Studie 17.06.2025, 10:30 Uhr

Krank zur Arbeit ist Normalfall

Die deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeiten häufig auch dann, wenn sie erkrankt sind. Sie tun es aus Pflichtgefühl und weil sie den anderen nicht zur Last fallen wollen.

Krank zur Arbeit gehen, das ist für viele normal. Motive sind eine hohe Arbeitsmoral und Teamgeist.  Foto: Smarterpix/Dmyrto_Z

Krank zur Arbeit gehen, das ist für viele normal. Motive sind eine hohe Arbeitsmoral und Teamgeist.

Foto: Smarterpix/Dmyrto_Z

Viele Beschäftigte in Deutschland arbeiten trotz Krankheit. Dieses Verhalten ist in vielen Unternehmen der Normalfall. So lautet jedenfalls das Ergebnis einer Arbeitsmarktstudie der Personalmarketingagentur  Königsteiner Gruppe, für die bundesweit 1073 Arbeitnehmerinnen befragt wurden. Demnach gibt ein Drittel der Befragten an, häufig ihrem Beruf auch dann nachzugehen, wenn sie eigentlich krank sind. Weitere 55 % tun dies eigenen Angaben zufolge zumindest noch gelegentlich.

Zwei Gruppen fallen besonders auf

Frauen (36 %) und junge Beschäftigte unter 30 Jahren (ebenfalls 36 %) gehen dabei besonders oft regelmäßig malade ins Büro oder in die Fabrikhalle. Die Beweggründe für dieses Verhalten liegen gemäß der Studienergebnisse vor allem im Pflichtgefühl und der Arbeitsmoral der Beschäftigten. Hintergrund: 65 % der Befragten erklären ihr Verhalten damit, dass sie ihre beruflichen Aufgaben trotz Krankheit erledigen wollen. 64 % fühlen sich dem Team gegenüber verpflichtet.

Nur ein kleiner Teil nennt vermeintlichen oder tatsächlichen Druck von Arbeitgeberseite als Anlass. Im Detail: Nur 8 % haben das Gefühl, ihre Führungskraft setze ein solches Verhalten voraus. 12 % geben an, aus Sorge vor Karriereeinbußen öfter angeschlagen ihren beruflichen Aufgaben nachzugehen.

„Unsere Studie zeigt: Wenn Mitarbeitende krank zur Arbeit kommen, tun sie das nicht, weil sie Angst vor Konsequenzen haben, sondern in erster Linie, weil sie sich ihrem Team und ihren Aufgaben verpflichtet fühlen. Diese Haltung verdient Anerkennung – sie darf aber nicht dazu führen, dass gesundheitliche Grenzen ignoriert werden. Arbeitgeber sind deshalb gefordert, eine Kultur zu schaffen, in der Gesundheit kein Tabu ist, sondern aktiv geschützt wird“, sagt Nils Wagener, Geschäftsführer der Königsteiner Gruppe, zu den Ergebnissen der Studie.

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Blaumachen ist deutlich seltener

Trotz der hohen Einsatzbereitschaft vieler Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer  ist auch die umgekehrte Verhaltensweise Realität in vielen Unternehmen – wenn auch deutlich seltener. So gibt zwar ein Viertel der Beschäftigten zu, sich mindestens schon einmal krankgemeldet zu haben, obwohl sie eigentlich gesund waren. Jeder Zehnte macht das zudem eigenen Angaben zufolge öfter.

Immerhin fast zwei Drittel der Befragten geben aber zu Protokoll, sich noch nie derart „aus dem Job gestohlen“ zu haben. Gleichzeitig ist allerdings das Misstrauen im Kollegenkreis diesbezüglich groß: Denn deutlich mehr als die Hälfte der Beschäftigten (55 %) ist überzeugt, dass Mitarbeitende in ihrem Team gelegentlich oder häufig ohne echten Krankheitsgrund fehlen. Gerade einmal 10 % glauben, dass dies in ihrem Kollegenkreis gar nicht vorkommt.

Die durchschnittliche Karenzzeit in deutschen Betrieben liegt laut Königsteiner  derweil bei ca. eineinhalb Arbeitswochen pro Jahr. Über alle Altersklassen und Geschlechter hinweg beträgt sie aktuell im Schnitt 6,7 Tage. Männer fehlen 6,1 Tage, Frauen 7,4 Tage. Beschäftigte zwischen 18 und 29 Jahren kommen auf 5,6 Tage, die Generation 50 plus auf 7,7 Tage. Mehr als ein Viertel (27 %) der Befragten blieb eigenen Angaben zufolge in den letzten zwölf Monaten komplett gesund, 26 % waren einmal, 23 % zweimal und 12 % dreimal krankgemeldet.

Krankmeldung im Unternehmen ist meist unkompliziert und gelernte Praxis

Erfreulich aus Arbeitgebersicht: Der organisatorische Umgang mit Krankmeldungen ist in vielen Unternehmen laut Studie bereits gut geregelt und von den Mitarbeitenden auch nahezu flächendeckend verinnerlicht. 92 % der Beschäftigten wissen genau, wie sie sich krankmelden müssen. 85 % können dies telefonisch tun, 54 % per E-Mail, bei 50 % reicht sogar eine Kurznachricht per SMS oder Whatsapp. Der Großteil der Beschäftigten (71 %) hält den Prozess für unkompliziert. Gleichzeitig wünschen sich 80 % eine vertrauliche Behandlung ihrer Krankmeldung – ein klares Signal, dass Gesundheit weiterhin ein sensibles Thema bleibt.

Über die Studie
Für das White Paper „Krankmeldung im Fokus“ befragte das Kölner Marktforschungsunternehmen Bilendi im Auftrag der Königsteiner Gruppe bundesweit 1073 berufstätige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in allen Altersstufen. Das Durchschnittsalter der Teilnehmenden betrug zum Zeitpunkt der Befragung 45,0 Jahre. 49,5 % waren Männer, 50,1 % Frauen. 0,4 % gaben an divers zu sein. Der Befragungszeitraum lag im April 2025.

Ein Beitrag von:

  • Claudia Burger

    Claudia Burger ist Redakteurin im VDI Verlag. Besondere Expertise hat sie in den Bereichen Arbeitsmarkt, Karriere, Arbeitsrecht, Bildung und Gesellschaft. Im Karriere-Podcast „Prototyp“ spricht sie mit prominenten Gästen aus Wirtschaft, Forschung und Bildung über das, was die Arbeitswelt von Ingenieurinnen und Ingenieuren bewegt.

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