Heiko Mell 11.01.2025, 12:00 Uhr

Aufstieg mit internen Bewerbungen

Heiko Mell gibt wertvolle Einblicke, stellt praxisnahe Strategien vor und beantwortet die häufigsten Fragen, die sich Arbeitnehmer bei den internen Bewerbungen stellen.

Interne Bewerbungen

Erfolgreich intern bewerben: Tipps und Strategien für den nächsten Karriereschritt im eigenen Unternehmen.

Foto: PantherMedia / Ingeborg Knol

Frage/1:

Vielen Dank für Ihr großes Engagement, mit dem Sie uns mit wichtigen Tipps und Erfahrungen versorgen und auch an die Einsender von Fragen, die Sie immer wieder aufs Neue herausfordern! Der Wert dieser Serie und Ihre Geduld sind unschätzbar.

Interessant wäre es zu wissen, ob es so etwas auch für Manager gibt, um die andere Sichtweise zu sehen.

Antwort/1:

Diese Serie ist für Mitarbeiter der ausführenden Ebene und Führungskräfte gleichermaßen offen. Es gibt in einzelnen Folgen auch Fragen von angestellten Managern und sogar von Firmeninhabern, also „waschechten“ Arbeitgebern.

Nun gibt es im hierarchischen System geschätzt mindestens 10-mal so viele nichtführende Mitarbeiter wie echte Manager. Dann sind unter der erstgenannten Gruppe sehr viele jüngere, noch unerfahrene Angestellte, die noch nach zahlreichen Antworten suchen und Fragen stellen, während die Führungskräfte „gereifter“ sind – sie wurden schließlich befördert, weil sie gezeigt haben, dass sie das System verstanden und akzeptiert haben. Sie verkörpern gegenüber ihren Mitarbeitern den Arbeitgeber, da müssen sie zwangsläufig mehr über die hier diskutierten Themen wissen als die nachgeordneten Dienstgrade – es bleiben bei ihnen einfach weniger Fragen offen.

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Schließlich bleibt noch die „systembedingte Zurückhaltung“ höherer Dienstgrade, sich zu persönlichen Anliegen öffentlich zu äußern. Sicher, ich gebe mir viel Mühe, die zugesagte Anonymität in der Schilderung der Einsender zu gewährleisten. Auch hat es bisher keine mir bekannt gewordene Reklamation dergestalt gegeben, dass ein Einsender sich etwa beschwert hätte, sein Chef oder seine Kollegen hätten ihn sicher und zu seinem Nachteil identifiziert. Aber eine dennoch verbleibende pauschale Vorsicht ist natürlich bei den Managern höherer Ebenen größer. Aus all dem ergibt sich die zu erwartende Dominanz von Einsendungen, deren Absender eher einer der unteren Hierarchieebenen angehören.

Ich nutze gern die Gelegenheit, Führungskräfte aller Ebenen aufzufordern, uns wenn schon nicht ihre Fragen und Probleme, so doch ihre Meinung zu hier veröffentlichten Themen zu übermitteln.

Selbstbewusste Aussagen im Lebenslauf untermauern

Frage/2:

Wegen meiner vielen Qualifikationen finde ich Jobs ohne Probleme.

Antwort/2:

Das hört sich zwar uneingeschränkt gut für Sie an, verblüfft aber den unbefangenen Leser – und schreit nach Details. Es liegt zwar ein Lebenslauf bei, aber so viele Einzelheiten, dass diese sehr selbstbewusste Aussage damit untermauert werden würde, darf ich nicht veröffentlichen.

Vielleicht so viel: Sie „gehen auf die 40 zu“, sind Bachelor FH (über den Master sprechen wir noch), seit fast zehn Jahren bei einem großen Konzern und in Ihren verschiedenen Funktionen kommen der Begriff IT-Quality immer wieder vor. Sie führen eine Stellenbezeichnung, in der „Manager“ steht, aber eine disziplinarische Führungsverantwortung wird nicht erkennbar.

Frage/3:

Mein seit etwa zehn Jahren laufendes berufsbegleitendes Masterstudium (seit einigen Jahren scheinfrei, Master Thesis fehlt) setze ich noch fort, da ich diese Weiterbildung z. B. mit einem Arbeitszimmer von der Steuer absetzen kann und die Patent-/ Erfindungsberatung über die Hochschule nutze.

