Studie 17.08.2020, 10:26 Uhr

Unternehmen zufrieden mit Home-Office: Doch es gibt ein großes Problem

Das mobile Arbeiten von zu Hause hat seit der Pandemie enormen Aufschwung erfahren. Eine Befragung hat nun ergeben, dass Unternehmen generell zufrieden mit den Ergebnissen aus dem Home-Office sind, aber dass es ein großes Problem gibt.

Mann vor Laptop schreibt

Home-Office bringt Vor- und Nachteile mit sich.

Foto: panthermedia.net/Goodluz

Die Arbeit von zu Hause statt aus dem Büro hat einige Vorteile, Arbeitgeber sehen das in vielen Punkten ähnlich wie ihre Beschäftigten. Das Home-Office hat aber auch so seine Herausforderungen. Zu diesem Ergebnis kommt der Norddeutsche Unternehmensverband AGA, der 3.500 Groß- und Außenhandels- sowie Dienstleistungsfirmen befragt hat.

Laut AGA äußerten sich nicht nur etliche Mitarbeiter, sondern auch Unternehmer insgesamt zufrieden mit der Nutzung von Home-Office-Regelungen. Es gibt der Umfrage zufolge aber auch einige Schattenseiten mobilen Arbeitens.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.-Firmenlogo
Facharbeiter/in Gebäude- und Haustechnik (w/m/d) Regelungstechnik für die Anlagen der technischen Infrastruktur und der Infrastruktur von Versuchsanlagen Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V.
Evonik Operations GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Prozessleittechnik (m/w/d) Evonik Operations GmbH
Wesseling Zum Job 
Stadt Karlsruhe-Firmenlogo
Abteilungsleitung Bauen als Ortsbaumeister*in Stadt Karlsruhe
Karlsruhe Zum Job 
Bau & Service Oberursel (BSO)-Firmenlogo
Bauingenieur Tiefbau (m/w/d) als Bereichsleitung Bau & Service Oberursel (BSO)
Oberursel (Taunus) Zum Job 
Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen-Firmenlogo
Fachingenieure Elektro- oder Versorgungs- oder Gebäude- und Energie- oder Umwelttechnik (w/m/d) als Grundsatz-Sachbearbeiter Energiemanagement Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen
Potsdam, Brandenburg an der Havel, Cottbus oder Frankfurt (Oder) Zum Job 
Hochschule Ravensburg-Weingarten-Firmenlogo
Professur für Digitalisierung und KI im Maschinenbau Hochschule Ravensburg-Weingarten
Weingarten Zum Job 
NORDEX GROUP-Firmenlogo
SCADA Projektingenieur (m/w/d) NORDEX GROUP
Hamburg, Rostock Zum Job 
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)-Firmenlogo
Ingenieurinnen / Ingenieure (w/m/d) für Versorgungstechnik bzw. Gebäudeautomation Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Maschinenfabrik Herkules Meuselwitz GmbH-Firmenlogo
CE-Koordinator (m/w/d) in der mechanischen Konstruktion Maschinenfabrik Herkules Meuselwitz GmbH
Meuselwitz Zum Job 
IU Internationale Hochschule GmbH-Firmenlogo
Professur Bauingenieurwesen im Dualen Studium (m/w/d) IU Internationale Hochschule GmbH
Münster Zum Job 

Home-Office: 95 % der Befragten fehlt der Austausch

84 % der Teilnehmer betonten, dass nun ein „positiver Digitalisierungsschub“ einsetze, den es ohne die Corona-Krise so wahrscheinlich nicht gegeben hätte. 82 % der befragten Unternehmer sind zudem überzeugt, dass sich Beruf und Familie ihrer Angestellten durch mobile Arbeit besser vereinbaren lassen. Wie wichtig eine gesunde Work-Life-Balance für Arbeitnehmer ist, lesen Sie auch hier.

Die allgemeine Zufriedenheit der Beschäftigten halten 63 % für höher als bei herkömmlicher Büropräsenz. Und 42 % spüren generell eine zunehmende Effizienz durch die digitalen Verfahren.

