiten Rang (minus 7,6 %), während die Automobilindustrie den dritten Platz belegte. Mit deutlichem Abstand folgen Arbeitgeber aus dem Gesundheitssegment, die zunehmend an Attraktivität verlieren.
Handelsbranche holt auf
Während die Bundeswehr deutlich an Attraktivität verlor, konnten Unternehmen aus der Handelsbranche im Trendence-Ranking deutlich aufholen. So schaffte es die Kosmetikkette Douglas in die Top Ten und verbesserte sich von Platz 14 auf Platz 8. Ein ähnlicher Erfolg gelang der Drogeriekette dm, die sich um sieben Plätze auf Position 14 verbesserte. Der beste Neueinsteiger im Ranking ist das Reiseunternehmen AIDA, das direkt auf Platz 16 einstieg.
Mädchen bevorzugen vor allem den Handel. Im geschlechterspezifischen Ranking liegen Arbeitgeber aus dem Handel bei ihnen mit einem Anteil von 42,8 % deutlich an der Spitze. Im Gegensatz dazu zeigen Jungs mit einem Anteil von nur 18,2 % weniger Interesse an der Handelsbranche. Sie zieht es stärker in die Automobilbranche (38,1 % gegenüber 16,9 % bei den Mädchen). Lieblingsarbeitgeber der Mädchen ist die Polizei, gefolgt von Douglas, während die Jungs am liebsten zu Adidas und Porsche möchten.
„Unser Ranking zeigt, dass vor allem Organisationen und Institute aus dem öffentlichen Dienst an Attraktivität verlieren, allen voran die Bundeswehr. Hier dürfte der Krieg mitten in Europa eine große Rolle spielen. Dieses Ergebnis bietet sicher weiteren Gesprächsstoff für die Diskussion um die Wiedereinführung einer allgemeinen Wehrpflicht, von der junge Menschen – zieht man unsere Zahlen heran – wahrscheinlich wenig begeistert sein würden“, erklärt Trendence-Geschäftsführer Robindro Ullah die Ergebnisse der Arbeitgeberranking -Untersuchung.
Wichtige Kriterien bei der Wahl eines Arbeitgebers
Neben dem Gehalt sind für junge Schüler und Schülerinnen vor allem ausreichend Freizeit und ein guter Kollegenzusammenhalt wichtige Kriterien bei der Wahl eines Arbeitgebers. Allerdings unterscheiden sich die Ansprüche von Mädchen und Jungs. Mädchen legen besonderen Wert auf Jobsicherheit und eine sinnvolle Tätigkeit, während Jungs neben dem Gehalt vor allem auf individuelle Karriereperspektiven achten. Zudem ist Vielfalt und Diversity für 83,9 % der Mädchen bei der Berufswahl wichtig, während dies nur für 69,9 % der Jungs von Bedeutung ist.
Seit 2006 veröffentlicht das Trendence Institut jährlich die Trendence-Arbeitgeber-Rankings, die die attraktivsten Arbeitgeber Deutschlands in vier Kategorien aufzeigen: Professionals, Fachkräfte, Studierende und Schüler*innen.
Für das Schüler*innen-Ranking dieses Jahres wurden über 15.000 Schüler und Schülerinnen aus den Klassen 8 bis 13 befragt. Das Durchschnittsalter der Teilnehmenden betrug 17,3 Jahre. Von ihnen streben 35,4 % das Abitur an, 39,0 % die Mittlere Reife, 15,4 % den Hauptschulabschluss und 10,3 % die Fachhochschulreife. 48,9 % der Befragten waren männlich, 49,1 % weiblich und 2,1 % gaben an, divers zu sein.
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