Sicherheit 29.07.2005, 18:39 Uhr

Der abschließbare Gully  

Wenn sie nicht gerade zu Hunderten zugeschweißt werden müssen, weil ein amerikanischer Präsident – wie kürzlich in Mainz – zu Besuch kommt, gehören Kanaldeckel zu den Dingen, die man buchstäblich mit Füßen tritt.

Wenn sie nicht gerade zu Hunderten zugeschweißt werden müssen, weil ein amerikanischer Präsident – wie kürzlich in Mainz – zu Besuch kommt, gehören Kanaldeckel zu den Dingen, die man buchstäblich mit Füßen tritt. Da es aufwändig, teuer und längst nicht so sicher ist, wie es scheint, haben Forscher der Uni Bremen nun gemeinsam mit der Wildeshausener Firma Hydrotec Kanaldeckel entwickelt, die sich elektronisch schließen und überwachen lassen.

„Beim zugeschweißten Metallguss-deckel reicht es, wenn ich einmal kräftig mit dem Hammer darauf haue – und die Schweißnaht ist kaputt“, weiß Carsten Bredemeier von der Uni Bremen. Und der Geschäftsführer von Hydrotec, Giesbert Brinkschulte, ergänzt: „Manuell verschließbare Kanaldeckel gibt es natürlich schon lange bei den neuen Deckeln aber kann man in der Zentrale sehen kann, ob in Straße X der Schacht Y widerrechtlich geöffnet wurde.“

Für elektronisch gesicherte Kanaldeckel interessieren sich vor allem Behörden, Banken und Wasserversorgungsunternehmen, die um die Sicherheit der unterirdischen Becken bangen.

Das Prinzip: Auf einer Seite ist der Deckel fest mit einem Scharnier an den in den Asphalt eingelassenen Ring befestigt. Auf der anderen Seite schnappen die Enden eines offenen Federrings in das Schloss am Kanaldeckelrand – ähnlich wie ein Schnellverschluss an Rucksackriemen.

Stellenangebote im Bereich Arbeitssicherheit

Arbeitssicherheit Jobs
Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI)-Firmenlogo
Sicherheitsingenieurin / Sicherheitsingenieur (m/w/d) regionale Betreuung in der Region Süddeutschland Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI)
Stuttgart, Ulm, München, Augsburg, Würzburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) für Tunnelsicherheit Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement Stadt Köln
Bundesagentur für Arbeit-Firmenlogo
Ingenieur/-in (w/m/d) Technische/-r Berater/-in in der Agentur für Arbeit Nürnberg Bundesagentur für Arbeit
Bamberg, Bayreuth Zum Job 
Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)-Firmenlogo
Experte (m/w/d) für den Arbeits- und Gesundheitsschutz | Aufsichtsperson höherer Dienst Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW)
Delmenhorst, Köln, Würzburg, Dresden, Magdeburg Zum Job 
IMO Oberflächentechnik GmbH-Firmenlogo
Sicherheitsingenieur / Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) IMO Oberflächentechnik GmbH
Königsbach-Stein Zum Job 
IMO Oberflächentechnik GmbH-Firmenlogo
Sicherheitsingenieur / Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) IMO Oberflächentechnik GmbH
Königsbach-Stein Zum Job 
Technische Universität Berlin-Firmenlogo
Fachkraft für Arbeitssicherheit / Sicherheitsingenieur*in / Technische*r Beschäftigte*r (w/m/d) - Stabsstelle SDU - Entgeltgruppe 12 TV-L Berliner Hochschulen Technische Universität Berlin

„Wenn ich jetzt den Deckel nach oben bewegen möchte, sieht man hier, dass der Verschluss breiter ist, als das Schloss“, zeigt Bredemeier. Er kann sich nur öffnen, wenn sich der flexible Bügelring beim Hochheben des Deckels zusammendrücken kann.

Zum Verriegeln fährt ein Linearmotor am Außenring einen Stift zwischen die Ringenden, so dass sie sich nicht mehr zusammendrücken. Bricht jemand den Deckel auf, kneift Drähte durch oder blockiert den Motor, schlagen Sensoren Alarm. „Jedem Kanaldeckel ist ein Steuergerät zugeordnet“, sagt Bredemeier.

„Wenn wir ein bestimmtes Areal vernetzen möchten, etwa rund ums Brandenburger Tor, würden wir dort einen Netzknoten aufbauen, der sämtliche Steuergeräte anspricht.“

Brinkschulte schätzt, dass der erste Großversuch etwa in einem halben Jahr starten wird. „Wir haben sehr viele Interessenten und suchen einen Partner für ein Demonstrationsobjekt.“ Er denkt in großen Dimensionen: Olympiaveranstaltungen oder Projekte, die neu auf der grünen Wiese gebaut werden.

JO SCHILLING/ber

Ein Beitrag von:

  • Bettina Reckter

    Bettina-Reckter

    Redakteurin VDI nachrichten
    Fachthemen: Forschung, Biotechnologie, Chemie/Verfahrenstechnik, Lebensmitteltechnologie, Medizintechnik, Umwelt, Reportagen

  • Jo Schilling

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.