Berufswegplanung 13.02.2018, 10:22 Uhr

Nach dem Studium erst ins Ausland?

Frage:

Ich bin Maschinenbaustudent kurz vor dem Masterabschluss. Nach früher Einschulung und Abitur nach zwölf Jahren werde ich bei Studienabschluss 22 Jahre alt sein. Während des Studiums konnte ich erste Praxiserfahrungen in Form von Praktika und Werkstudententätigkeiten sammeln, aber alles im Inland. In vielen Stellenausschreibungen wird jedoch ein „Auslandsaufenthalt im Rahmen des Studiums für mindestens drei Monate“ zumindest als „wünschenswert“ bezeichnet und für Trainee‧programme ist er erst recht Einstellungsvoraussetzung (und ich kenne sogar große Unternehmen, in denen der Aufstieg in Führungsebenen ab Abteilungsleiter aufwärts nur möglich ist, wenn etwa zwei Jahre Auslandspraxis vorliegen; H. Mell).

1. Nach dem Prinzip „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ überlege ich, für eine befristete Zeit ins Ausland zu gehen.

2. Ich suche nach dem richtigen Weg. Das Studium künstlich zu verlängern, nur um noch als Student ein „Partysemester abroad“ zu machen, halte ich für verkehrt. Ist man aber bereits exmatrikuliert, stellen die meisten Firmen solche Bewerber auch nicht mehr als Praktikanten ein. Auch möchte ich als fertig ausgebildeter Akademiker nicht mehr für einen Mindestlohn ein Praktikum absolvieren.

3. Eine weitere Möglichkeit ist es, sich direkt im Ausland um einen Einstieg zu bewerben. Nun soll man seine erste Stelle, wie Sie schreiben, für mindestens zwei Jahre innehaben. Aber dann müsste ich mich dort um eine unbefristete Stelle bewerben, wobei ich selbst eine Befristung im Kopf hätte, das gleicht doch einer „inneren Kündigung“ vom ersten Tag an.

4. Oder sollte ich zunächst hier den Einstieg in ein global aufgestelltes Unternehmen wagen und dann, wenn ich dort fest im Sattel sitze, Ausschau nach Möglichkeiten für Auslandsprojekte halten?

Antwort:

Ich arbeite Ihre Varianten einmal von hinten her ab:

Zu 4.: Das ist den Unternehmen oft die liebste Lösung: Der junge Anfänger kommt, stellt keine zusätzlichen Bedingungen (die man ohnehin nicht erfüllen würde) und geht gern sowie vor allem dann ins Ausland, wenn der Arbeitgeber dafür einen Bedarf hat. Also eventuell auch nie oder kurz nach dem Hausbau oder der Einschulung der Kinder. Dieser Weg ist ungewiss und führt nur selten zu einer für Sie idealen Lösung.

Zu 3.: Das kann in Ihrem Falle eine Lösung sein. Aber Ihre Bedenken hinsichtlich „unmoralischen Verhaltens, innerer Kündigung“ etc. sollten und können Sie vergessen. Eine gewisse Schlitzohrigkeit ist im kapitalistischen System erforderlich, wird von der jeweils „anderen Seite“ ohnehin unterstellt – und auch selbst praktiziert. Solange Sie sich im Rahmen Ihrer jeweiligen vertraglichen Vereinbarungen bewegen, ist alles in Ordnung. Nachteil: Am Schluss Ihrer Zeit dort müssen Sie sich über Ländergrenzen hinweg in Deutschland bewerben, was nicht immer einfach ist.

Empfehlung: Bei etwa zwei Auslandsjahren direkt nach dem Studium dominiert „Ich sammle Auslandspraxis“ vor „Wie genau passt meine Tätigkeit dort zu meinen späteren beruflichen Zielen?“. Lassen Sie sich vorher über eventuelle Konsequenzen in Sachen Rentenanwartschaft und Krankenversicherung beraten.

Zu 2.: Künstliche Studienverlängerung ist sicher nicht ratsam.

Stellenangebote im Bereich Forschung & Entwicklung

Forschung & Entwicklung Jobs
pro-beam GmbH & Co. KGaA-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Elektronenstrahl Schweißtechnik pro-beam GmbH & Co. KGaA
pro-beam GmbH & Co. KGaA-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur / Wirtschaftsingenieur als Industrial Engineer / Fertigungsplaner (m/w/d) pro-beam GmbH & Co. KGaA
Steinmeyer Mechatronik GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Steinmeyer Mechatronik GmbH
Dresden Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
BAM - Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung-Firmenlogo
Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (m/w/d) der Fachrichtung Maschinenbau, Physikalische Ingenieurwissenschaft, Produktionstechnik, Werkstoffwissenschaft oder vergleichbar BAM - Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung
Berlin-Steglitz Zum Job 
BAM - Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung-Firmenlogo
Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (m/w/d) der Fachrichtung Maschinenbau, Physikalische Ingenieurwissenschaft, Produktionstechnik, Werkstoffwissenschaft oder vergleichbar BAM - Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung
Berlin-Steglitz Zum Job 
ULTRA REFLEX GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Kunststoff (m/w/d) Entwicklung und Optimierung von Produkten und Prozessen ULTRA REFLEX GmbH
Willstätt Zum Job 
B. Braun Melsungen AG-Firmenlogo
R&D Manager (w/m/d) Process Design B. Braun Melsungen AG
Melsungen Zum Job 
Universität Heidelberg-Firmenlogo
Elektroingenieur*in in der Elektronikentwicklung (w/m/d) Universität Heidelberg
Heidelberg Zum Job 
Max-Planck-Institut für Plasmaphysik-Firmenlogo
Ingenieur*in der Fachrichtung Elektrotechnik Max-Planck-Institut für Plasmaphysik
Greifswald Zum Job 
Patent- und Rechtsanwälte Andrejewski, Honke-Firmenlogo
Ausbildung zum deutschen Patentanwalt (m/w/d) und European Patent Attorney Patent- und Rechtsanwälte Andrejewski, Honke
maxon motor GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur (w/m/d) für Qualität in Entwicklungsprojekten | Antriebstechnik maxon motor GmbH
Sexau bei Freiburg im Breisgau Zum Job 
PFISTERER Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
High Voltage Testing Specialist (w/m/d) PFISTERER Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 
MICON Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) MICON Gruppe
Nienhagen Zum Job 
Max-Planck-Institut für Astronomie-Firmenlogo
Astronom*in / Physiker*in / Ingenieur*in (m/w/d) für Adaptive Optik Max-Planck-Institut für Astronomie
Heidelberg Zum Job 
Max-Planck-Institut für Kernphysik-Firmenlogo
Bauingenieur oder Architekt (w/m/d) Max-Planck-Institut für Kernphysik
Heidelberg Zum Job 
Karlsruher Institut für Technologie-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (w/m/d) im Bereich mechanische Entwicklung und Projektleitung Karlsruher Institut für Technologie
Eggenstein-Leopoldshafen Zum Job 

Zu 1.: Sie haben altersbedingt wirklich noch Spielraum. Ich war beim Berufseintritt 21 und bin heute noch den damaligen Chefs und vor allem den Kollegen dankbar, die mich nachsichtig ertragen haben.

Fazit: Wählen Sie zwischen 3 und 4.

Ein Beitrag von:

  • Heiko Mell

    Heiko Mell ist Karriereberater, Buchautor und freier Mitarbeiter der VDI nachrichten. Er verantwortet die Serie Karriereberatung innerhalb der VDI nachrichten.  Hier auf ingenieur.de haben wir ihm eine eigene Kategorie gewidmet.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.