Beratung für Ingenieure 08.05.2017, 00:00 Uhr

Zehn Tipps zur Business-Etikette

Fachliche Kompetenz reicht nicht aus, um bei Kollegen anzukommen. Sympathie ist der Schlüssel zum Erfolg und daran kann man arbeiten – mit diesen zehn Business-Etikette-Tipps für Ingenieure.

Wichtig, um sich selbst zu vermarkten: Ein sicheres und freundliches Auftreten.

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Foto: panthermedia.net/maxiporik

Gabriela Meyer weiß um die aktuelle Business-Etiquette

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Quelle: Modern Life Seminars

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Kaum etwas ist in Deutschland so stark ausgeprägt, wie die Ingenieurkultur – sie wirkt selbst auf Nicht-Ingenieure. Einige Tugenden dieser Kultur sind Gewissenhaftigkeit, Korrektheit und Verlässlichkeit. Doch bringen sie Mitarbeiter auch im Zwischenmenschlichen weiter? Gerade Ingenieure wissen, wie groß der Spagat ist, den es täglich zu meistern gilt: Von der Baustelle geht es zur Sitzung, am Abend zum Essen mit der Geschäftsführung und am Wochenende steht eine Tagung mit Abendveranstaltung im Kalender. Wer Menschen für sich einnehmen möchte, sollte wissen, wie er sich präsentiert. Mit diesen zehn Etikettentipps bewegen Sie sich sicher, sympathisch und professionell auf dem sozialen Parkett.

1. Grüßen Sie.

Betreten Sie Räume mit einem Gruß. Eine offene, herzliche Begrüßung ist das A und O für einen guten ersten Eindruck. Treten Sie anderen Menschen nie wortlos, gähnend oder als Griesgram gegenüber. Nehmen Sie Blickkontakt zu den Anwesenden auf, grüßen und lächeln Sie. Haben Sie immer ein nettes Wort für andere übrig. Bei der Begrüßung sollte Ihr Händedruck angemessen kräftig sein. Gelingt es Ihnen dann auch noch, ein Dankeswort oder ehrliches Kompliment zu platzieren, etwa, dass Ihnen die Zusammenkunft Freude bereitet, haben Sie die erste Hürde bereits mit Bravour gemeistert. Es ist außerdem höflich, für die Begrüßung aufzustehen. Damit signalisieren Sie Respekt, daran erkennt man gutes Benehmen.

2. Fragen Sie nach.

Versuchen Sie nicht, sich interessant zu machen, sondern zeigen Sie Interesse an anderen. Deshalb: fragen, aufmerksam zuhören und Neues erfahren, gut informiert sein und lernen.

3. Bereiten Sie sich gut vor.

Bereiten Sie sich auf Termine vor. Falls Sie planen, eine Veranstaltung zu besuchen, bereiten Sie sich auf die Gespräche vor, die Ihnen dort wichtig sind. Ein Vorteil unserer Zeit: Sie können sich im Vorfeld über die Person informieren, mit der Sie es bei Termin, Abendessen oder auf einer Konferenz zu tun haben. Networking-Plattformen wie Xing und Linkedin verraten einiges über bestehende und potenzielle Geschäftspartner. Nutzen Sie diese professionellen Informationsquellen und finden Sie gemeinsame Themen.

4. Plaudern Sie richtig.

Stellen Sie beim Small Talk Gemeinsamkeiten her. Für viele ist Small Talk ein Graus. „Viel zu anstrengend und oberflächlich“, ist es oft zu hören. Dabei lassen sich beim Plaudern neue Kontakte schließen und Hierarchien überbrücken. Während des Gesprächsverlaufes streifen Sie am besten ein breites Themenspektrum – aber bitte nur kurz. Denn es geht darum, Gemeinsamkeiten zu entdecken. Je mehr Gemeinsamkeiten Sie finden, umso leichter unterhält man sich. Seien Sie offen für andere Perspektiven und immer bereit, erstaunt zu sein. Vermeiden Sie beim Small Talk Themen mit Konfliktpotenzial, wie Politik oder Religion. Langweilen Sie andere nicht mit Details oder Wiederholungen. Sollten Sie etwas nicht wissen, dann sagen Sie es ehrlich.