Antwort/3:

Zunächst der rein sachliche Hinweis: Anlässlich von Bewerbungen, insbesondere von externen, nützt ein solches Studium gar nichts, wenn es ohne Abschluss bleibt. Ihre persönliche Qualifikation mag durchaus vom verarbeiteten Lehrinhalt profitieren und Ihre Fähigkeit verbessern, mit den Anforderungen des Tagesgeschäftes besser fertig zu werden, aber „Punkte“ dafür gibt es bei Bewerbungen nur, wenn die Master-Urkunde präsentiert werden kann. Im Gegenteil: Wenn Sie dieses Studium eines Tages ohne Abschuss abbrechen, sollten Sie im Lebenslauf besser gar nicht mehr darüber sprechen – es wäre eine Niederlage und würde schlimmere Auswirkungen haben als hätten Sie dieses Projekt nie angefangen.

Für Sie und andere Leser in einer ähnlichen Situation: In externen (und mit Abstrichen auch in internen) Bewerbungen sollten Sie noch laufende nebenberufliche Studien besser gar nicht erwähnen. Viele Vorgesetzte sehen die Aufspaltung der vorhandenen Arbeitskraft in X% für die betrieblichen Belange und Y% für das nebenberufliche Studium gar nicht so gern – denn Sie haben nur 100% und sollten den Y-Anteil lieber in verstärktes Engagement (z. B. Überstunden) am Arbeitsplatz investieren. Und diese Vorgesetzten wissen auch: Wird dieses Studium erfolgreich abgeschlossen, kommt der Mitarbeiter mit der noch ganz frischen Examens-Urkunde gelaufen und verlangt mehr Geld, anspruchsvollere Aufgaben, Beförderung etc.

In Lebensläufen kann man immer wieder Arbeitgeberwechsel kurz nach beendetem nebenberuflichem Studium erkennen – da hat der „alte“ Arbeitgeber in seinem Mitarbeiter nach wie vor den ihm bestens vertrauten „Herrn Müller“ gesehen und absolut keinen Anlass gefunden, dessen neue Forderungen, die nur auf einem zusätzlichen Stück Papier beruhen, zu erfüllen.

Gestatten Sie mir den Hinweis, dass der Satz in Frage/3 vom Inhalt her auf Außenstehende nicht so furchtbar toll wirkt. Was Sie da tun, mag ja legal sein, kommt aber irgendwie nicht wie der Nachweis einer besonderen Managementqualifikation beim Leser an. Das klingt doch ziemlich – verzeihen Sie – kleinkariert, der so gesuchte Blick für das „große Ganze“ geht irgendwie anders. Das ist alles erlaubt und absolut nicht zu beanstanden, aber im Sinne dieser Karriereberatung geben Ihre Aussagen in den Fragen 2 und 3 in Verbindung mit der heutigen Position und Ihren weiteren Ansprüchen kein wirklich harmonisches Gesamtbild ab.

Wenn man sich intern bewirbt

Frage/4:

Ich bewerbe mich ca. alle zwei Jahre auf neue interne Stellen, um mich weiter zu entwickeln und auch festzustellen, wo ich noch Entwicklungsbedarf habe. Zwar schaue ich mich auch extern um, bewerbe mich dann aber meistens intern, da ich auf diesem Wege eine sehr gute Gehaltsentwicklung und auch eine entsprechend positive persönliche Entwicklung erfahre. Von außen (extern) zu uns gestoßene neue Mitarbeiter werden bei uns extrem schlecht angesehen. Ihre Loyalität sinkt exponentiell.

Antwort/4:

Hier muss ich spontan einhaken:

