Recruiting Tag Blog 11.10.2016, 00:00 Uhr

„Anforderungen der Industrie 4.0 an den Ingenieur der Zukunft“

4.0 kommt – so viel ist wohl sicher. Aber die Umsetzung steht weiterhin in der Diskussion. Welche Qualifikationen brauchen Ingenieure eigentlich in Zukunft?

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Foto: panthermedia.net/maxkabakov

Das Thema Industrie 4.0 ist medial mittlerweile so präsent, dass der ein oder andere bereits hofft, dass wir das Ganze bald überstanden haben und endlich über 5.0 sprechen können. Tatsächlich stehen wir erst ganz am Anfang. Denn: die Integration von cyberphysikalischen Systemen in Produktionsabläufe und Nutzung des Internets der Dinge ist in Beispielen bei vielen Unternehmen bereits zu finden. (vgl. VDI nachrichten Ausgabe Nr. 40 vom 07. Oktober 2016)

Gehen wir allerdings etwas tiefer in die Materie, stecken wir beim Thema Normung oder gar Qualifikation noch nicht mal in den Kinderschuhen. Denn noch hat sich in der Ausbildung nicht wirklich etwas Konkretes getan. Doch Unternehmen wie Hochschulen arbeiten mit Nachdruck an ersten Ansätzen. Ein Blick nach Hamburg gibt einen Einblick in erste Entwicklungen.

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Verschmelzung von Studiengängen an den Hochschulen

Für Prof. Dr.-Ing. Frischgesell, u.a. Leiter des Departments Maschinenbau und Produktion an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg ist es klar, dass sich die Studiengänge ändern werden. Im Zuge der Industriellen Revolution 3.0, also der Einführung von Elektronik und IT zur weiteren Automatisierung der Produktion, entstand die Mechatronik als eigener Studiengang.

Aufgaben und Systeme wurden komplexer. Egal ob bei Planung, Herstellung oder Instandhaltung technischer Produkte und Prozesse – Elektronik, Computer- und Regelungstechnik wurden integrale Bestandteile. Eine logische Konsequenz ließ also die Mechanik und Elektronik zusammen fließen, um Lücken zwischen rein mechanischen, elektrischen und informationstechnischen Ansätzen zu schließen.

Für 4.0 benötigt z.B. der Maschinenbauer dann mehr denn je die Informatik – oder doch umgekehrt?

Je nach Sichtweise könnte man dies sagen. Doch auf welchen Schultern wird die Umsetzung der nächsten industriellen Revolution ruhen? Eine komplette Verschmelzung beider Studiengänge scheint zunächst unwahrscheinlich. Doch, dass Produktion und Informatik in Zukunft Hand in Hand gehen, ist ebenso logisch wie konsequent. Ein Entstehen neuer interdisziplinärer Studiengänge wäre die Folge. Künftige Maschinenbauer sollten sich also mit der zum Teil nicht ganz so beliebten Programmierung schon einmal einen sogenannten Tick mehr anfreunden. Zumindest in den Grundlagen müssen Ingenieure also in den kommenden Jahren fit sein.

Parallele Entwicklungen in der Informatik: Exkurs nach Bayern

Fraglich bleibt also, ob es parallele Entwicklungen auch in der Ausbildung von Informatikern geben wird. Ein Signal könnte ein neuer  Bachelor-Studiengang „Industrie 4.0 – Informatik“ sein,  der ab dem Wintersemester 2017/18 an der Fakultät Elektrotechnik, Medien und Informatik der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden angeboten wird. Er dient den Studierenden zur Vorbereitung auf die Schnittstellen zwischen Informatik und Ingenieurwesen und soll auf dem bestehenden Schwerpunkt „Industrie-Informatik“ des Studiengangs „Angewandte Informatik“ aufbauen. Erweitert wird er durch Themen wie Big Data Analyse, IT-Sicherheit und Industrie-Netzwerke. Ein Fokus des Studienganges soll auf berufsorientierten Erfahrungen in Praktika und Studienprojekten liegen. Dazu will die Hochschule ihre Kooperationen zu Forschungseinrichtungen und Unternehmen ausbauen.

Forschungsarbeit in interdisziplinären Projektgruppen

Was bundesweit von der Plattform Industrie 4.0 voran getrieben wird, bleibt regional gesehen eher den ansässigen Verbandsvertretern, Firmen und Lehr- und Forschungsanstalten überlassen. Bis dato beschäftigen sich daher flächendeckend in ganz Deutschland etliche regional fokussierte Projektgruppen mit verschiedensten Teilaspekten der Industrie 4.0.