5. Sprechen Sie in ganzen Sätzen.

Antworten Sie in ganzen Sätzen. Diese Empfehlung gilt sowohl für das gesprochene als auch das geschriebene Wort, insbesondere wenn Sie Kontaktanfragen über Onlineportale erhalten. Man kann durch Schreiben Menschen informieren und begeistern. Auf eine Kontaktanfrage mit „sehr gerne“ ohne persönliche Anrede zu antworten, festigt Ihre Beziehung zu einem Geschäftspartner oder Mitarbeiter nicht. Ein einsilbiger Text leistet nichts. Stil zeigen Sie, indem Sie sich die Mühe machen, eine persönliche Anrede zu verwenden und Zeit für einen Gruß aufzuwenden.

6. Kleiden Sie sich gut.

Kleiden Sie sich immer einen Tick besser als es Ihre Position verlangt. Ein gepflegtes Äußeres ist selbstverständlich. Legen Sie Wert darauf. Denn auch mit der Wahl Ihrer Kleidung zeigen Sie Ihre Wertschätzung. Planen Sie Ihren Tag am besten so, dass Sie zwischen Baustellenbesuch und Kundentermin gegebenenfalls genügend Zeit haben, sich umzuziehen. Überdenken Sie, ob der Studentenrucksack zum Anzug sein muss oder Ihr Outfit eine elegantere Businesstasche verträgt. In kaum einer anderen Branche kleiden sich Männer so stilsicher, wie in der Ingenieurbranche.

7. Seien Sie lernbereit.

Dozieren Sie nicht. Regeln sind wichtig, keine Frage. Doch sollten Sie andere leidenschaftlich gerne schulmeistern, schreiben Sie einen Blog oder satteln Sie um und werden Lehrer. Die Wahrheit ist, Besserwisser gelten als unbeliebt, Besserwissertum ist out. Lernbereitschaft hingegen ist heute sehr gefragt. Sie zeigt Souveränität und Zukunftsinteresse. Jeden, den wir treffen, weiß und kann etwas, was wir nicht wissen oder können.

8. Seien Sie digital.

Gönnen Sie sich den Luxus, Ihre Meinung zu ändern. Mit antidigitalen Sätzen wie „Mein Telefon nutze ich nur zum Telefonieren“ oder „Social Media interessiert mich nicht“ waren Sie vor einigen Jahren noch ein Held, heute sind Sie es nicht mehr. Sie zeigen damit, dass Sie lieber weiter Kutsche fahren, während andere den Zug nehmen. Nichts gegen Kutsche fahren. Aber digitale Kontakte sind die neue Währung. Beschäftigen Sie sich intensiv damit und bauen Sie Medienkompetenz auf.

9. Bieten Sie WLAN an.

WLAN gehört heute zur Gastfreundschaft. Wir leben in einer vernetzten Welt, also bieten Sie Ihren Kunden, Gästen und Geschäftspartnern den WLAN-Zugang ebenso selbstverständlich an wie ein Mineralwasser oder eine Tasse Kaffee. Es macht einen guten, professionellen Eindruck, wenn Sie ihre Besucher bei einer Konferenz nicht durch alle Stockwerke laufen lassen auf der Suche nach dem geheimen Passwort für den Internetzugang. Gerade auch bei Veranstaltungen zur Digitalisierung ist das ein No-Go.

10. Seien Sie originell.

Wir glauben oft, uns anpassen zu müssen, dabei kommen wir immer dann am besten an, wenn wir natürlich auftreten. Wer ein authentisches Selbstbewusstsein entwickelt, ist offen für Neues. Warum nicht mal bei Visitenkarten auf spröde Titel verzichten und stattdessen beschreiben, was wir tun? Kreativität wird künftig eine der gefragtesten Eigenschaften auf dem Arbeitsmarkt sein. Trauen Sie sich, ungewöhnlich und kreativ zu sein.

Bevor Sie sich zu viele Gedanken machen, kommt hier der ultimative Tipp: Zeigen Sie, dass Sie zu den Guten gehören, zeigen Sie Humor. Es ist einfach nur schön, Menschen zum Lachen zu bringen.

 

 

Ein Beitrag von:

  • Gabriela Meyer

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