Sicherheit 29.10.2010, 19:49 Uhr

Erste Anwendungen für den neuen Personalausweis

Der neue Personalausweis dient im Internet nicht nur als Ausweis, sondern auch als Unterschrift. Im Netz werden damit neue Anwendungen und Geschäftsprozesse möglich.

Am Montag, den 1. November, wird es so weit sein: Bürger können in ihrer Gemeinde dann den „neuen Personalausweis“ bestellen. Nach etwa zwei Wochen Wartezeit sollen sie die neue elektronische Ausweiskarte im Scheckkartenformat in der Hand halten können. Wenn sie sich mit der Karte auch im Netz ausweisen wollen, werden sie wie beim Abschluss eines Handyvertrags auch zwei Briefe mit PIN und PUK erhalten.

Die Bandbreite der Anwendungsmöglichkeiten ist denkbar breit: Die freiwillig nutzbare Online-Ausweisfunktion des Ausweises (eID) erlaubt das einfache Ausweisen im Netz: Je nach Anbieter könnte die Karte dann als Geldkarte in der Kantine, als Ticket im Bus, als Schlüssel für das Auto oder als Altersnachweis am Zigarettenautomaten dienen.

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Mit der qualifizierten digitalen Unterschrift hingegen können auch Verträge besiegelt werden.

Bei den meisten Perso-Anwendungen handelt es sich um eID-Anwendungen: So können Bürger bei der Kreditauskunftei Schufa sich online registrieren und mit dem Perso die Webformulare automatisch ausfüllen. Bei der Provincial Rheinland Versicherung lassen sich Versicherungen beantragen und bei der Datev, einem IT-Dienstleister für Steuerberater und Rechtsanwälte, können Kunden künftig Lohn- und Gehaltsabrechnungen online abrufen. Überhaupt gibt es über ein Dutzend Versicherungen, die auf den neuen Perso setzen, während Banken sich noch merklich zurückhalten. Alle diese eID-Anwendungen kommen mit einem einfachen Lesegerät aus.

Für alle Vorgänge, die die Schriftform erfordern, fordert der Gesetzgeber mit dem Signaturgesetz jedoch eine wesentlich höhere Sicherheitsstufe: Für die sogenannte qualifizierte elektronische Signatur sind nur Komfort-Kartenleser mit eigener Tastatur zulässig.

Zu den ersten wenigen Anwendungen gehört die der Internetbank DKB, bei der Kunden künftig online ein Konto eröffnen können. Ihr Vorteil: Schreibfehler und Zahlendreher sind künftig ausgeschlossen.

Eine weitere Anwendung ist die der Deutschen Emissionshandelsstelle. Über sie kann jedermann Emissionszertifikate handeln. In der Vergangenheit musste die Emissionshandelsstelle bereits einige Phishing-
Attacken abwehren. Weil der Handel in den Multimillionenbereich ragt, sollen nun die Transaktionen mit einer sicheren Einwahl über den neuen Personalausweis abgesichert werden.

Auch die Datenzentrale Baden-Württemberg geht an den Start mit diversen E-Government-Diensten. Hier ist die Befürchtung jedoch, dass viele Bürger aus Kostengründen darauf verzichten werden. Die Anschaffung eines entsprechend sicheren Komfort-Lesegeräts kostet zwischen 90 € und 160 €, die jährlichen Kosten für eine qualifizierte digitale Signatur betragen zwischen 60 € und 80 €.

Wesentlich billiger sind hingegen die einfachen eID-Funktionen: Sie sind gebührenfrei, die Basis-Lesegeräte kosten zwischen 20 € und 30 €, die Standard-Lesegeräte schlagen mit 30 € bis 80 € zu Buche.

CHR. SCHULZKI-HADDOUTI

Ein Beitrag von:

  • Christiane Schulzki-Haddouti

    Freie Journalistin und Buchautorin in Bonn. Scherpunktthemen: Bürgerrechte, Informationsfreiheit, Datenschutz und Medienethik.

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