Was tun deutsche Firmen für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter?
Eine alternde Belegschaft und der Fachkräftemangel verlangen Unternehmen neues Denken ab: Sie sind gut daran beraten, die Gesundheit ihrer Angestellten zu fördern. Kölner Wissenschaftler haben jetzt im Internet eine Umfrage gestartet um herauszufinden, was Chefs in Deutschland tatsächlich für das Wohl ihrer Leute tun.
Manche Unternehmen haben einen Fitnessraum, andere lassen einen Masseur oderÖkotrophologen kommen, der erklärt, was eine gute Ernährung ist. Wieder woanders passiert rein gar nichts in puncto betrieblicher Gesundheitsförderung. Was tun Firmen in Deutschland tatsächlich, damit ihre Belegschaft leistungsfähig bleibt? Wie kommen gesundheitsfördernde Maßnahmen an und wie wirken sie sich auf die Bindungsbereitschaft aus? Und: Was wünschen sich die Arbeitnehmer? Diesen Fragen wollen jetzt Humanwissenschaftler der Universität in Köln nachgehen.
Dazu sollen im Internet möglichst viele Mitarbeiter aus unterschiedlichen Unternehmen anonym befragt werden. Geleitet wird die Studie vom Psychologieprofessor Egon Stephan. Er und seine Kollegen wollen unter anderem erfahren, „ob die Arbeitnehmer sich an ihrem Arbeitsplatz gesundheitlich wohl fühlen oder ob sie den Eindruck haben, dass sie an ihrem Arbeitsplatz schädlichen körperlichen und seelischen Belastungen ausgesetzt sind.“
Nicht besetzte Stellen kosten Mittelstand jährlich über 30 Milliarden Euro
Die Ergebnisse der Studie sollen später für die Entwicklung besserer Konzepte der betrieblichen Gesundheitsförderung genutzt werden. „Diese Ansätze sollen dazu beitragen, die Gesundheit und Arbeitszufriedenheit zu erhalten sowie die Bindungsbereitschaft der Mitarbeiter an ihren Arbeitgeber zu erhöhen“, erklärt Stephan.
Dass Unternehmen alles daran setzen sollten, ihre Leute dabei zu unterstützen, so lange wie möglich gesund zu bleiben, wissen Personaler schon lange. Denn Ausfälle und nicht besetzte Stellen können jede Menge Schaden verursachen. So sind laut einer Erhebung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young allein dem deutschen Mittelstand im vergangenen Jahr 31 Milliarden Umsatz entgangen, weil offene Stellen nicht mit Fachkräften besetzt werden konnten. „Dieser gewaltige Betrag verdeutlicht, dass die Unternehmen gut beraten sind, gesundheitserhaltende und –fördernde Maßnahmen fest zu etablieren und auf diese Weise die Mitarbeiter an ihren Arbeitgeber zu binden“, sagt Stephan. Um handfeste Aussagen machen zu können, hofft er auf möglichst viele Studienteilnehmer.
Arbeitnehmer können sich im Internet an Studie beteiligen
An der vertraulichen Onlinebefragung können ab sofort alle deutschen Arbeitnehmer teilnehmen. Etwa fünf Minuten Zeit muss man dafür einplanen. Wer will, bekommt eine Rückmeldung. Dann kann man die eigene Situation im Betrieb mit der Lage in anderen Firmen vergleichen. Das kann gut tun oder vielleicht dazu anregen, etwas zu verändern.
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