Gea-Chef Stefan Klebert über Frauenquoten: „Eine Funktion muss optimal besetzt sein“
Stefan Klebert ist Vorstandsvorsitzender der Gea-Group. Was Klebert über die Frauenquote und Fridays-For-Future denkt, und ob es in der Karriere des Hobbypiloten und passionierten Anlagenbauers vielleicht auch einmal eine Bruchlandung gegeben hat, darüber spricht er im Podcast „Prototyp“ von ingenieur.de und VDI nachrichten.
Stefan Klebert ist das, was man einen Tausendsassa nennen kann: Er ist studierter Maschinenbauer, Hochschuldozent, Pilot und Fluglehrer. Und: Er ist Vorstandsvorsitzender der Gea-Group, die rund 20.000 Menschen weltweit beschäftigt.
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„Jeder zweite Liter Bier wird durch Gea-Brauereien und –prozesse hergestellt, jeder vierte Liter Milch geht durch die Produktion unserer Anlagen“, sagt Klebert. Der Maschinen- und Anlagenbauer ist spezialisiert auf die Lebensmittelindustrie, die Getränkeindustrie und die Pharmazie und kooperiert mit Pfizer. Der Konzern ist im MDax gelistet – hier finden sich die 60 größten deutschen Unternehmen nach den 30 Dax-Konzernen.
Frauenquote ja oder nein? „Keine Machtstrukturen, die Frauen ausschließen“
Der Frauenanteil ist in diesem Umfeld gering und liegt bei gerade einmal rund 10 % in den Vorstandsetagen. Nach dem Willen der Bundesregierung soll sich das ändern: Eine Frauenquote bei Aufsichtsräten gibt es bereits, bald soll noch eine Quote für die Vorstände kommen. Stefan Klebert äußert sich dazu eher verhalten. Er halte viel von Diversity. Und es gebe durchaus zu wenig Frauen in technisch orientierten Unternehmen, was nicht zuletzt auch an den Ausbildungsplänen der Frauen liege: „Es gibt viele Frauen, die sagen: ich studiere lieber Medizin oder Jura statt einer Ingenieurwissenschaft. Das ist auch ein Teil der Wahrheit. Ob eine Frauenquote zielführend ist, da bin ich mir unsicher. Das Beste wäre, wir finden alle zu einer Normalität, wo es ausschließlich um die Qualifikation geht. Das muss das Ziel sein. Ich glaube, es ist wichtig, dass wir immer im Vordergrund stehen haben: Eine Funktion muss optimal besetzt sein.“
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Die Frauenquotendiskussion sei oft geprägt von der Vorstellung, dass es Machtstrukturen gebe, die Frauen ausschlössen. „Ich empfinde das nicht so“, so Klebert.
Fridays for Future: „Es ist beeindruckend, wenn man junge Menschen sieht, die sich engagieren“
Deutlicher wird der Gea -Chef beim Thema Nachhaltigkeit. „Man hat als Unternehmer eine Verantwortung. Wir haben nur einen Planeten, auf dem wir leben können. Daran wird sich auch morgen nichts ändern. Vielleicht leben wir irgendwann mal auf dem Mars. Aber im Moment nur auf der Erde.“ Ob er als junger Mann bei Fridays-For-Future mitgelaufen wäre? „Wahrscheinlich nicht, weil ich nicht der Typ dafür war. Ich war auch früher nicht bei Demos dabei, glaube aber, dass es richtig und gut ist, dass die Jugend Sensibilität dafür entwickelt“, sagt Klebert.
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Es sei beeindruckend, wenn man junge Menschen sehe, die sich engagieren. „Aber es liegt in der Natur der Sache, dass junge Menschen teilweise sehr euphorisch und einseitig denken und viele Dinge in ihrer Komplexität noch nicht so wahrnehmen. Aber ich glaube, die Bewegung hat der Welt gutgetan, auch wenn sie in einzelnen Bereichen sicher etwas undifferenziert ist.“
Das komplette Gespräch gibt es ab dem 21. Januar bei „Prototyp“ auf Spotify, iTunes, Podigee und ingenieur.de.
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