Keine Lust zu arbeiten? So vertreiben Sie den Winterblues
Sie haben einfach keine Lust, ins Büro zu fahren? Fühlen Sie sich schlapp, ein wenig melancholisch und verspüren Heißhunger auf Süßigkeiten und Kohlenhydrate? Das ist völlig normal in der dunklen Jahreszeit. Mit ein paar einfachen Maßnahmen können Sie den Winterblues vertreiben.
Mit voller Wucht verdrängt der graue Herbst die lauen Spätsommerabende und stürzt die ersten Sonnenanbeter in die die „saisonal abhängige Depression“. Die gibt es wirklich, wenn die Tage kürzer und dunkler werden, der Nebel und die Nässe aufs Gemüt schlagen. Zu Beginn des Herbstes denkt man noch an warme, helle Sommertage, aber an Tagen wie diesen verfliegen die Erinnerungen schneller als gewollt und der Winterblues schlägt erbarmungslos zu. Etwa zwei bis fünf Prozent der Bevölkerung, darunter mehr Frauen als Männer, leiden regelmäßig unter einer jahreszeitlichen Depression und benötigen zum Teil ärztliche Hilfe.
Aber auch wer keine behandlungsbedürftige Depression entwickelt, kann sich in den Wintermonaten beeinträchtigt fühlen. Etwa ein Viertel der Bundesbürger kennt den Winterblues aus eigener Erfahrung. Damit es nicht so weit kommt, haben wir nützliche Vermeidungsstrategien gesammelt.
Überdosis des Schlafhormons Melatonin
Sie fühlen sich müde und schlapp, sind melancholisch gestimmt und verspüren besonderen Appetit auf Süßigkeiten und Kohlenhydrate. Zu wenig Tageslicht, darin sind sich die Experten einig, ist der Grund dafür. Durch das fehlende Licht schüttet der Körper verstärkt das Schlafhormon Melatonin aus, das unseren Tag-Nacht-Rhythmus steuert.
Für die Produktion des Melatonins wandelt der Körper außerdem Serotonin um. Wenn der Serotoninspiegel sinkt, hat das Auswirkungen auf unser Zentralnervensystem und die Stimmungslage, denn das Hormon dämpft Angstgefühle, Aggressivität, Kummer und das Hungergefühl.
Mangel an Sonnenlicht
Für die Produktion des Melatonins wandelt der Körper außerdem Serotonin um. Wenn der Serotoninspiegel sinkt, hat das Auswirkungen auf unser Zentralnervensystem und die Stimmungslage, denn das Hormon dämpft Angstgefühle, Aggressivität, Kummer und das Hungergefühl.
Und man muss zugegeben: Die Sonne scheint in Deutschland sehr, sehr unterschiedlich. Grundsätzlich gilt: Die Nordlichter bekommen am wenigsten Licht, in Bayern und Baden-Württemberg scheint die Sonne am längsten. Das liegt zum einen daran, dass im Norden die Sonne bis zu 40 min später aufgeht als im Süden und abends auch früher untergeht. Der Unterschied allein daraus liegt bei über einer Stunde. Hinzu kommt die unterschiedliche Wetterlage. Die Alpen bilden teilweise einen Wetterschutz.
Das zeigen auch die Daten des Deutschen Wetterdienstes. Im Winter 2016/2017, der als außergewöhnlich sonnig galt, kamen der Süden Bayerns und Baden-Württembergs auf teilweise über 350 Stunden Sonnenschein. Im Norden, allen voran in Schleswig-Holstein schien sie dagegen in manchen Regionen weniger als 125 Stunden. Beste Voraussetzungen für den Winterblues.
Wer sich dem Winterblues trotzdem nicht geschlagen geben möchte, kann mit ein paar einfachen Tricks die Stimmung verbessern.
1. Tageslicht und künstliche Lichtdusche wirken Wunder
Zugegeben, manchmal kann es schwierig sein, an Wintertagen etwas Tageslicht zu erwischen, wenn man zwischen Job und anderen Verpflichtungen eingespannt ist. Bei einem Spaziergang oder einer Jogging-Runde bei Tageslicht kommt jedoch die Serotonin-Produktion in Schwung und das gilt auch bei bedecktem Himmel.
Wer es unter der Woche nicht bei Tageslicht vor die Tür schafft, der kann sich mit einer künstlichen Lichtdusche behelfen. Dafür braucht man eine sogenannte Tageslichtlampe, die eine Helligkeit von mindestens 2.500 Lux, besser noch 10.000 Lux haben sollte. Mit diesem Spektrum wird in der medizinischen Lichttherapie gearbeitet. Denn auch das Kunstlicht fördert die Serotonin-Ausschüttung und hat dabei keinerlei schädlichen UV-Anteil. Eine Sitzung vor der Tageslichtlampe von einer halben Stunde täglich hellt die Stimmung nachweislich auf.
2. Bewegung macht munter und Spaß
Hat man erstmal den Absprung von der Couch geschafft, macht Bewegung draußen Spaß, egal bei welchem Wetter. Das Immunsystem wird gestärkt, das Erkältungsrisiko gesenkt und nicht nur das Licht wirkt stimmungsaufhellend. Das gute Gefühl, das sich nach einem Spaziergang oder sportlicher Betätigung an der frischen Luft einstellt, ist Belohnung und Ansporn.
3. Johanniskraut sorgt für gute Stimmung
Bei leichten Verstimmungen kann man mit Johanniskraut gegensteuern. Johanniskraut erhöht die Konzentration von Botenstoffen wie Dopamin, Serotonin und Noradrenalin, die bei depressiven Verstimmungen vermindert freigesetzt werden. Deshalb kann Johanniskraut stimmungsaufhellend, angstlösend und antidepressiv wirken. Die Wirkung von zusätzlichen Maßnahmen wird außerdem verstärkt, weil Johanniskraut den Abbau von Serotonin hemmt.
Und wissen Sie was? Johanniskraut finden Sie oft beim Spaziergang am Wegesrand. Selbst trocknen und dann als Tee aufbrühen, das macht zusätzlich Freude.
4. Achtsamkeit und die eigenen Gefühle
Logisch, dass hoher Leistungsdruck und Dauerstress nicht gerade die gute Laune fördern. Wer sein eigenes Wohlbefinden über längere Zeit außer Acht gelassen hat, kann von einem Achtsamkeitstraining profitieren. Solche Präventivprogramme, bei denen es um Stressreduktion durch Achtsamkeit geht, liegen seit Jahren im Trend. Wir sagen: zu Recht.
Denn hierbei werden verschiedene Techniken des Yoga aus der buddhistischen Psychologie, der Meditation und der Körperwahrnehmung miteinander verbunden. Ziel ist eine im Augenblick ruhende, nicht urteilende Aufmerksamkeit und das bedeutet nichts anderes, als das mit Gleichmut zu akzeptieren, was gerade da ist – etwa das feuchte grau in grau vor der Tür.
Gönnen Sie Ihrem Körper und Ihrer Seele eine Auszeit: beim abendlichen Saunagang, einem wärmenden Moorbad oder beim entspannten Floating in Salzwasser.
Wie Sie sich am besten vor Stress und Überforderung auf der Arbeit schützen können, das lesen Sie hier.
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