Zu den Akten legen: So verbessern Ingenieure ihre Leistung
Mein Mann macht es. Und mein Kollege auch. Nur ich nicht. Bislang. Die Rede ist vom kurzen Nickerchen zwischendurch. Das wird sich ändern. Warum? Weil vieles für den kurzen Büroschlaf spricht. Erst recht für Ingenieure.
Im Büro schlafen? Gott bewahre. Wie faul sieht das denn aus? Wissenschaftlich betrachtet gar nicht faul, sondern ganz im Gegenteil wie das Aufladen einer Batterie. Nicht umsonst heißt es auch Power Napping. Und nachhaltig gesund für den Körper soll es auch sein.
Deshalb ist es gar keine Frage, dass sich auch Ingenieure unbedingt mit dem Thema Büroschlaf beschäftigen sollten. Schließlich brauchen gerade Ingenieure, die immer auf der Suche nach neuen, überraschenden und kreativen Lösungen sind, Geistesblitze.
Hier die wichtigsten Fakten zum Büroschlaf.
1. Die beste Zeit
Eine kurze Ruhepause sollte man sich dann gönnen, wenn es der Körper am dringendsten benötigt. Stichwort Biorhythmus. Und das ist tagsüber zwischen 12 und 15 Uhr. Mittags geraten nachweislich alle Menschen in ein Leistungstief. Am besten erst etwas essen und im Anschluss ruhen.
2. Kurz muss er sein
Ein erfolgreiches Schläfchen dauert nicht länger als zehn bis maximal 30 Minuten. Lässt sich also für festangestellte Ingenieure prima in die Mittagspause integrieren. Und ist auch für Freiberufler kein großer Arbeitszeitverlust. Wer länger schläft, gerät in den Tiefschlaf und später eben nicht mehr in Schwung. Damit Sie nicht verschlafen, vorher bitte Weckfunktion am Handy aktivieren.
3. Was Büroschlaf bringt
Eine kurze Ruhepause soll Studien zufolge die Leistungsfähigkeit um bis zu 30 % steigern. Und gleichzeitig den Stresspegel senken. So fand sich in Urin und Speichel von Testpersonen nach einem kurzen Schläfchen weniger vom Stresshormon Noradrenalin als vor dem Nickerchen. Besser ist das. Denn: Noradrenalin erhöht die Herzfrequenz, den Blutdruck und den Blutzucker. Also lieber bewusst kurz einnicken statt Pillen nehmen.
4. Was er verhindert
Nach einer griechischen Langzeitstudie soll sogar das Herzinfarktrisiko bei regelmäßigem Mittagsschlaf um 37 % sinken. US-Wissenschaftler sehen im Nickerchen ein Mittel, das einem Burn-Out vorbeugt.
5. Büroschlaf macht schlank
Schließlich soll der Kurzschlaf auch noch figurfreundlich sein: Wer viel schläft profitiert von der Produktion des appetithemmenden Hormons Leptin. Wer weniger schläft, hat demnach häufiger Appetit auf süße und fette Speisen. Na dann, gerne ein Mittagsschläfchen als Dessert. Und einen Kaffee hinterher. Der soll schließlich auch sehr gesund sein.
6. Wer es macht
In Amerika und Japan – dort heißt das Nickerchen im Park „Inemuri“ – stört sich niemand am Tagesschlaf. Heimlich ist das Mittagsschläfchen in Deutschland aber auch durchaus gerne gemacht: Mindestens ein Fünftel aller Bundesbürger schließt mittags mal die Augen, wie anonyme Befragungen ergeben haben. Auch Top-Manager tun es, wie Schlafforscher wissen. Offiziell führen Sie dann allerdings „wichtige Telefonate“ hinter verschlossenen Türen.
7. Keine Störungen
Das Telefon klingelt, es klopft an der Tür: Bettdecke über den Kopf ziehen und weiter schlafen geht nicht im Büro. Damit der kurze Schlaf aber auch das gewünschte Ergebnis bringt, muss er ungestört sein. Deshalb die Kollegen grundsätzlich informieren und ansonsten Rufumleitung aktivieren oder Hörer daneben legen und Bitte-nicht-stören-Schild an die Tür machen.
8. Bequem gestalten
Google, Nike, Pizza Hut: In den USA gibt es bereits Unternehmen, die für ihre Mitarbeiter eigens Schlafräume eingerichtet haben. Hierzulande muss man es sich selbst so gemütlich wie möglich machen. Helfen kann da ein Blick ins Internet: Da gibt es spezielle Kissen für ein Schläfchen zwischendurch. Die sind sehr lustig anzuschauen, scheinen aber ihrem Zweck gerecht zu werden. Vielleicht eine Geschenkidee für den Kollegen nebenan? Also ich würde es glatt mal ausprobieren – aber bitte nur hinter verschlossenen Türen. Ganz ungestört.
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