In Hamburg organisieren sich offiziell seit März 2015 Vertreter von Industrieverbänden und Hamburger Hochschulen  in der „Dialogplattform Industrie 4.0“. „Ziele der Plattform sind die Potenziale von Industrie 4.0 für Hamburg zu eruieren, die Forschung zum Thema Industrie 4.0 aus Hamburg voranzutreiben, ein Netzwerk des Austausches und der Zusammenarbeit zu schaffen sowie Hamburger Unternehmen, insbesondere den Mittelstand, zu dem Thema zu sensibilisieren und damit innovative Anwendungen zu befördern.“- so aus dem offiziellen „OnePager“. In vier Arbeitskreisen erarbeitet man zu bestimmten Themenclustern Ergebnisse, die sodann der gesamten Hamburger Wirtschaft nutzbar gemacht werden sollen.

Qualifikation: ein wesentlicher Teil der Diskussion

Mit der Arbeitsgruppe 4 entstand das hier im Besonderen interessante Cluster „Auswirkungen auf Qualifikation, Beschäftigung und Organisation“. Leiter der Arbeitsgruppe ist Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Kersten, Leiter des Instituts für Logistik und Unternehmensführung an der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH). In dieser AG untersucht man die Anforderungen, die sich durch Digitalisierung und Industrie 4.0 für die Mitarbeiterqualifikation sowie die Unternehmensorganisation ergeben. Ansätze zur Erst- und Fortbildung sowie Managementstrukturen werden diskutiert, aber auch die Auswirkungen der technischen Innovationen auf die menschliche Arbeit untersucht. Ein Ziel der AG ist ebenfalls die Entwicklung eines „Reifegrad-Modells Industrie 4.0“ für mittelständische Unternehmen.

Damit rückt das Thema Mensch ganz klar in den Bereich der Diskussion und der Forschung.

Human Ressource 4.0?

So viel zu der sich anbahnenden Entwicklung an Hochschulen und in den sich für Industrie 4.0 engagierenden Projektgruppen und Arbeitskreisen. Doch was tut sich bei den Unternehmen?  – abgesehen von den technischen Umsetzungen. Der erste Schritt ist das Erkennen. Wenn der Mensch die wesentliche Grundlage zur Schaffung einer erneuten industriellen Umwälzung ist, dann ist auch eine Weiterentwicklung des Menschen notwendig. Benötigen wir also zunächst oder zeitgleich die Umsetzung von „Arbeit 4.0“? Bei Airbus Operations in Hamburg leitet Jan Balcke das Projekt HR 4.0.

Hier werden diese Bestrebungen also ganz konkret. Es zeigt, dass sich 4.0 auf alle möglichen Bereiche ausdehnen wird. Technik, Normung, Arbeit, Mensch – eine allumfassende Betrachtung aller für die Umsetzung von Industrie 4.0 erforderlichen Grundlagen ist also notwendig und weiterhin hochaktuell und zur Diskussion gestellt.

Podiumsdiskussion: Recruiting Tag Hamburg am 2. November

Wenn Sie mögen, gehen Sie mit uns gemeinsam tiefer in das Thema und hören die hier namentlich genannten Referenten auf dem Recruiting Tag Hamburg am 02. November.

“Anforderungen der Industrie 4.0 an den Ingenieur der Zukunft.“

Freuen Sie sich auf eine interessante Runde. Unsere Spezialisten im Podium:

Jan Balcke – Airbus Operations GmbH
Head of Vocational Training / Projektleiter HR 4.0

Prof. Dr.-Ing. Thomas Frischgesell – HAW Hamburg
Leiter des Departments Maschinenbau und Produktion
Studiengangskoordinator für die Mechatronk
Leiter des Projekts SmartProduction@HAW

Prof. Dr. Wolfgang Kersten – Technische Universität Hamburg
Leiter des Instituts für Logistik und Unternehmensführung
Leitung der AG 4Auswirkungen auf Qualifikation, Beschäftigung und Organisation –
Hamburger Dialogplattform Industrie 4.0

Moderatorin: Lisa Schneider, Redakteurin VDI Verlag

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Eine Registrierung ist notwendig.

Bei weiteren Fragen wenden Sie sich an den Autor des Beitrages Rolf Beiersdorff: rbeiersdorff@cmc-web.de, Sales Consultant Recruiting Services VDI Verlag.

 

Ein Beitrag von:

  • Claudia Wiegner-Ruf

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