Digitale Machtspiele 14.04.2025, 08:00 Uhr

LinkedIn: Was erfolgreiche CEOs anders machen

Wer ist der LinkedIn-König unter den deutschen CEOs? Wer versteht es am besten, authentisch zu kommunizieren und dabei echte Persönlichkeit zu zeigen? Die neuesten Ergebnisse des LinkedIndex’25 zeigen, wie wichtig es geworden ist, auf LinkedIn nicht nur präsent, sondern auch strategisch aktiv zu sein.

Top-Ten CEOs bei Linekdin

Die Top Ten der CEOs zeigen, wie erfolgreiche LinkedIn-Kommunikation aussieht – mit klarer Strategie, hoher Interaktion und starker Präsenz..

Foto: linkedindex.de

Wer auf LinkedIn nicht aktiv ist, verpasst den wichtigsten Ort für moderne Business-Kommunikation. Hier passiert längst mehr Austausch als auf jedem Netzwerktreffen – und es geht um weit mehr als nur Recruiting. Auch die Chefs mischen mit: Die einen posten direkt aus dem Arbeitsalltag, die anderen setzen auf professionelle Unterstützung. Aber eins ist klar – sie sind präsent. Und das mit Wirkung.

Auch CEOs sind auf LinkedIn aktiv. Dass sie dort präsent sind, überrascht heute niemanden mehr. Spannender ist, was sie dort sagen, wie sie sich zeigen – und was das über ihren Führungsstil verrät. Auf LinkedIn zählen echte Persönlichkeit und Authentizität. Wer hier glaubwürdig auftritt, hat strategisch mehr Erfolg – so zeigt der LinkedIndex’25.

2.566 Beiträge von 57 aktiven CEOs analysiert

Der LinkedIndex der Agentur palmerhargreaves untersucht seit fünf Jahren, wie aktiv CEOs deutscher HDAX-Unternehmen auf LinkedIn sind. Für die Ausgabe 2025 wurden 2.566 Beiträge, 57.747 eigene Interaktionen und rund 2,2 Millionen Reaktionen aus dem Netzwerk analysiert – von 57 aktiven CEOs. Bewertet wurde anhand von fünf Erfolgsfaktoren: Anzahl der Follower, Engagement-Rate, Häufigkeit der Beiträge, Aktivität der Zielgruppe und eigene Interaktionen.

RWE-Chef Markus Krebber on the top

Zum dritten Mal in Folge ganz oben: RWE-Chef Markus Krebber. Mit klaren Botschaften zur Energiewende zeigt er sich als Macher der Transformation – sachlich, lösungsorientiert, engagiert.

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Dicht dahinter: Tim Höttges von der Deutschen Telekom. Er bringt Tech-Themen und gesellschaftliche Fragen zusammen – strategisch klug und mit viel Gefühl in der Sprache.

Neu auf dem dritten Platz: Daniel Grieder von Hugo Boss. Vom Platz 21 aufs Podium – dank starkem Storytelling und internationalem Markenauftritt. Der frühere Tommy-Hilfiger- und Calvin-Klein-Chef zeigt, wie moderne CEO-Kommunikation heute auch als Lifestyle-Erzählung funktioniert.

Drei Neue schaffen es in die Top Ten: Michael Sen (Fresenius), Markus Kamieth (BASF) und Dominik von Achten (Heidelberg Materials) – alle mit klarer Linie und starkem Auftritt.

Sen überzeugt mit viel Aufmerksamkeit aus dem Netzwerk, von Achten mit intensiven Dialogen, und Kamieth zeigt, wie ein CEO-Wechsel kommunikativ reibungslos klappt.

Auch zurück im Rampenlicht: Carsten Knobel (Henkel). Mit frischer LinkedIn-Strategie setzt er auf Themen wie Unternehmenskultur, Vielfalt und gesellschaftliche Verantwortung.

Eigene Zielgruppe beachten

Die erfolgreichsten Beiträge zeigen: Entscheidend ist, was das Publikum wirklich interessiert. Wer auf die Erwartungen seiner Zielgruppe eingeht, kann auch komplexe Themen groß rausbringen.

Beispiel: Christian Klein (SAP) erzielt mit zwei Beiträgen zur Partnerschaft mit AWS und NVIDIA die meiste Interaktion. Roland Busch (Siemens) landet mit einem persönlichen KI-Post zur AWS-Kooperation direkt dahinter. Strategische Ankündigungen zu technologischen Partnerschaften erzielen die größte Resonanz. Dieser Trend bestätigt, dass die Vernetzung großer Tech-Unternehmen und die Integration von KI in Geschäftsprozesse die zentralen Themen der Business-Kommunikation sind.

Die Botschaft ist klar: Relevanz, Klarheit und echter Mehrwert wirken stärker als aalglatte, aber leere Lifestyle-Posts – ganz gleich, wie gut sie für den Algorithmus gemacht sind.

Abseits der Top Ten gibt es einige interessante Einzelleistungen: Der CEO von Mercedes-Benz führt nach wie vor bei den Followern und Publikumsreaktionen, bleibt jedoch zunehmend passiv im Austausch mit seinem Netzwerk und bleibt somit im Mittelfeld. Sebastian Ebel, CEO von TUI, hingegen dominiert mit seiner hohen Beitragsfrequenz. Er setzt offensichtlich viel Energie darauf, den Reisekonzern nach den schwierigen Pandemie-Zeiten wieder auf Kurs zu bringen.

Wenn ein Thema für bestimmte LinkedIn-Zielgruppen oder die Öffentlichkeit besonders relevant ist, wächst das Interesse an einer Interaktion mit der Führungskraft des Unternehmens.