  1. Dass von extern kommende neue Mitarbeiter „extrem schlecht angesehen“ werden, wäre ein seltener Ausnahmefall – ganz sicher von Ihrem Konzern nicht gewollt und auch in seiner verfassten Unternehmenskultur bestimmt nicht vorgesehen.
    Kein Unternehmen kann auf neue von außen kommende Mitarbeiter auf allen Ebenen (bis hinauf zum CEO!) verzichten, überall ist man um eine moderne „Willkommenskultur“ bemüht. Selbst wenn man „hinten“ gerade wieder einmal ein paar Tausend Mitarbeiter entlässt, braucht man gleichzeitig „vorne“ etliche neue Angestellte – natürlich mit anderen Qualifikationsdetails. Fachkräftemangel herrscht überall trotz eventueller Personalüberhänge – und kein Unternehmen kann sich auf dem Arbeitsmarkt ein Image im Sinne Ihrer Aussage leisten. Es ist höchstens denkbar, dass in einem einzelnen Bereich eine derartige Einstellung vorherrscht – und dass der zuständige Leiter es sträflich versäumt hat, rechtzeitig dagegen anzugehen.
  2. Mit der sinkenden Loyalität meinen Sie vermutlich, dass von außen kommende Mitarbeiter ein generelles Loyalitätsproblem hätten: Gestern noch galt ihre Ergebenheit dem alten Arbeitgeber, heute gilt sie dem aktuellen und morgen wird sie einem dritten gelten. Das ist so, das gehört zum Angestelltendasein dazu, es ist systemimmanent. Der Status des Angestellten ist definitionsgemäß mit wechselnden Loyalitäten – parallel zu wechselnden Beschäftigungsverhältnissen – verbunden. Den entsprechenden Personen ist in diesem Zusammenhang auch nicht die Spur eines Vorwurfs zu machen.
    Sollten Sie hier speziell die von Ihnen dargestellte Ablehnung von außen kommender Mitarbeiter ansprechen, die ob dieser ihnen entgegengebrachten Abneigung natürlich keine besondere Loyalität gegenüber Chefs und dem Arbeitgeber entwickeln – dann hätten Sie völlig recht und mit ausgestrecktem Zeigefinger auf einen äußerst krassen Führungsfehler Ihres Chefs gezeigt. Aber typisch für unsere Unternehmen ist das nicht.

Intern – aktiv bewerben?

Frage/5:

Ich muss mich – z. B. intern – aktiv bewerben, denn durch Eigenleistung und Performance in der aktuellen Stelle allein erreiche ich nicht die angestrebte weitere Entwicklung. Auch die Chefs haben kein Interesse daran, mir aktiv zu entsprechenden Positionen außerhalb ihres Verantwortungsbereichs zu verhelfen – da sie dann ja als Ersatz für mich jemand Neues brauchen.

Antwort/5:

Damit sprechen Sie ein ganz zentrales Problem aus dem Komplex der innerbetrieblichen Personalentwicklung an.

Strategisch und langfristig gesehen ist es für ein Unternehmen völlig zweifelsfrei erstrebenswert, erfolgreiche (junge), hochqualifizierte und mit weiterem Potenzial ausgestattete Hoffnungsträger im Unternehmen zu halten. Dieser Anspruch ist grundsätzlich höher zu bewerten als der Ärger eines Abteilungsleiters, der einen intern wechselnden Mitarbeiter verliert und dessen Stelle neu besetzen muss. Hinzu kommt, dass jener Hoffnungsträger mit Potenzial nicht etwa deshalb „ewig“ auf seiner jeweiligen Position verbleibt, nur weil man ihn nicht in eine andere Abteilung gehen lässt. Er wird nämlich, wenn es intern nicht weitergeht, extern nach neuen Chancen suchen. Und dann ist sein Potenzial für das Unternehmen verloren.

Dennoch tun sich viele Unternehmen schwer damit, diesen Gedanken zu folgen und geben – zähneknirschend – dem Abteilungsegoismus des aktuellen Chefs sehr viel Raum, setzen also das Erreichen des langfristigen strategischen Ziels zugunsten kurzfristiger taktischer Überlegungen aufs Spiel.

In der Folge davon können Sie als betroffener Mitarbeiter tatsächlich nicht erwarten, dass „der Arbeitgeber“, vertreten durch Ihre Chefs, aktiv und über Abteilungsgrenzen hinweg etwas für Sie tut. Und Ihr Chef wird nur eventuell für Sie tätig, wenn er in seinem Zuständigkeitsbereich eine offene Position hat, die er dringend besetzen muss. Also müssen Sie sich, wenn Sie weiterkommen wollen, tatsächlich aktiv bewerben, z. B. intern. 
Es gibt Beispiele von Unternehmen, in denen das anders läuft – und es gibt Beispiele von Mitarbeitern, die einen steilen Karriereweg im Hause vorzuweisen haben, ohne dass sie sich auch nur ein einziges Mal aktiv bewerben mussten. Sie waren gut, hatten ein Renommee über Abteilungsgrenzen hinweg, wurden angesprochen und von hochrangigen Chefs gefördert.

