Keine Gehaltserhöhung trotz Beförderung
Frage:
Nach fünf Jahren als Entwicklungsingenieur wurde ich zum Gruppenleiter mit disziplinarischer Verantwortung befördert. Mein Gehalt wurde nicht angehoben; bis dahin war es immer zu meiner absoluten Zufriedenheit von der Unternehmensseite vorangetrieben worden.
Nach einem halben Jahr sprach ich meinen Vorgesetzten auf das Thema an, er reagierte positiv.
Die Personalabteilung erklärte jedoch, es sei üblich, eine neue Position ein Jahr „auf Probe“ ohne Gehaltserhöhung zu arbeiten. Dann erst gäbe es kleinere Erhöhungen.
Absolut gesehen bin ich mit meiner Bezahlung zufrieden, relativ zum Einkommen als Sachbearbeiter nicht.
Nun denke ich über einen Wechsel nach. Was raten Sie, gerade vor dem Hintergrund der erst kurzen Dienstzeit als Führungskraft?
Antwort:
Sie sind rechtzeitig und zur Zufriedenheit befördert worden und sind mit Ihrer Bezahlung absolut zufrieden. Das ist doch alles ganz toll; was Sie dann noch haben, ist ein Luxusproblem: Sie haben als Sachbearbeiter aus Sicht des Unternehmens recht viel verdient, jetzt ist kein Geld für die eigentlich angemessene Erhöhung mehr da (ein Fehler des Unternehmens, das diesen jetzt nach der Devise korrigiert, man bekomme erst ein Jahr nach der Beförderung den Einstieg in angemessene Erhöhungen. Als besonders brillantes Konzept geht das nicht durch).
Mein Rat: Lesen Sie sich Ihre Einsendung noch einmal durch (inkl. der absoluten heutigen Zufriedenheit mit der Bezahlung), genießen Sie die Beförderung, sammeln Sie drei Dienstjahre als Gruppenleiter und dann (!) wägen Sie neu ab.
Ein Problem wie das Ihre, in der Vergangenheit aus heutiger Sicht eher zu viel verdient zu haben, ohne dass dies zu Nachteilen wie drohende Entlassung oder Gehaltskürzung als Sachbearbeiter geführt hat, sollten Sie wirklich nicht zu ernst nehmen.
Frage-Nr.: 2.933
Nummer der VDI nachrichten Ausgabe: 11
Datum der VDI nachrichten Ausgabe: 2018-03-16
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