Wie Digital Natives und Digital Immigrants arbeiten
Die Digitalisierung hat die Arbeitswelt umfassend verändert, wobei Unternehmen vermehrt auf digitale Tools setzen. Die Herausforderung besteht darin, die unterschiedlichen Bedürfnisse der Generationen auszugleichen und die Potenziale der Digitalisierung optimal zu nutzen, wie eine neue Studie zeigt.
Die Digitalisierung am Arbeitsplatz hat in den letzten Jahren die Arbeitswelt sehr beeinflusst und den Arbeitsalltag grundlegend verändert. Unternehmen setzen vermehrt auf digitale Tools und Technologien, um Effizienz zu steigern, Prozesse zu optimieren und flexiblere Arbeitsmodelle zu ermöglichen. Die Integration von digitalen Lösungen erstreckt sich über verschiedene Bereiche wie Kommunikation, Aufgabenmanagement und Cybersicherheit. Doch welche Unterschiede gibt es zwischen den Generationen?
Die Einstellungen und Bedürfnisse der Mitarbeiter, insbesondere von Digital Natives und Digital Immigrants, können erheblich variieren. Die Herausforderung besteht darin, eine ausgewogene Balance zu finden, die den Anforderungen aller Generationen gerecht wird und gleichzeitig die Potenziale der Digitalisierung optimal ausschöpft.
Die Softwareberatung Software Advice, eine Online-Plattform für Unternehmenssoftware-Auswahl, hat eine neue Studie zur Digitalisierung am Arbeitsplatz veröffentlicht. Dabei wurde untersucht, wie Arbeitnehmer den digitalen Arbeitsplatz erleben, ob es Unterschiede zwischen Digital Natives und Digital Immigrants gibt und wie verschiedene Altersgruppen die Zukunft der Arbeitswelt mit digitalen Werkzeugen sehen.
Digital Natives oder Digital Immigrants?
Als Digital Natives werden diejenigen bezeichnet, die inmitten des digitalen Zeitalters aufgewachsen sind, geprägt durch die Entstehung und Verbreitung des Internets sowie später von Smartphones. Der tägliche Umgang mit Technologien ist für sie selbstverständlich. Der Begriff „Digital Natives“ umfasst dabei die Mitglieder der Generationen Y (Millennials) und Z.
Im Gegensatz dazu stehen die „Digital Immigrants“. Diese Gruppe ist ohne den Einfluss digitaler Medien aufgewachsen und kam erst im Erwachsenenalter damit in Kontakt. Hierzu gehören die Generation X und die Babyboomer.
Digitale Tools am Arbeitsplatz
83 % der Umfrageteilnehmer sind der Ansicht, dass berufliche Fähigkeiten zunehmend darauf beruhen, digitale Tools effektiv nutzen zu können. Innerhalb der befragten Altersgruppen sind die Millennials am stärksten davon überzeugt, dass die Bedeutung von Technologie in der Arbeitswelt weiter zunimmt (88 %). Diese Ansicht teilen auch 81 % der Generationen X und Z sowie 78 % der Babyboomer.
Die Verwendung digitaler Tools am Arbeitsplatz bietet zahlreiche Vorteile, darunter Kostenersparnis, schnelle Datengenerierung und Prozessoptimierung. In Bezug auf die Nutzung digitaler Tools am Arbeitsplatz sind die Befragten sich über drei Hauptvorteile einig:
- Ein reduzierter Papierkram wird von 48 % der Babyboomer, 49 % der Generation X, 47 % der Millennials und 43 % der Generation Z als bedeutend erachtet.
- Mehr Effizienz und Zeitersparnis werden von 39 % der Babyboomer, 43 % der Generation X, 41 % der Millennials und 40 % der Generation Z als wichtiger Vorteil angesehen.
- Eine erhöhte Flexibilität bei der Arbeit wird von 34 % der Babyboomer, 36 % der Generation X, 39 % der Millennials und 40 % der Generation Z als positiver Aspekt betrachtet.
