Sollten Zeugnisse aus Ferienjobs in die Bewerbungsunterlagen?
Als Student nehme ich in den Semesterferien Nebenjobs an, um Geld zu verdienen und auch, um Einblicke in verschiedene Industriebetriebe zu gewinnen. Es handelt sich dabei nicht um Praktika im herkömmlichen Sinne, da ich monetäre Aspekte im Vordergrund sehe, doch sind die von mir ausgeübten Tätigkeiten teilweise anspruchsvoll genug, um sie bei einer späteren Bewerbung anzugeben. Dazu könnte zur Dokumentation ein Zeugnis dienen.
Sind solche Zeugnisse für solche Jobs üblich? Wie unterscheidet sich ein solches Zeugnis von einem „normalen“ Zeugnis?
Antwort:
Schreiben Sie im Anschreiben oder Lebenslauf, was Sie gemacht haben, das garantiert 90 % des positiven Effektes. Grundsätzlich glaubt man Sachliches auch völlig ohne Beweis.
Etwas anderes ist die Beurteilung, die Ihnen der Arbeitgeber ins „Zeugnis“ schreiben könnte (sonst ist es keines, sondern nur eine „Tätigkeitsbeschreibung“). Schön für einen Studenten wäre etwa folgende Formulierung am Schluß:
„Er war engagiert, stand überall zur Verfügung, wo er gebraucht wurde, auch über die normale Arbeitszeit hinaus. Seine Pünktlichkeit und seine Zuverlässigkeit waren absolut vorbildlich. Bei der Erledigung der Aufgaben dachte er konstruktiv mit, er zeigte Initiative und unterbreitete Vorschläge zur Ablaufoptimierung. In das vorhandene Kollegenteam fügte er sich nicht nur problemlos sein, sondern er genoß schnell allgemein Vertrauen und förderte die Zusammenarbeit. Wir würden ihn jederzeit gern wieder beschäftigen.“ Das hilft später sogar dann, wenn Sie „nur“ als Hofkehrer tätig waren („Dieser Mann funktioniert im betrieblichen Alltag“).
Kurzantwort:
In Zeugnissen aller Art ist die Beurteilung wichtig, weniger die Sachaussage.
Frage-Nr.: 1382
Nummer der VDI nachrichten Ausgabe: 15
Datum der VDI nachrichten Ausgabe: 1999-04-16
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