Weihnachtsurlaub: Jeder Zweite bleibt beruflich erreichbar
Die Feiertage sollten eine Zeit der Ruhe und Erholung sein – doch für viele Berufstätige bleibt der Arbeitsmodus auch zwischen Weihnachten und Neujahr aktiv. Warum schalten so wenige wirklich ab?
In der Zeit zwischen den Feiertagen suchen viele Arbeitnehmende nach Möglichkeiten, neue Energie zu tanken und abzuschalten. Doch für manche ist es kaum noch möglich, wirklich abzuschalten. Sie checken ständig ihre E-Mails, schreiben Nachrichten oder antworten auf berufliche WhatsApp-Nachrichten. Der ständige digitale Austausch lässt die ersehnte Ruhe oft nicht einkehren. Statt Erholung bleibt der Kopf im Arbeitsmodus, und die dringend benötigte Pause rückt in weite Ferne.
Angst, etwas Wichtiges zu verpassen
Doch warum machen sie es? Viele fühlen sich verpflichtet, erreichbar zu sein – aus Angst, etwas Wichtiges zu verpassen oder als unprofessionell wahrgenommen zu werden. Andere sind so an den ständigen Informationsfluss gewöhnt, dass sie ihn auch in ihrer freien Zeit nicht abschalten können. Oft steckt auch der Wunsch dahinter, Kontrolle zu behalten oder sich unentbehrlich zu fühlen. Dabei wird übersehen, dass diese Dauerverfügbarkeit langfristig belastet und die Erholung, die in dieser Zeit so wichtig wäre, ausbleibt.
Knapp die Hälfte bleibt tatsächlich ungestört
An Heiligabend noch schnell E-Mails checken oder an Silvester kurz mit einer Kollegin telefonieren – so verbringen viele Berufstätige in Deutschland ihre Feiertage. Zwar nehmen drei Viertel von ihnen (77 %) in dieser Zeit Urlaub, doch nur knapp die Hälfte bleibt tatsächlich ungestört (49 %). Die übrigen 50 % sind auch während ihrer freien Tage für Vorgesetzte, Kollegen oder Kunden erreichbar.
Das zeigt eine Studie des Digitalverbands Bitkom, für die 1.004 Personen ab 16 Jahren in Deutschland befragt wurden, darunter 433 Berufstätige mit Urlaub zwischen Weihnachten und Neujahr. Viele halten dabei Kontakt über schriftliche Kanäle wie SMS oder WhatsApp (48 %) oder E-Mails (45 %). 41 % sind sogar telefonisch erreichbar. Videocalls vermeiden die meisten jedoch: Nur 15 % stehen dafür zur Verfügung. Kollaborationstools wie Microsoft Teams oder Slack nutzen lediglich 7 % während ihres Urlaubs.
Vor fünf Jahren waren noch 71 % der Berufstätigen während des Weihnachtsurlaubs erreichbar (2019). Seitdem ging der Anteil vor allem während der Corona-Pandemie zurück (2020: 61 %, 2021: 53 %). Aktuell liegt er das vierte Jahr in Folge bei etwa der Hälfte (2023: 49 %).
Die jüngere Altersgruppe schaltet besser ab
Am besten schaltet die jüngere Altersgruppe zwischen 16 und 29 Jahren über die Feiertage ab – nur 33 % sind im Urlaub erreichbar. Am schwierigsten fällt das den 30- bis 49-Jährigen, von denen 58 % auch während der freien Tage dienstlich ansprechbar sind.
Die Daten stammen aus einer repräsentativen Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden zwischen KW 43 und KW 46 im Jahr 2024 insgesamt 1.004 Personen ab 16 Jahren in Deutschland telefonisch befragt. Die zentrale Frage lautete: „Sind Sie an Weihnachten, zwischen den Jahren und an Neujahr beruflich erreichbar, wenn Sie Urlaub haben?“
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