KI-generierte Inhalte und die Glaubwürdigkeit

Im Zeitalter von KI-Inhalten ist es entscheidend, dass die Vorstandsperson als echte, menschliche Führungskraft wahrgenommen wird – und nicht als eine reine Maschine, die Inhalte produziert. Wenn diese persönliche Note verloren geht, zum Beispiel durch zu standardisierte KI-Texte, kann dies die Glaubwürdigkeit beeinträchtigen.

Kommunikationsabteilungen setzen zunehmend auf Sprachmodelle wie ChatGPT, um Entwürfe für Reden, Artikel oder Social-Media-Beiträge zu erstellen. Dieser Trend zeigt sich auch in Stellenanzeigen: Viele Unternehmen erwarten bereits Erfahrung im Umgang mit generativer KI, besonders bei der Erstellung von Texten für Webseiten und soziale Netzwerke. Einige Firmen fordern inzwischen explizit „Prompting-Kompetenz“ als neue Schlüsselqualifikation, schreiben die Autoren der Studie.

KI-Modelle erstellen auf Knopfdruck Formulierungsvorschläge, strukturieren Inhalte und liefern vollständige Textentwürfe – sei es für Reden, Statements oder Blogbeiträge. Sie beschleunigen den kreativen Prozess, indem sie erste Textversionen liefern, die von Kommunikationsprofis weiter bearbeitet werden. KI wird auch zur Optimierung bestehender Inhalte genutzt, etwa für prägnantere Formulierungen oder passende Bildvorschläge. So können Vorstände und ihre Teams Inhalte schneller entwickeln, vielfältiger nutzen und auf mehreren Kanälen präsent sein, ohne die Qualität zu beeinträchtigen.

Allerdings bringen diese Vorteile, wie bereits erwähnt, auch Risiken mit sich, besonders in Bezug auf die Glaubwürdigkeit. KI-generierte Inhalte wirken oft generisch und verlieren an persönlichem Stil und menschlicher Wärme. Vorstände müssen jedoch ein unverwechselbares Profil zeigen, das diese Eigenschaften verkörpert. Stakeholder erwarten Kommunikation auf Augenhöhe. Wird diese Erwartung nicht erfüllt und der Einsatz von KI nicht transparent gemacht, kann das Vertrauen erheblich sinken.

Führungsrolle klar, persönlich und verlässlich zeigen

Die Studie macht deutlich: Authentisch sein auf LinkedIn heißt nicht, Privates zu teilen – sondern die eigene Führungsrolle klar, persönlich und verlässlich zu zeigen.

Wer als Vorstand strategisch auftritt und offen kommuniziert, gewinnt Vertrauen.

„Wir erleben einen Paradigmenwechsel: Vorstandskommunikation ist keine Kür mehr, sondern strategische Führungsaufgabe. In einer immer unübersichtlicher werdenden Welt nutzen CEOs die sozialen Medien verstärkt, um Nähe und Vertrauen aufzubauen. Dafür müssen sie allerdings Persönlichkeit zeigen – und auf Dialog und Transparenz setzen“, kommentiert Dr. Iris Heilmann, Geschäftsführende Gesellschafterin (Palmer Hargreaves GmbH).

Den Content in acht Bereiche eingeordnet

Deshalb hat das LinkedIndex-Team genauer hingeschaut: Wie gestalten CEOs ihre Führungsrolle auf LinkedIn konkret? Dafür wurde der Content in acht Bereiche eingeordnet – von Vision und Strategie über Teamplay und Führung bis hin zu Wandel, Management und gesellschaftlichem Engagement.

„CEOs werden immer mehr zu Akteuren der digitalen Öffentlichkeit. Sie sind nicht mehr nur anonyme Entscheidungsträger, sondern differenzierte Persönlichkeiten mit Verantwortung gegenüber Gesellschaft, Mitarbeitenden und Märkten. In dieser Rolle müssen sie die Erwartungshaltung ihrer Stakeholder genau kennen und ihr durch offensive Kommunikation begegnen.“, kommentiert Daniel Jungblut, Director Executive Communications und Leiter der Studienreihe

Die Studie zeigte zudem, Immer mehr Vorstände posten regelmäßig, probieren neue Formate aus und tauschen sich aktiv mit ihrem Netzwerk aus.
LinkedIn bleibt weiterhin das bevorzugte Medium für Vorstandskommunikation. Zwar ist die Anzahl der Beiträge im Vergleich zu den Vorjahren relativ konstant, doch bei allen anderen wichtigen Faktoren zeigen sich klare Zuwächse. Deutsche CEOs erreichen ein immer größeres Publikum und beteiligen sich deutlich häufiger an Diskussionen als noch in den Jahren zuvor.

Handlungsempfehlungen für die CEOs

Um die LinkedIn-Kommunikation von CEOs erfolgreich zu gestalten, sollten bestimmte Strategien beachtet werden. Die Untersuchung liefert einige wichtige Handlungsempfehlungen, die nun deutlich werden:

  • Zielgruppenorientierung: Verknüpfen Sie Innovationen mit der Relevanz und dem Nutzen für die Stakeholder des Unternehmens, um ihre Interessen gezielt anzusprechen.
  • CEOs als Innovationsbotschafter: Positionieren Sie Führungskräfte als Vordenker und nutzen Sie ihre Beiträge, um Innovationskraft und Leadership zu zeigen.
  • Technologie statt Emotionen: Setzen Sie auf strategische Partnerschaften und KI-Innovationen, da diese 2024 die größte Reichweite erzielen.
  • Visualisierung für mehr Wirkung: Verwenden Sie Grafiken und persönliche Bilder, um das Engagement zu steigern und Ihre Botschaften visuell zu verstärken.
  • Authentizität zahlt sich aus: Teilen Sie persönliche Einblicke und loben Sie das Team, um eine stärkere Resonanz und Vertrauen zu fördern.

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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