Strom sparen im Home-Office: Warum viele Arbeitnehmer auf den Zusatzkosten sitzen bleiben
Der Dienstlaptop ist 8 Stunden lang im Dauerbetrieb, Smartphones laufen heiß und an jeder Steckdose hängt ein Device: Im Home-Office verbrauchen wir derzeit viel mehr Strom als sonst. Wie jetzt jeder trotzdem Zuhause sparen und den Stromverbrauch reduzieren kann.
Das Coronavirus verfolgt uns bis aufs heimische Sofa, denn viele Menschen arbeiten aktuell im Home-Office. Nicht jeder ist mit einem eigenen Büro ausgestattet und sitzt nun provisorisch am Küchentisch. Laptop und Diensthandy brauchen Saft und belasten den eigenen Stromverbrauch. Noch schlimmer wird es, wenn die ganze Familie zuhause am Netz hängt. Die Angst vor hohen Stromkosten ist groß. Welche Kosten fallen genau an und wie lässt sich trotzdem Strom sparen?
Laptops verbrauchen weniger Strom
E-Mails abrufen, Tools nutzen und vieles mehr: Für jegliche Anwendungen, die für den Arbeitsalltag nötig sind, nutzen viele Arbeitnehmer den privaten Computer. Dabei verbraucht ein portables Gerät wie ein Notebook weniger Strom. Das Device sollte seitens des Arbeitgebers bereitgestellt werden. Aktuell liegen die Kosten nämlich bei 15 Cent pro Arbeitstag, so das Stromvergleichsportal Verivox. Größere Rechner mit zwei Monitoren, Tastatur und Maus kommen im Vergleich auf circa 50 Cent pro Arbeitstag. Erstaunlich günstig ist das Aufladen eines Smartphones. Drei Stunden am Kabel kosten weniger als einen Cent.
Wer dennoch an einem stationären Rechner arbeitet, kann die Energiesparfunktion nutzen. Diese ist bei Windows-Rechnern unter den Punkten Einstellungen – System – Netzbetrieb und Energiesparen zu finden. In der Mittagspause kann der Computer geschont werden. Nach Feierabend fahren Nutzer den Rechner am besten herunter. Der Internetbrowser beansprucht je nach Anwendung viel Rechenleistung, was sich wiederum auf den Stromverbrauch auswirkt.
Drucker und Scanner vom Strom nehmen
Werden Drucker und Scanner nicht gebraucht, sollten sie vom Strom genommen werden. Denn auch im Stand-by-Modus ziehen sie Saft. Druckaufträge werden im Home-Office am besten gebündelt und auf einen Schlag ausgedruckt.
Kantine ist Fehlanzeige: Essen muss man
Home-Office hat einen weiteren Nachteil: die Kantine ist nicht in der heimischen Küche. Wer zuhause arbeitet, kocht sich sein Mittagessen selbst. Auch das verbraucht Strom und kostet Geld. Natürlich kommt es hier auf die Energieeffizienz des Herdes oder Backofens an. Wer sein Kochfeld für eine Stunde auf höchster Stufe laufen lässt, verbraucht laut dem Vergleichsportal Verivox im Durchschnitt 50 Cent. Generell sinken die Kosten, wenn das Wasser elektrisch erhitzt wird. Bei der Erhitzung im Kochtopf, geht mehr Energie verloren. Ein Wasserkocher ist demnach effizienter.
4 Tipps: Stromkosten im Home-Office gering halten
- Geräte ausschalten: Es ist Feierabend und der Laptop wird zugeklappt. Ungenutzte Geräte rutschen damit in den Stand-by-Modus – doch auch das verbraucht Strom. Besser ist es, alle Geräte auszuschalten.
- WLAN über Nacht ausschalten: Etwas Strom können Nutzer sparen, wenn sie den WLAN Router über Nacht ausschalten.
- LEDs statt Halogenlampen: Morgens oder abends kann es nötig sein, am Schreibtisch das Licht einzuschalten. LEDs sind sparsamer als Glüh- oder Halogenlampen, so die Verbraucherzentrale.
- Vergleich der Stromtarife: Wer als Familie einen Stromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden hat, zahlt im Grundversorgungstarif im Durchschnitt 1.330 Euro im Jahr für Strom. Auch in der aktuellen Zeit lohnt es sich, die Tarife zu vergleichen. Günstige Tarife sind auch für 1.030 Euro im Jahr zu haben.
Bekommen Arbeitnehmer Stromkosten im Home-Office erstattet?
Wie Arbeitnehmer die zusätzlichen Stromkosten im Home-Office decken, geht das Unternehmen nur bedingt etwas an. Angestellte können sich auf jeden Fall nicht darauf verlassen, die Kosten für die Benutzung des Laptops erstattet zu bekommen, so Christian Solmecke, Partner der Kanzlei Wilde Beuger Solmecke. Ob die Unkosten vom Arbeitgeber erstattet werden, sollte individuell vereinbart werden. Tarifvertrag oder Betriebsvereinbarung geben ebenfalls Aufschluss.
Millionen Angestellte arbeiten durch die Coronakrise im Home-Office. Video-Konferenzen sind zum Alltag geworden. Jeder Tipp hilft, um das Arbeiten in den eigenen vier Wänden zu erleichtern und Stromkosten im Rahmen zu halten.
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