Allerdings darf man es nicht vergessen, dass die Digitalisierung des Arbeitsplatzes nicht nur Vorteile birgt, sondern auch Herausforderungen. In Bezug auf digitale Tools am Arbeitsplatz sind sich alle Generationen einig: 35 % der Babyboomer, 40 % der Generation X, 41 % der Millennials und 44 % der Generation Z betrachten es als größte Herausforderung, dass nicht alle Mitarbeiter die Tools nutzen.
„Viele Babyboomer haben sich in ihrem Berufsleben an bestimmte Arbeitsweisen gewöhnt, die sich als verlässlich erwiesen haben und die nicht auf den Einsatz zahlreicher digitaler Tools angewiesen sind. Demnach ist es nicht ungewöhnlich, dass ältere Generationen im Allgemeinen ein geringeres Interesse an neuen Technologien am Arbeitsplatz zeigen als ihre jüngeren Kollegen. Um Digital Immigrants dennoch zu motivieren, sich mehr mit digitalen Anwendungen auseinanderzusetzen, sollten Unternehmen deren Einführung möglichst einfach gestalten. Denn häufig richtet sich die Abneigung nicht gegen die Innovation, sondern gegen den damit verbundenen komplizierten Lernprozess”, erklärt Rosalia Mousse, Analystin der Studie.
In der Tat sind die meisten Umfrageteilnehmer (75 %) der Ansicht, dass ihr Arbeitgeber aktiver sein sollte, um die Mitarbeiter im Umgang mit digitalen Arbeitsmitteln zu schulen. Im Vergleich der Generationen äußern erstaunlicherweise die Befragten der Generation Z diesen Wunsch am häufigsten. Hier möchten 85 % mehr Schulungen von ihrem Unternehmen erhalten, im Vergleich zu 71 % der Babyboomer.
In welchen bereichen werden Tools verwendet?
Um die Verwendung digitaler Tools am Arbeitsplatz zu fördern, sollten Unternehmen ermitteln, in welchen Bereichen die Mitarbeiter den Einsatz solcher Tools wünschen. Nach den Ergebnissen dieser Befragung liegt der Fokus insbesondere auf dem Aufgabenmanagement, wobei sich 35 % aller Befragten hier mehr digitale Tools wünschen. Auf den nächsten Plätzen stehen Tools für die Kommunikation (29 %) und für die Cybersicherheit (27 %).
Die Art der digitalen Anwendungen, die ein Mitarbeiter benötigt, variiert auch je nachdem, ob er im Homeoffice arbeitet oder täglich ins Büro kommt. Die Mehrheit der Digital Natives (71 % der Generation Z und 62 % der Millennials) ist der Ansicht, dass ihre Arbeitsaufgaben vollständig remote erledigt werden können. Im Gegensatz dazu sind bei den Digital Immigrants die Meinungen umgekehrt: 57 % der Generation X und 67 % der Babyboomer gaben an, dass ihre arbeitsbezogenen Aufgaben nicht zu hundert Prozent remote erledigt werden können.
„Um die Digitalisierung am Arbeitsplatz zu fördern und alle Generationen ins Boot zu holen, ist es wichtig, dass Unternehmen zunächst eine ausgiebige Recherche betreiben, um die Einführung von ineffizienten Tools und den häufigen Wechsel solcher Programme zu vermeiden. Zum anderen sollten sie frühzeitig kommunizieren, warum ein bestimmtes Tool benötigt wird bzw. ihre Angestellten in den Entscheidungsprozess einbinden und ihr Feedback dazu einholen, welche Anwendungen sie sich wünschen würden. Schulungen und lange Vorlaufzeiten vor der Implementierung neuer Technologien sind ebenfalls empfehlenswert, um Mitarbeiter nicht zu überfordern”, resümiert Rosalia Mousse.
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