Jobsuche 31.07.2023, 13:56 Uhr

Die 8 besten Städte für Ingenieure in Deutschland

Die besten Städte für Ingenieure in Deutschland haben Top-Unternehmen zu bieten, hohe Gehälter, Herausforderungen und Jobs, Jobs, Jobs. Und es sind keineswegs nur die üblichen Verdächtigen. Stattdessen sticht so manche kleine Großstadt positiv hervor, die wohl nicht jeder auf der Landkarte unvermittelt finden würde. An eine Metropole kommen die meisten gleichwohl nicht heran. ingenieur.de präsentiert die 8 besten Städte für Ingenieure in Deutschland.

Stuttgart

Stuttgart - Stadt der Ingenieure und zahlreichen Jobmöglichkeiten?

Foto: PantherMedia / borisb17 (YAYMicro)

Das sind die 8 besten Städte für Ingenieure in Deutschland

Stuttgart

Baden-Württemberg ist die Herzkammer des deutschen Maschinenbaus. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts schafften im Ländle 2021 mehr als 311.300 Menschen im Maschinenbau, in den anderen 15 Bundesländern zusammen waren es rund 710.000. 870 Unternehmen haben sich innerhalb des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) im Landesverband Baden-Württemberg zusammengeschlossen. Zum Vergleich: Der Landesverband Bayern hingegen zählt 500 Mitglieder, der Landesverband Ost für Ostdeutschland 350, der Landesverband Nord mit Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein lediglich 300. Von den laut Bewertungsplattform Glassdoor zehn beliebtesten Arbeitgebern Deutschlands haben zwei — Sportwagenbauer Porsche und Multitechniker Bosch — ihren Sitz in Stuttgart.

Die eigentliche Nummer eins in der Schwabenstadt bleibt indessen die Mercedes-Benz Group. Auch im Stuttgarter Umland gibt es etliche Mittelständler, Weltmarktführer und Hidden Champions, zum Beispiel die Voith AG aus Heidenheim. Laut Einkommensstudie von ingenieur.de können Ingenieure in Stuttgart mit einem jährlichen Durchschnittsgehalt von 67.500 Euro brutto rechnen — nur in Düsseldorf ist das Lohnniveau höher. Im Städteranking 2022, in dem Beratungsunternehmen IW Consult, Immobilienplattform Immoscout24 und die Wirtschaftswoche die ökonomischen Rahmenbedingungen von 71 deutschen Städten analysierten, landete Stuttgart auf Platz drei. Ein Alarmsignal indes gibt es: Innovationen und Aufbruchstimmung sucht man in Stuttgart aktuell vergebens. Beleg: Im sogenannten „Dynamikranking“ von IW Consult reichte es nur zu Platz 60.

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Wolfsburg

Die höchste Ingenieurdichte aller deutschen Städte — mit diesem Superlativ darf sich Wolfsburg laut IW Consult schmücken. Mehr als jeder vierte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Wolfsburg arbeitet nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit in einem Maschinen- und Fahrzeugtechnikberuf, viele davon in Forschung und Entwicklung — und die meisten für Volkswagen. VW prägt diese Stadt, beschäftigt in seinem Hauptwerk rund 60.500 Menschen. Die Dominanz eines Unternehmens könnte man allerdings auch als ein Klumpenrisiko sehen. Zumal die Zukunft der deutschen Automobilindustrie so unsicher erscheint wie noch nie. Wolfsburg ist das norddeutsche Pendant zu Ingolstadt.

Ein wirtschaftlich bärenstarkes Fundament, speziell für Ingenieure, aber eine Zukunft, die sich die Wolfsburger erst noch erarbeiten müssen. Indiz: Im „Niveauranking“ von IW Consult ist Wolfsburg Sechster unter 71 Großstädten, im „Dynamikranking“ aber nur auf Position 66. Die Nähe zu Braunschweig und seiner Technischen Universität ist wiederum ein Vorteil. Es soll sogar VW-Manager geben, die es bevorzugen, in Braunschweig zu wohnen…

Erlangen

In Fachkreisen ist die Metropolregion Nürnberg auch als Medical Valley bekannt, als international führendes Medizintechnik-Cluster. Siemens Healthineers ist in Erlangen zuhause, baut den Standort für eine halbe Milliarde Euro aus. Im Gefolge des Weltkonzerns Siemens haben sich in Mittelfranken zahlreiche IT- und Ingenieurdienstleister angesiedelt. Rolls-Royce entwickelt hier elektrische Antriebssysteme für die Luftfahrt. Auch profitiert die Region von einer überragenden Forschungslandschaft, beherbergt neben der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) und das Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB).

