Höhere Arbeitsbelastung 11.11.2016, 11:38 Uhr

DGB-Umfrage: Digitalisierung stresst deutsche Beschäftigte

Mehr Arbeit, Multitasking und stärkere Kontrolle: Das sind Folgen der Digitalisierung. Der DGB hat die Klagen deutscher Arbeitnehmer in Zahlen gefasst. 

Zu viel Stress im Job: Die Digitalisierung führt laut einer DGB-Umfrage zu Mehrarbeit, Multitasking und mehr Kontrolle seitens der Arbeitgeber. 

Zu viel Stress im Job: Die Digitalisierung führt laut einer DGB-Umfrage zu Mehrarbeit, Multitasking und mehr Kontrolle seitens der Arbeitgeber. 

Foto: Oliver Berg/dpa

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat 10.000 Beschäftigte gefragt, wie sich die Digitalisierung auf ihren Berufsalltag auswirkt. „82 Prozent der Befragten geben an, dass die Digitalisierung ihren Berufsalltag prägt“, sagt DGB-Chef Reiner Hoffmann. „Das heißt, die Digitalisierung hat unsere Arbeitswelt in hohem Umfang erreicht.“ Und wie kommen die Menschen damit zurecht, dass Smartphones und Tablets zum verlängerten Arm des Büros werden?

Beschäftigte beklagen Multitasking und Mehrarbeit

E-Mails bequem im Café checken, im Home-Office über die Cloud an Projekten arbeiten. Sind das tatsächlich Möglichkeiten, die den Menschen entlasten? Nein, zeigt die Umfrage. 54 % der Befragten geben an, dass ihre Arbeitsmenge durch die Digitalisierung gewachsen ist. Für nur 7 % ist sie gesunken. Gleichzeitig sind die Multitasking-Anforderungen größer geworden, beklagen 56 % der Beschäftigten.

In allen aufgeführten Branchen wird die Digitalisierung eher als Mehrbelastung empfunden.

In allen aufgeführten Branchen wird die Digitalisierung eher als Mehrbelastung empfunden.

Quelle: DGB-Index Gute Arbeit

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Unter diesem Stress leidet auch die Arbeitsqualität. Hoffmann: „Fast jeder Vierte berichtet, dass er Abstriche machen muss bei der Qualität der Arbeit, mit der er sich ja eigentlich hochgradig identifiziert, um das Arbeitspensum, das vorgegeben ist, überhaupt zu schaffen.“

Work-Life-Balance kaum verbessert 

Und wie steht es um die Work-Life-Balance – die berühmte Balance zwischen Job und Privatleben? Hat sie sich wenigstens verbessert, wenn schon Arbeitsmenge und Multitasking steigen? Nicht wesentlich, zeigt die Umfrage. Für 68 % der Befragten ist sie gleichgeblieben, für 11 % schlechter geworden. „Nur 21 Prozent der Beschäftigten berichten von einer verbesserten Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf“, sagt Michael Vassiliadis, Chef der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie in einem Bericht der ARD.

45 % der Befragten fühlen sich sehr häufig oder oft der digitalen Technik am Arbeitsplatz ausgeliefert.

45 % der Befragten fühlen sich sehr häufig oder oft der digitalen Technik am Arbeitsplatz ausgeliefert.

Quelle: DGB-Index Gute Arbeit

Und nicht einmal dieses Ergebnis sei ausschließlich positiv zu bewerten. Denn bessere Vereinbarkeit bedeutet nicht gleichzeitig weniger Arbeitsstress. Vassiliadis: „Im Gegenteil: Diese Gruppe beklagt zu mehr als 70 Prozent, dass sie sich gehetzt fühlt.“ Für Unsicherheit dürfte auch sorgen, dass die Grenzen zwischen Freizeit und Job durch die Digitalisierung immer mehr verschwimmen.

Beschäftigte beklagen zu wenig Mitspracherecht

Unschön zudem für die Beschäftigten: Viele Unternehmen gewähren anscheinend wenig Mitspracherecht bei der Digitalisierung. 74 % der Befragten beklagen, dass sie kaum beeinflussen können, wie der Betrieb Technik einsetzt. Gleichzeitig sagen 46 %, dass die Überwachung und Kontrolle der Arbeitsleistung größer geworden ist.  

Tipps, wie sich Ingenieure vor Stress und Burnout schützen können, finden Sie hier. Und auch Gründe, warum Ingenieure am Arbeitsplatz Kaffee trinken sollten, haben wir für Sie bereits recherchiert.

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

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