Wie entwickelt sich die Arbeitslosenquote im nächsten Jahrzehnt?
In Deutschland besteht derzeit eine wachsende Besorgnis über den Fachkräftemangel, während nahezu drei von fünf Personalmanagern offene Stellen beklagen. Bis 2030 wird prognostiziert, dass Deutschland fast 4 Millionen Arbeitskräfte verlieren wird. Obwohl die Arbeitslosenquote sinkt, steigt das Interesse der Arbeitnehmer an beruflichen Veränderungen.
Laut aktuellen Berichten machen sich etwa zwei Drittel der Menschen Sorgen über den Fachkräftemangel, und nahezu drei von fünf Personalmanagern klagen über offene Stellen. Es wird geschätzt, dass Deutschland bis 2030 allein fast 4 Millionen Arbeitskräfte verlieren wird. Trotzdem nimmt der Wunsch der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach einem neuen Job in Deutschland stetig zu: Sechs von zehn denken derzeit mindestens einmal im Monat über einen beruflichen Wechsel nach.
Vor diesem Hintergrund haben die Branchenexperten von Lebenslaufapp.at versucht, die Arbeitslosenquoten für Deutschland zu prognostizieren. Hierzu analysierten sie landesweite historische Arbeitslosendaten und erstellten mithilfe eines linearen ETS-Modells Prognosen für die Arbeitslosenquoten bis 2040.
Es wurde festgestellt, dass eine unbesetzte Stelle Arbeitgeber durchschnittlich 29.000 Euro kostet. In Bereichen wie IT, Vertrieb, Industrie und Handwerk liegen die Kosten deutlich höher. Bei großen Unternehmen belaufen sich die Kosten sogar auf mehr als 73.000 Euro.
Fachkräftemangel vs. Arbeitslosenquote
Der Fachkräftemangel und die Arbeitslosenquote sind zwei Schlüsselaspekte im Bereich der Arbeitsmarktökonomie, die oft miteinander in Verbindung stehen, aber unterschiedliche Herausforderungen darstellen. Auf der einen Seite steht der Fachkräftemangel, der sich als Engpass in qualifizierten Arbeitskräften in bestimmten Branchen oder Berufsfeldern manifestiert. Unternehmen können Schwierigkeiten haben, offene Positionen mit ausreichend qualifizierten Mitarbeitern zu besetzen, was die Produktivität und das Wachstum beeinträchtigen kann.
Andererseits steht die Arbeitslosenquote, die die Anzahl der Menschen ohne Beschäftigung im Verhältnis zur Gesamtarbeitskraft misst. Eine hohe Arbeitslosenquote kann auf strukturelle oder konjunkturelle Probleme hinweisen, während eine niedrige Quote nicht zwangsläufig auf einen Mangel an Arbeitskräften hinweist, sondern auch auf unsichere Arbeitsbedingungen oder geringe Qualifikationen hindeuten kann.
Prognosen für die nächsten drei Jahre
Doch zurück zu der Studie. Die entscheidende Frage ist nun: wie wird sich die Arbeitslosenquote künftig entwickeln?
Lebenslaufapp.at hat vorausgesagt, dass bis zum Ende des Jahres 2023 schätzungsweise 2.376.147 Deutsche arbeitslos sein werden, was einem Rückgang von 1,74% im Vergleich zu den Zahlen von 2022 entspricht. Folglich wird die prognostizierte Arbeitslosenquote für 2023 voraussichtlich bei 5,63% liegen, was einem prozentualen Rückgang von 2,94% im Vergleich zum Vorjahr 2022 entspricht. Im Verlauf dieses Jahres (2023) wurden etwa 859.878 offene Stellen geschätzt, was etwas mehr als ein Drittel der gesamten arbeitslosen deutschen Bevölkerung entspricht. Falls qualifizierte Deutsche diese verfügbaren Stellen bundesweit besetzen, könnte die Zahl der Arbeitslosen im Jahr 2023 auf knapp über 1,5 Millionen (1.516.269) sinken, was einem Rückgang von 36,2% entspräche.
Gemäß den Prognosen wird bis 2024 erwartet, dass 2.318.234 Deutsche arbeitsl
os sein werden, was einem Rückgang von 2,44% im Vergleich zu 2023 entspricht. Dieser Rückgang der Arbeitslosenzahl trägt zur prognostizierten deutschen Arbeitslosenquote (5,43%) bei, die im Vergleich zu 2023 einen Rückgang um 3,56% aufweisen würde. Es wird geschätzt, dass es in Deutschland 848.195 offene Stellen geben wird, was einem Rückgang der verfügbaren Stellen um 1,36% im Vergleich zu 2023 entsprechen würde.
Für das Jahr 2025 wird voraussichtlich mit 2.260.332 arbeitslosen Deutschen gerechnet, was einem Rückgang um 2,50% im Vergleich zu 2024 entspricht. Darüber hinaus werden im Jahr 2025 schätzungsweise 864.802 offene Stellen verfügbar sein, was einem Anstieg des Stellenangebots für Deutsche um 1,96% entsprechen würde. Es wird ein kontinuierlicher Anstieg der offenen Stellen prognostiziert.
Wie wurden die Daten zusammengestellt?
Seit 1992 wurden bundesweite Daten zur historischen Arbeitslosigkeit in Deutschland gesammelt. Diese Daten wurden systematisch zusammengestellt und strukturiert, um ihre Verwendung bei der Prognose und Vorhersage der Arbeitslosenquoten zu erleichtern. Die Prognosen für die Jahre bis 2040 wurden mithilfe eines einfachen linearen ETS-Modells erstellt. ETS wurde eingesetzt, um saisonale Schwankungen zu berücksichtigen. Im Vergleich zum linearen Standardmodell wurden jedoch erhebliche Abweichungen festgestellt.
Im Jahr 2033 wird prognostiziert, dass die Anzahl der Arbeitslosen voraussichtlich auf 1,7 Millionen (1.791.932) zurückgehen wird, was einem Rückgang von 25% im Vergleich zu den Zahlen von 2023 entspricht.
Alle Daten wurden im November 2023 erfasst und sind zu diesem Zeitpunkt korrekt.
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