Studie 18.10.2021, 12:23 Uhr

Was Angestellte wirklich glücklich macht – Ergebnis überrascht

Mehr Freizeit, höheres Gehalt, deutliche Anerkennung: Was macht Angestellte eigentlich wirklich glücklich? Die Antwort überrascht.

Frau lacht vor Computer

Was mehr Freizeit wirklich mit Angestellten macht.

Foto: panthermedia.net/AlexLipa

Mehr Freizeit – das wünschen sich fast alle Arbeitnehmer. Doch macht die berühmte Work-Life-Balance auch glücklicher? Dieser Frage ist eine neue US-Studie nachgegangen. Mit einem erstaunlichen Ergebnis.

Abschalten, den Arbeitstag sacken lassen und beim Spaziergang auf neue Ideen kommen: Solche Momente der Muße wünschen sich Angestellte häufiger. Forschende der University of Pennsylvania und der University of California haben sich mit der Frage befasst, ob mehr freie Zeit zu einer höheren Zufriedenheit führt.

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Überstunden, To-Do-Listen, die nie weniger werden, und Dauerstress belasten – das ist klar. Doch zu viel Freizeit wirkt sich ebenfalls negativ auf das Gemüt von Arbeitnehmern aus, so die Erkenntnis einer Studie, in der 35.000 Menschen befragt wurden.

Zu viel Freizeit führt zu schlechtem Gefühl

Die Seele baumeln lassen und das süße Nichtstun genießen: Ohne schlechtes Gewissen läuft das bei vielen Angestellten nicht ab. Laut der Studie löst zu viel Freizeit das Gefühl geringerer Produktivität aus. Wer mehr als zwei Stunden eher im Feierabend ist, wird keinen positiven Effekt spüren. Über fünf Stunden freie Zeit wirken sich sogar kontraproduktiv aus.

„Ab 3,42 Stunden Freizeit pro Tag waren die Befragten unglücklicher mit ihrem Leben“, so Marissa Sharif, Verhaltens- und Marketingforscherin.

Menschen in Vollzeitbeschäftigung und mit gesundheitlichen Beschwerden wünschen sich am ehesten mehr Freizeit. Wer über Rückenschmerzen, Schlafprobleme oder körperliche Erschöpfung klagt, sieht oftmals nur in der Reduzierung der Arbeitszeit Heilung.

Kennen Sie schon diese Berufe, in denen Ingenieurinnen und Ingenieure den wenigsten Stress haben?

Freizeit für Angestellte: Wie viel ist ideal?

In erster Linie entsteht das schlechte Gefühl durch sinnlos verbrachte Freizeit. Wer in der Zusatzzeit seinem Hobby nachgehen kann oder endlich mal wieder die Freunde aus Studienzeiten trifft, wird die gewonnene Freizeit eher wertschätzen. 97 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage der „Stiftung für Zukunftsfragen“ geben an, dass sie einmal in der Woche das Internet als Freizeitbeschäftigung nutzen. Serien streamen, Videospiele spielen oder Online-Shopping zählen zu den beliebten Beschäftigungen. Danach folgen „eigenen Gedanken nachgehen“ und soziale Kontakte pflegen.

Eine weitere Studie aus Los Angeles (2018) bestätigt die Aussagen: Das Freizeitpensum von Arbeitnehmern wird bis zu zwei Stunden als ideal wahrgenommen.

New Work: Wie arbeiten wir morgen?

4-Tage-Woche, 5-Stunden-Tag, Vertrauensarbeitszeit – die neue Arbeitswelt trägt viele Namen. Fakt ist: Die gute alte 40-Stunden-Woche wackelt und alte Strukturen lösen sich in Unternehmen auf. Homeoffice hat durch Corona einen weiteren Schub bekommen. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz hat deutsche Beschäftigte zu ihren Arbeitszeiten befragt. Jeder zweite Angestellte würde seine wöchentliche Arbeitszeit gerne reduzieren – doch Überstunden sind oftmals ein Problem. Vor allem Ingenieure und Ingenieurinnen machen oft Überstunden. Besteht eine klare Regelung, dass Überstunden vergütet oder in Freizeit abgegolten werden, besteht zumindest finanzielle Sicherheit. Pauschale Abgeltungsklausel, wonach Überstunden mit dem normalen Gehalt abgegolten sein sollen, ziehen oft Probleme nach sich.

Überstunden: Das sollten Sie als Ingenieur wissen

Wie schön die neue Arbeitswelt wirklich ist, beleuchtet Psychologe Stephan Grünewald im Podcast „Prototyp“. Er sagt: „Auf die Unternehmen kommt eine ganz neue Fürsorgepflicht zu.“ Denn immer mehr Remote-Work birgt auch das Risiko, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sozial ins Abseits geraten und zudem dazu tendieren, sich selbst auszubeuten. Jetzt in die Folge reinhören:

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Ein Beitrag von:

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

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