Im Gehaltsranking von ingenieur.de liegt Nürnberg mit einem jährlichen Durchschnittssalär von 65.800 Euro brutto auf Rang vier der besten Städte für Ingenieure. Im Städteranking 2022 von IW Consult belegte Erlangen gar Rang zwei von 71 deutschen Großstädten — nur an München kommt die 110.000-Einwohner Stadt nicht vorbei.

Düsseldorf

Düsseldorf verbindet man mit Mode, Handel und Politik, weniger mit Technikern und Tüftlern. Generös aber geht die Stadt am Rhein mit ihren Ingenieuren um. Im Schnitt landen 72.000 Euro brutto im Jahr auf deren Gehaltskonto, im oberen Quartil sogar mehr als 87.000 Euro — das ist mehr als in München, Frankfurt oder Stuttgart und Platz eins im Gehaltsranking von ingenieur.de. Die Düsseldorfer Mieten liegen derweil leicht unterhalb des Münchner, Stuttgarter und Frankfurter Preisniveaus. Für Ingenieure ergibt sich ein gutes Preis-Leistung-Verhältnis, zumal die Lebensqualität stimmt, die Perspektiven vielversprechend sind. In Düsseldorf steht die Konzernzentrale von DAX-Urgestein Henkel und Panzerbauer Rheinmetall — der Rüstungsbetrieb dürfte angesichts der geopolitischen Entwicklungen tendenziell an Bedeutung gewinnen und speziell Ingenieuren und IT-Fachleuten exzellente Zukunftsaussichten bieten. Hinzu kommen Anlagenbauer wie die SMS Group und GEA Group oder Glas- und Verpackungsspezialist Gerresheimer.

Allerdings blüht der Arbeitsmarkt in Nordrhein-Westfalen nicht so prächtig wie andernorts. Im vierten Quartal 2022 wies die Statistik laut VDI-Ingenieurmoitor exakt 7.523 arbeitslose Ingenieure und Informatiker in NRW auf, die damit fast 21 Prozent des bundesweiten Arbeitskräfteangebots stellten. Während in Bayern und Baden-Württemberg, aber auch in Ostdeutschland Fachkräfteengpässe zu beklagen sind, ist für Ingenieure im Westen die Konkurrenz am Büffet größer.

Ingolstadt

Seit 70 Jahren fahren die Autos mit den Vier Ringen in Ingolstadt vom Band. Audi hat in Oberbayern mehr als 40.000 Menschen auf dem Lohnzettel, dabei zählt Ingolstadt gerade einmal 130.000 Einwohner. Für Ingenieure ist die Stadt eine der anziehendsten im ganzen Land. Rund 20 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeiten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit in der Maschinen- und Fahrzeugtechnik, in technischer Entwicklung und Konstruktion.

Für Ingolstadt aber gilt das Gleiche wie für Wolfsburg. Die Abhängigkeit von einem Arbeitgeber macht anfällig. Zwar belegt Ingolstadt im Niveauranking von IW Consult Platz vier von 71 deutschen Großstädten, im Dynamikranking aber ist man Schlusslicht. Die Stadt lebt von ihrer Substanz, ist fast vollständig von Wohl und Wehe ihres größten Arbeitgebers abhängig. Zu Buche schlagen auch die vergleichsweise hohen Mietpreise. Ingolstädter geben laut Auswertung von Immoscout24 im Schnitt mehr als 32 Prozent ihres Einkommens für die Miete aus — deutlich mehr als in den meisten anderen Großstädten.

Ulm

Ulm liegt auf halber Strecke zwischen den beiden Kraftzentren Stuttgart und München. Warum nicht einfach hier Halt machen? Es lohnt sich, immerhin beherbergt die 130.000-Einwohner-Stadt nicht nur den höchsten Kirchturm der Welt, sondern auch einen bunten Mix an Großkonzernen und Mittelständlern. Der vielleicht bekannteste Arbeitgeber der Stadt ist Feuerwehrfahrzeughersteller Magirus, der vor mehr als 150 Jahren in Ulm gegründet wurde. Seine Zukunft allerdings ist höchst ungewiss. Daneben gibt es noch Anlagenbauer wie Handtmann, Rüstungsbetriebe wie Hensoldt und Airbus Defence and Space oder Maschinenbauer wie Bosch Rexroth. Im benachbarten Laupheim sitzen überdies Geländefahrzeughersteller Kässbohrer, Automobilzulieferer Burgmaier, Verpackungsmaschinenhersteller Uhlmann und Luftfahrtzulieferer Diehl Air Cabin.

