Willi Fuchs verlässt den VDI 22.12.2013, 07:00 Uhr

Scheidender Direktor verhalf dem Verein zu mehr politischer Bedeutung

Er verabschiedet sich: VDI-Direktor Willi Fuchs verlässt den Verein Deutscher Ingenieure zum Jahresende. Fuchs hat dem VDI in den vergangenen 14 Jahren zu wachsender Bedeutung verholfen – in Deutschland ebenso wie auf europäischer Ebene.

Zum Jahresende verlässt Willi Fuchs nach 14 Jahren als Direktor den VDI.

Zum Jahresende verlässt Willi Fuchs nach 14 Jahren als Direktor den VDI.

Foto: VDI

Als größten Erfolg seiner Amtszeit sieht Fuchs die wachsende Wahrnehmung des VDI in der Bundespolitik. Inzwischen wird die Fachkompetenz des VDI selbst aus den Ministerien abgefragt. So wurde der VDI gebeten, Antworten auf eine große Anfrage zur Energiewende zu geben. „Wir sind als kompetenter und unabhängiger Partner von Politik und Wirtschaft anerkannt und unsere Belange werden intensiv gehört“, betonte der 56-Jährige im Interview mit den VDI nachrichten.

Aber Fuchs lag auch ein internationales Thema am Herzen: Ingenieure innerhalb Europas mobil zu machen. Um auch dafür politisches Gehör zu finden, baute er die Präsenz des VDI im europäischen Dachverband FEANI aus: Sechs Jahre lang arbeitete Fuchs im FEANI-Präsidium mit, davon drei als Präsident. Unter Federführung des VDI entwickelte der Dachverband vor fünf Jahren die „Engineering Card“, einen freiwilliger Berufsausweis für Ingenieure. „Sie ist heute als Best Practice in der Mobilitätsrichtlinie verankert“, sagt Fuchs stolz.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Rheinmetall AG-Firmenlogo
Mitarbeiter (m/w/d) Rheinmetall AG
Düsseldorf Zum Job 
Technische Hochschule Mittelhessen-Firmenlogo
W2-Professur mit dem Fachgebiet Technischer Klimaschutz Technische Hochschule Mittelhessen
Gießen Zum Job 
Technische Universität Bergakademie Freiberg-Firmenlogo
W3-Professur "Tagebau und Rekultivierung" Technische Universität Bergakademie Freiberg
Freiberg Zum Job 
Technische Universität Braunschweig-Firmenlogo
W3 Professur für "Mobile Maschinen und Nutzfahrzeuge" Technische Universität Braunschweig
Braunschweig Zum Job 
DIEHL Defence-Firmenlogo
Mitarbeiter (m/w/d) DIEHL Defence
Röthenbach a. d. Pegnitz Zum Job 
KEW Kommunale Energie- und Wasserversorgung AG-Firmenlogo
Leiter Vertrieb Energie und Energieleistungen (m/w/d) KEW Kommunale Energie- und Wasserversorgung AG
Neunkirchen, Schiffweiler, Spiesen-Elversberg Zum Job 
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW, Departement Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen-Firmenlogo
Studiengangleitung Bauingenieurwesen Bachelor und Master (m/w/d) Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW, Departement Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen
Winterthur Zum Job 
Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen-Firmenlogo
Architekt/in oder Ingenieur/in für Hochbau (m/w/d) im Baubereich Bund Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen
Prenzlau Zum Job 
DEKRA Automobil GmbH-Firmenlogo
Fachkraft Arbeitssicherheit & Gesundheit (m/w/d) DEKRA Automobil GmbH
Stuttgart Zum Job 
DEKRA Automobil GmbH-Firmenlogo
Ausbildung Sachverständiger Elektrotechnik Baurecht (m/w/d) DEKRA Automobil GmbH
Stuttgart Zum Job 

Der Nachwuchs war ein zentrales Thema

Den Posten als VDI-Direktor übernahm Willi Fuchs 1999 von Peter Gerber. Neben der politischen Verankerung war die Beschäftigung mit dem Ingenieur-Nachwuchs in dieser Zeit zentrales Thema seiner Arbeit. Der durchschnittliche Ingenieur ist heute 50 Jahre alt. Fuchs prophezeit deshalb, dass der Mangel an Ingenieuren in den nächsten Jahren noch weiter zunehmen wird. „In den nächsten Jahren strömen viele Jugendliche auf den Arbeitsmarkt, aber danach kommen die geburtenschwachen Jahrgänge“, so der promovierte Maschinenbauer.

Die Engineering Card: Auf dem freiwilligen Berufsausweis für Ingenieure werden Abschlüsse, einschlägige Berufserfahrung und Weiterbildung sowie die eventuelle Verbandszugehörigkeit des Karteninhabers dokumentiert.

Die Engineering Card: Auf dem freiwilligen Berufsausweis für Ingenieure werden Abschlüsse, einschlägige Berufserfahrung und Weiterbildung sowie die eventuelle Verbandszugehörigkeit des Karteninhabers dokumentiert.

Quelle: VDI

Gleichzeitig kritisiert er auch Teile der Ingenieurs-Ausbildung. Die Kleinteiligkeit der Curricula, die beispielsweise eine Ausbildung zum Ingenieur für Windenergie vorsehen, sei zu kurzfristig gedacht. „Wir müssen junge Menschen für ein ganzes Arbeitsleben ausbilden“, fordert Fuchs. Er selbst habe Maschinenbau studiert und in der Blechumformung, der Kunststoffverarbeitung und beim Aluminiumgießen gearbeitet. „Wenn wir jetzt schmalspurig ausbilden, sind wir auf neue Technologien nicht vorbereitet.“

Stimme und Gesicht der Ingenieure

Auch wenn er den VDI verlässt, denkt Willi Fuchs an die Zukunft des Verbandes. „Wir müssen den Ingenieuren eine Stimme und ein Gesicht geben“, sagt er. Diese Mitgliederorientierung sei eine große Herausforderung für seinen Nachfolger. Sein derzeitiger Stellvertreter Ralph Appel wird jetzt den Posten des VDI-Direktors übernehmen.

Fuchs selbst will erst einmal eine Auszeit nehmen. Er will mehr Zeit mit seinem Hobby, der Fotografie, verbringen. Und er will sich zu Hause nützlich machen: „Ursprünglich habe ich Maschinenschlosser gelernt, hatte aber bisher wenig Zeit, meine handwerklichen Fähigkeiten auszuleben. Dazu habe ich jetzt bei uns zu Hause reichlich Gelegenheit.“

Ein Beitrag von:

  • Andrea Ziech

    Redakteurin Andrea Ziech schreibt über Rekorde und Techniknews. Darüber hinaus ist sie als Kommunikationsexpertin tätig.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.