Insgesamt ist die externe Bewerbung verhältnismäßig klar und einfach geregelt, während der entsprechende interne Prozess teilweise als so „schwierig“ gilt, dass HR-Leute mitunter hinter vorgehaltener Hand raten, sich letztlich lieber ex als intern zu bewerben. Allein die offenen Fragen, ob und wann der aktuelle Chef von der internen Bewerbung erfährt und ob er den Wechsel seines Mitarbeiters ggf. verhindern kann und wie der Mitarbeiter bei diesem Chef dasteht, wenn seine internen Bemühungen zwar bekannt geworden sind, aber erfolglos bleiben, werden endlos diskutiert. 
Es gibt aber auch Unternehmen, in denen sind die Chefs gehalten, z. B. jährlich einen bestimmten Prozentsatz ihrer Mitarbeiter als Potenzialträger für den Einsatz in weiterführende Positionen auch anderer Abteilungen zu benennen. Erreichen sie dieses Ziel, werden sie belohnt.
Frage/6:

Soll ich den internen Ausschreiber einer offenen Stelle vorher kontaktieren? Das habe ich bei manchen Positionen gemacht und z. B. erfahren, dass diese Stellen bereits „vergeben“ waren.

Frei gewordene Stellen auf jeden Fall ausschreiben

Antwort/6:

Das passiert, wenn man – z. B. mit einer entsprechenden Betriebsvereinbarung – Chefs zwingt, frei gewordene Stellen auf jeden Fall auszuschreiben. Dabei wissen diese Chefs bereits genau, wen sie dort hinsetzen wollen. Wenn Sie den Ausschreiber vorher kontaktieren, bekommen Sie nützliche Informationen dieser und anderer Art.

Frage/7:

Darf ich mich um eine Führungsposition bewerben, wenn mein Chef sich auch darauf bewirbt?

Heiko Mell

Karriereberater Heiko Mell.

Antwort/7:

Besser nicht, im Normalfall aber wissen Sie gar nicht, was Ihr Chef da so treibt. Achtung: Er könnte, wenn er von Ihrer Bewerbung erfährt, Ihre Ambitionen als „maßlos“ und „unangemessen“ einstufen und sehr übelnehmen.

Frage/8:

Wie und wann kommuniziert man die interne Bewerbung gegenüber dem aktuellen Chef?

Antwort/8:

Das ist je nach Unternehmen unterschiedlich geregelt. Fragen Sie Ihren zuständigen HR-Betreuer, der hat eine Antwort.

Frage/9:

Wie geht man in die entsprechenden Gehaltsverhandlungen?

Antwort/9:

In der Regel haben Sie gar nicht so viel zu verhandeln. Die neue Position ist irgendwo im Gehaltssystem eingeordnet und Sie selbst haben eine bestimmte Ist-Einstufung. Wenn letztere etwa eine Stufe unter derjenigen der Zielposition liegt und Sie Ihre heutige Einstufung schon eine längere Zeit erfolgreich ausfüllen, dann passen Sie in das Gefüge, sonst eher nicht. 
Es empfiehlt sich generell, das Gehalts-Angebot des Unternehmens grundsätzlich anzunehmen oder die Stelle total abzulehnen. Wenn Sie, z. B. durch Ausnutzen einer Art Notsituation auf Seiten des neuen Chefs, aus diesem mehr Geld „herausquetschen“ als er eigentlich zahlen wollte, haben Sie mittelfristig zwar etwas mehr Geld, aber wenig Freude daran. 
PS: Ich halte ihre bisherigen internen Wechsel in 2– Jahres-Abständen für riskant. Das gefährdet die Solidität Ihres Werdeganges.

Ein Beitrag von:

  • Heiko Mell

    Heiko Mell ist Karriereberater, Buchautor und freier Mitarbeiter der VDI nachrichten. Er verantwortet die Serie Karriereberatung innerhalb der VDI nachrichten.  Hier auf ingenieur.de haben wir ihm eine eigene Kategorie gewidmet.

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