Ulm liegt in Baden-Württemberg, unmittelbar an der Grenze zu Bayern — eine Region, in der die Nachfrage nach Ingenieuren überproportional groß. Laut VDI Ingenieurmonitor gab es im vierten Quartal 202 in Bayern 35.300 und in Baden-Württemberg 29.300 offene Stellen, damit vereinen die beiden Bundesländer 38 Prozent des gesamten Stellenangebots in Deutschland auf sich. Im Städteranking 2022 von IW Consult hat es Ulm in die Top Ten geschafft und landete — maßgeblich wegen seiner Wirtschaftskraft und des hohen Bildungsniveaus — auf Platz neun.

Regensburg

Geschichte und Zukunft finden in Regensburg zueinander — etwas schwülstig vielleicht, aber sehr zutreffend. Bekannt ist das Römerlager für seine herrliche Altstadt, vom hier ansässigen Sensorik-Cluster dürfte dagegen noch nicht jedermann gehört haben. Mit Leben füllen es Forschungsinstitute wie das Sensorik-Applikationszentrum der Ostbayerischen Technischen Hochschule und Unternehmen wie Infineon, Continental, Ams-Osram, Dallmeier oder Bertrandt.

Das Medianeinkommen eines Vollzeitbeschäftigten in Regensburg beträgt nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit 4.127 Euro brutto im Monat. Damit liegt die 170.000-Einwohner-Stadt nicht nur deutlich über dem deutschen Gesamtwert von 3.646 Euro, sondern lässt auch regionale Konkurrenten wie Bamberg, Bayreuth, Fürth, Nürnberg, Würzburg und Augsburg hinter sich, von denen keiner ein Medianeinkommen von 4.000 Euro erreicht.

Im Städteranking 2022 von IW Consult rutscht Regensburg auf Platz zehn noch in die Top Ten der besten Städte Deutschlands. Abzüge gibt es für die schmerzhaft hohen Mietpreise. So müssen Regensburger Haushalte nach Berechnungen von Immoscout24 im Schnitt fast ein Viertel ihrer Kaufkraft für die Kaltmiete aufbringen. Nur in Freiburg und München ist der Wohnkostenanteil höher.

München

Von der Spitze ist München kaum zu verdrängen. Sowohl fußballerisch als auch wirtschaftlich spielen die Bayern in einer anderen Liga. Die Landeshauptstadt beherbergt anno 2023 die meisten DAX-Konzerne aller deutschen Städte – namentlich Siemens, Allianz, BMW, Infineon, Münchener Rück, Siemens Energy und MTU Aero Engines – von denen die meisten auch für Ingenieure und Informatiker interessant sind. Auch ohne die DAX-Granden wäre die Liste an Technologie-Champions, die sich in München angesiedelt haben, ellenlang. Im Städteranking 2022 von IW Consult belegt München — mit großem Abstand — den Platz an der Sonne. Nur im Geldbörsenvergleich muss sich die Weißwurst-Metropole geschlagen geben, wenn auch nur knapp.

Laut Stepstone-Gehaltsreport 2023 streichen Fachkräfte in München durchschnittlich 53.500 Euro brutto im Jahr ein, Führungskräfte sogar zirka 81.800 Euro. Zwei Werte, die im Vergleich aller Landeshauptstädte nur hauchdünn von Stuttgart (ca. 53.800/ca. 82.800) übertrumpft werden. Die Lebensqualität ist Legende, die Anziehungskraft Münchens enorm: Im Ballungsraum hat schon rund jeder fünfte Ingenieur eine ausländische Staatsangehörigkeit, vor allem die Zahl der Ingenieure aus Indien wächst. Die Achillesferse der Stadt ist ihr Wohnungsmarkt: Mit durchschnittlichen Kaltmietpreisen von mehr als 18 Euro pro Quadratmeter rückt eine hübsche Bleibe selbst für viele Gutverdiener in weite Ferne.

Ein Beitrag von:

  • Sebastian Wolking

    Sebastian Wolking ist freier Journalist in Hamburg und schreibt seit über 15 Jahren für die VDI Nachrichten. Er beschäftigt sich hauptsächlich mit den Themen Arbeitsmarkt und Karriere.

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