Andererseits sei es ein beträchtliches Manko, dass der direkte persönliche Austausch fehle (95 % der Befragten). Und je 71 % erklärten, die Aufarbeitung von Konflikten, die Abstimmung und die Ablenkung der Mitarbeiter zu Hause stellten Probleme dar.

Kleine Firmen ziehen am wenigsten Nutzen aus der mobilen Arbeit

Für kleine Firmen sei es zudem oft nicht so einfach, konkreten Nutzen aus Home-Office-Modellen zu ziehen. Viele von ihnen wollten nach Corona auf das Vorkrisen-Niveau beim mobilen Arbeiten zurückkehren, hieß es. Anders bei Konzernen: Diese dürften das aktuelle Niveau häufig beibehalten oder sogar ausbauen, schätzt der Verband.

Continental sieht Home-Office als positive Entwicklung

Ein Beispiel ist etwa der hannoversche Autozulieferer Continental. Dessen Chef Elmar Degenhart hatte im Juni gesagt: „Wir glauben, dass in den nächsten Jahren wesentlich weniger geflogen wird und sich mehr über Videokonferenzen bewerkstelligen lässt.“ Der Home-Office-Trend sei eine positive Entwicklung der Corona-Zeit, in der Digitalisierung geschäftlicher Prozesse stecke „das größte Produktivitätspotenzial der Industrie“ in den nächsten Jahren.

Der Vorsitzende des Dax-Konzerns betonte, dabei müsse man aber das richtige Maß finden: „Der persönliche Kontakt darf nicht unterschätzt werden.“

Continental setzt generell auf die Digitalisierung und Vorsprung durch Technik. Das Unternehmen hat einen neuen Supercomputer im Einsatz, der Entwicklungsabteilungen einen kräftigen Schub verleihen soll. Vor allem für Simulationen im Bereich autonomes Fahren wird die neue IT gebraucht.

Kontrolle im Home-Office: Was darf der Chef eigentlich?

Das gängige Vorurteil lautet: Im Home-Office arbeiten Mitarbeiter weniger als im Büro. Ob ein Angestellter tatsächlich stets die vertraglich vereinbarte Zeit am Schreibtisch sitzt oder doch lieber anderen Tätigkeiten nachgeht, wird der Chef wohl nicht erfahren, doch dieser Aspekt hat auch mit Vertrauen zu tun. Doch in der Regel möchte der Teamleiter das auch gar nicht wissen, wie der Arbeitsrechtsanwalt Wolfgang Gottwald weißt.

„Beim Home-Office ist immer eine gehörige Portion Vertrauen dabei“, sagt er.

Doch im Grunde müssen Arbeitgeber Mitarbeiter im Home-Office prüfen. „Der Arbeitgeber ist dafür verantwortlich, dass auch im Home-Office die Vorgaben für Arbeits- oder Datenschutz eingehalten werden“, so Gottwald gegenüber der Süddeutschen.

Eine Vereinbarung zu treffen, macht daher Sinn. In dieser sollten Vorgaben festgehalten werden. Denn vor Ort zu  prüfen, ob der Schreibtisch den Arbeitsschutzbedingungen entspricht, ist für Arbeitgeber kaum möglich.

Home-Office: Kann mein Arbeitgeber meine Arbeitszeit kontrollieren?

Prinzipiell gilt: Die vereinbarten Arbeits- und Pausenzeiten gelten auch im Home-Office. Bei Sales-Mitarbeitern mit Kundenkontakt ist zum Beispiel auch die Vereinbarung einer Kernarbeitszeit üblich. Laut dem Anwalt Gottwald ist es aber sehr schwer, die Arbeitszeit im Home-Office zu kontrollieren. „Man kann vom Arbeitnehmer zumindest verlangen, dass er sich bei Arbeitsbeginn an- und bei Arbeitsende abmeldet.“ Bestimmen lässt sich das aber laut dem Rechtsschutz auch nicht.

Weitere interessante Themen zum Home-Office:

Home-Office: Die 5 wichtigsten Vor- und Nachteile

Wie Sie im Home-Office produktiv bleiben

Diese Rechte- und Pflichten müssen Sie im Home-Office beachten

Ein Beitrag von:

  • dpa

  • ingenieur.de

    Technik, Karriere, News, das sind die drei Dinge, die Ingenieure brauchen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.