Wandel in der Arbeitswelt: 70 % fühlen sich überfordert
Unsere Wirtschafts- und Arbeitswelt befindet sich im Wandel, was bei vielen Menschen zu Überforderung führt. Eine aktuelle LinkedIn-Umfrage verdeutlicht, dass 70 % der Arbeitnehmer in Deutschland von diesen Veränderungen belastet ist und Angst hat, im Beruf den Anschluss zu verlieren.
Künstliche Intelligenz (KI) und Remote Work verändern unseren Arbeitsalltag grundlegend. Während Automatisierung, schnellere Prozesse und mehr Flexibilität neue Chancen eröffnen, stellen sie die Arbeitnehmer auch vor viele Herausforderungen. Laut der Umfrage von LinkedIn, dem größten beruflichen Netzwerk, fühlen sich 70 % der Arbeitnehmer in Deutschland vom raschen Wandel überfordert. 45 % haben sogar Angst, den beruflichen Anschluss zu verlieren. Besonders jüngere Generationen sind besorgt: 46 % der Gen Z und 49 % der Millennials befürchten, durch den schnellen Wandel zurückzufallen. Im Vergleich dazu teilen nur 34 % der 45- bis 54-Jährigen und 23 % der über 55-Jährigen diese Sorge.
Fähigkeit zur effizienten Kommunikation geht verloren
Eine der größten Herausforderungen für Arbeitnehmer ist das erfolgreiche Arbeiten im Homeoffice (30 %). Das Problem dabei: 25 % der Befragten geben an, dass sie durch hybride Arbeitsmodelle die Fähigkeit zur effizienten Kommunikation verloren haben, was die Teamarbeit erschwert. Zudem sehen 26 % die Einbindung von KI in den Arbeitsalltag als weitere Schwierigkeit an.
„Unsere Daten zeigen, dass knapp ein Drittel (30 Prozent) der Befragten KI zwar für die Arbeit nutzen möchte, sich aber im Umgang mit der neuen Technologie unsicher fühlt. Für Arbeitnehmer*innen ist es jetzt wichtiger denn je, sich weiterzubilden und zu lernen, neue Technologien in den Arbeitsalltag zu integrieren – auch, um flexibles Arbeiten optimal zu gestalten. So kann künstliche Intelligenz uns nämlich nicht nur bei der Erledigung unserer alltäglichen Aufgaben im Job unterstützen, sondern auch hybrides Arbeiten erleichtern“, erklärt Barbara Wittmann, Country Managerin LinkedIn DACH.
Berufserfahrung allein reicht nicht mehr aus
Um den Herausforderungen der modernen Arbeitswelt zu begegnen, wird kontinuierliches Lernen immer wichtiger – das erkennen 33 % der Befragten. Fast die Hälfte (48 %) hat zudem verstanden, dass Berufserfahrung allein nicht mehr ausreicht, um weiterzukommen. Doch 34 % der Arbeitnehmer sind unsicher, welche Fähigkeiten sie dafür brauchen, und wünschen sich mehr Orientierung und Unterstützung.
In eigene Fähigkeiten investieren
Barbara Wittmann betonte, dass es heute wichtiger denn je sei, auf dem neuesten Stand zu bleiben und die relevanten Tools zu beherrschen. Ihre Daten würden zeigen, dass immer mehr Fachkräfte, auch ohne technischen Hintergrund, ihre KI-Kompetenzen verbessern wollten. Die Abrufzahlen für entsprechende LinkedIn Learning Kurse seien im letzten Jahr um 117 % gestiegen. Viele Arbeitnehmer hätten erkannt, dass die Investition in eigene Fähigkeiten für den Wandel unerlässlich sei. Über die Hälfte (58 %) greife deshalb verstärkt auf externe Fortbildungen zurück.
Die Country Managerin wies darauf hin, dass auch Arbeitgeber in der Verantwortung stünden, damit Mitarbeitende die Herausforderungen der neuen Arbeitswelt bewältigen und Unternehmen zukunftsfähig bleiben könnten. Derzeit würden 28 % der Arbeitnehmer
in Deutschland angeben, keine Zeit für Weiterbildung zu haben. Dabei sei es entscheidend, dass Mitarbeitende die Möglichkeit und vor allem die Zeit erhielten, sich weiterzubilden und neue Fähigkeiten zu erwerben oder bestehende zu vertiefen. Arbeitgeber müssten eine Kultur des kontinuierlichen Lernens schaffen und aktiv fördern, was eine Win-win-Situation für beide Seiten darstelle, da auch Unternehmen von den neu erlernten Fähigkeiten ihrer Angestellten profitieren würden.
Die Umfrage wurde vom Marktforschungsinstitut Censuswide im Auftrag von LinkedIn online durchgeführt. Der Befragungszeitraum lag zwischen dem 2. und 10. September 2024, und es nahmen 2.024 Angestellte im Alter von 18 bis 77 Jahren aus Deutschland teil.
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